Paprika

Paprika & Co – bringt Schärfe in den Garten

Paprika grün

Paprika grün

Wie viele andere Gemüsearten ist für uns der Paprika (lat. Capsicum) schon längst eine „heimische“ Pflanze. Das hat einerseits damit zu tun, dass Paprika schon lange in der heimische Küche gelandet sind, andererseits aber auch damit, dass man Paprika auch in Österreich relativ gut kultivieren kann.

Mancheiner denkt bei Paprika primär einmal an Ungarn – die Herkunft des bei uns geläufigen Begriffes stammt allerdings aus dem Serbischen (ja, eh gar nicht so weit weg von Ungarn). Und die Paprika selbst sind -wie so viele bei uns längst heimische Gemüsesorten- eigentlich ursprünglich aus Mittel- und Südamerika!

Die vielen Paprikasorten entstammen der großen Familie der Nachtschattengewächse – und unterscheiden sich in Größe, Form, Farbe, Geschmack bzw. Schärfe durchaus stark.Bei uns besonders geläufig die (sich oft nicht eindeutig durchführbare) Einteilung in Paprika (Groß, mild und dick), Pfefferoni (normalerweise länglich und dünner) und in Chili (klein, zumeist rot und feurig scharf!).

Insbesondere rund um die Chili hat sich in den letzten Jahrzehnten ein richtiger Hype ergeben: „Wer züchtet auf der Fensterbank den teuflischsten Chili“, scheint der Wettbewerb zu lauten;-)

Blüten Paprikapflanze

Blüten Paprikapflanze

Mehrheitlich finden Paprika aber nach wie vor Verwendung als Gemüsebeilage oder (zermahlen) als Gewürz für viele Speisen.

Für die Schärfe beim Paprika/Pfefferoni/Chili zeichnet übrigens das Alkaloid „Capsaicin“ verantwortlich.

Papikas sind ja eigentlich mehrjährige Pflanzen – einzig unser Klima hat da (trotz Klimawandel) noch viel dagegen – daher bleibt der kommerzielle Anbau (zumeist im Glashaus) sowie der Hobbyanbau zumeist bei der Einjährigkeit. Paprika sind kälteempfindlich und vertragen Frost schon gar nicht.

So Sie aber ein halbwegs warmes Winterquartier für die Paprikapflanzen haben, könnte man diese z.B. via Glashaus oder einem wärmeren Wintergarten auch übers Jahr bringen.

Nach einer weißen Blüte (die sich in der warmen Jahreszeit dann laufend bildet) sowie der Bestäubung zeigen sich dann die kleinen Paprikafrüchte, die zuerst einmal in Grün gehalten sind. Erst bei voller Reife nehmen diese dann die bekannten Farben an – meistens Rot, Orange, Gelb, Braun oder auch Weiß. Solange ein Paprika grün ist, ist dieser eigentlich noch unreif – kann aber in den meisten Fällen durchaus schon verspeist/verarbeitet werden.

Die Früchte sind botanisch betrachtet eigentlich Beeren – wiewohl wir bei Paprika & Co. natürlich auch sehr gerne den Begriff „Schoten“ verwenden.

Pflege und Standort Paprika, Pfefferoni, Chili

Paprika Ende September

Paprika Ende September

Da Paprikapflanzen in unseren Breiten nur sehr langsam wachsen, aber gar nicht so viel Platz benötigen wie z.B. Tomaten, ist die Kultur im Topf durchaus eine interessante Option.

Hat man im Haus einen hellen und warmen Standort, kann man schon sehr früh vorkultivieren, die Pflanzen dann ab Mitte Mai (bzw. ab ca. 5-7 Grad Nachttemperatur) in die Sonne (z.B. an eine warme Südwand) verbringen. Achtung: Vorzuchtpaprika zuerst einmal an die direkte Sonne gewöhnen!

Paprikapflanzen sind absolute Sonnenanbeter (die Sonne ist nicht nur für das Wachstum wichtig – auch die Bestäubung ist an warmen Tagen erfolgreicher), 20 bis 30 Grad sind besonders feine Temperaturen.

Prinzipiell lieben sie saure bis neutrale Böden, Paprikafreunde empfehlen auch häufig das Einarbeiten von Humus bzw. Kompost. Ein lockerer, sandig-lehmiger Boden wird fast überall empfohlen – hin und wieder den harten Boden unter den Pflanzen auflockern.

Der Pflanzenabstand sollte in alle Richtungen ca. 40 cm betragen, da Paprika eher langsam wachsen, empfiehlt es sich, diese im Haus vorzuziehen.

Wer da schon im März mit der Samenaussaat beginnt, sollte ab ausreichender Wurzelbildung die jungen Paprikapflanzen dann pikieren und erst dann ins Freie bringen, wenn es nächtens wirklich schon schön warm bleibt.

Paprika im August

Paprika im August

Das frische Grün freut sich dann über den Sommer über tägliche Wassergaben – nur Staunässe mag der Paprika nicht, austrocknen aber auch nicht wirklich.

Die Vermehrung ist nicht wirklich schwer: Aus den gekauften Paprika einfach die Samen lösen, trocknen und frostfrei überwintern. Selten -aber doch- kommt es vor, dass „klassische“ Paprika aus dem Supermarkt nicht sortenecht sind und die Samen dann nicht keimen, bei Pfefferoni oder Chili kommt das hingegen nicht sehr oft vor.

Natürlich erhält man auch diverses Samengut im Fachhandel, in Baumärkten, Online etc.

Eine Vermehrung wäre übrigens auch via Stecklingsvermehrung mögich – das wird aber in unseren Breiten (=Einjahreskultur) fast nie gemacht.

So Sie bunte Früchte ernten wollen, fangen Sie also rechtzeitig im neuen Jahr mit der Vorzucht an – sonst ernten Sie (wie ich, sehr vorzuchtfaul) im Oktober zumeist nur grüne Paprika. Sind aber auch lecker!

Weitere Infos zu Paprika

Paprika bei Wikipedia