Spitzwegerich
Den Spitzwegerich in die Rubrik „Gemüse“ einzutragen, erscheint auf den ersten Blick gewagt. Immerhin nehmen die meisten Menschen den Spitzwegerich, den Breitwegerich oder auch den Mittleren Wegerich primär als „Unkraut“ wahr – denn fast immer und überall wird man diesen in der Natur finden…
Plantago lanceolata, wie die lateinkundigen Menschen dazu sagen, gehört in die Gattung der Wegeriche und zur Familie der Wegerichgewächse.
Nimmt man an, dass der Spitzwegerich einst nur in Eurasien und in Nordafrika beheimatet war, so ist er mittlerweile weltweit anzutreffen. Kein Wunder – denn auch in Österreich gedeiht der Spitzwegerich fast überall, wo ein paar Zentimeter Erde frei sind…
Ob Spitzwegerich, Breitwegerich oder Mittlerer Wegerich – ein Blick ins Gras (gilt nicht für englischen Rasen;-), in die Wiese, in den Park, am Wegesrand oder im Acker ergibt fast immer einen Treffer in Sachen Wegerich. Insbesondere der hochwachsende Spitzwegerich ragt hier förmlich heraus.
Der Spitzwegerich blüht im Regelfall (ziemlich unspektakulär) zwischen Mai und September.
Besonders beliebt beim Spitzwegerich sind die Blätter der Pflanze – aber auch die Blütenknospen, Samen sowie sogar manchmal die Wurzeln finden in der Küche und der Alternativmedizin häufig Verwendung. Blätter, Knospen und Samen sind sogar roh essbar und finden oft Anwendung in Salat, Gemüse, Suppen uvm.
Die Blätter sollte man idealerweise klein schneiden – und zwar gegen die Fasern, die sonst den Verzehr etwas behindern würden. Je jünger und intensiv-grüner, desto besser, habe ich mir sagen lassen.
Auch Tee (mit getrockneten Blättern) und Sirup wird gerne aus Wegerich zubereitet.
Gratisnahrung, die in Hülle und Fülle vor unseren Augen wächst!
Aber nicht nur in der Kräuterküche ist der Spitzwegerich längst Kult: So kann man damit auch Insektenstiche (z.B. Biene oder Wespe) rasch lindern. Einfach ein Blatt des Spitzwegerichs „ernten“, dann das Blatt auspressen und den Saft auf den Stich aufbringen. Selber schon probiert – hilft wirklich!
Selbiges soll übrigens auch bei Brennnesseln (noch nicht probiert) helfen!
Pflege und Standort Spitzwegerich
Ob der Masse des Vorkommens (eh überall…) könnte man hier eigentlich ziemlich kurz bleiben: Pflege nicht notwendig, Standort egal…
Der Spitzwegerich kommt im Normalfall ohnehin natürlich in ihren Garten bzw. ihr Beet. Dort wo die Samen landen, keimen und sich zur Pflanze entwickeln, passt normalerweise auch der Standort.
Ein Anbau im eigenen Garten ist daher eigentlich nicht vonnöten – denn entweder man hat ohnehin schon genug davon vor Ort oder man sucht sich (idealerweise von Straßen und deren Dreck abseitig gelegene) Plätze zur Ernte.
Prinzipiell ist das Gießen des Spitzwegerich nicht notwendig – nur wenn Sie beabsichtigen, besonders viel zu ernten, sollten Sie zumindest in besonders langen Trockenperioden mit der Gießkanne vorbeikommen.
Ansprüche an den Boden stellt der Wegerich kaum – er zählt bei fast allen Bodenarten, bei denen sich ein frischer Platz anbietet, recht bald zu den „Erstbesiedlern“.
Neben der Vermehrung über die Samen (die man im Herbst ernten kann, möchte man den Spitzwegerich intensiver kultivieren) vermehrt sich die Pflanze auch vegetativ durch Wurzelsprosse.
Wenn Sie in der Gartensaison die Wiese mit dem Rasenmäher bearbeiten, macht das den Spitzwegerich zwar nicht glücklich – damit regt man aber sehr wohl das Wachstum wieder etwas an.
Auch Schildkröten lieben übrigens ausgesprochen die Spitzwegerich-Blätter!
Jedenfalls gilt: Spitz-, Breit- und Mittlerer Wegerich sind absolut unterschätzte Pflanzen!
Weitere Infos Spitzwegerich:
Mittlerer Wegerich bei Wikipedia
Spitzwegerich – Infos Gesundheit