Knoblauch selber anbauen lohnt
Wie bei den Zwiebeln ist es auch beim Knoblauch eher unüblich, dass man diesen im eigenen Garten zieht – zu günstig sind ist der „Knofe“ oder „Knofl“ (wie er in Österreich zumeist in der Mundart genannt wird) im Geschäft zu haben und zu gering der Verbrauch.
Und doch gehört der Knoblauch („Allium sativum“ sagen die Lateiner) aus der Gattung der Lauchpflanzen sowie der Familie der Amaryllisgewächse seit einiger Zeit zu meinen Lieblingspflanzen im kleinen Beet: So einfach ist nämlich die Pflege der ursprünglich aus dem asiatischen Raum bzw. dem Orient kommenden Pflanze – und der Platzverbrauch ist auch sehr überschaubar.
Auch am Balkon lässt sich der Knofl im (etwas größeren) Topf recht fein kultivieren.Auch heute sind Länder wie China oder Indien die Großproduzenten von Knoblauch, zumeist aus China kommt immer häufiger auch der „Chinesische Knoblauch“, den man auch unter „Soloknoblauch“ oder „Einzehenknoblauch“ kennt. Der ist in der Verarbeitung einfacher zu schneiden als der klassische Knoblauch mit den vielen (oft auch kleinen) Knoblauchzehen und ist auch etwas milder – daher ist der Körpergeruch des Knoblauchessers nach vollbrachter Tat auch etwas geringer…;-)
Trotzdem kommt bei mir nur der „Zehenknoblauch“ ins Beet, wo er rund 30 bis 60 cm hohes Blattwerk bildet und bei guter Laune (und ein wenig Pflege, siehe unten) Zwiebeln im Durchmesser von 4-7 cm ausbildet.
Die Zwiebel (=die gesamten Zehen) dient im Normalfall als Überdauerungsorgan für die Pflanze (speichert Nährstoffe ein) sowie auch der Vermehrung – würde man diese nicht nach der Vegetationsperiode entfernen, würden sich daraus in der nächsten Saison weitere (und auch größere) Knoblauchzwiebeln bilden.
Neben einer Knoblauchzehe kann man auch die kleinen Samen („Bulbillen“) nach der Knoblauchblüte für die Vermehrung verwenden, mit der Knoblauchzehe sind Sie aber rascher am Ziel.
Knoblauch im Frühling oder Herbst einsetzen:
Da der Knoblauch winterhart ist, gibt es 2 Möglichkeiten, diesen zu kulivieren:
Bei Variante 1 setzen Sie eine Knoblauchzehe im zeitigen Frühjahr (Februar oder März, frostfrei wäre zum Anwachsen gut, Spätfröste sind aber kein Problem) ein.
3-4 cm tief darf das Loch schon sein, 15-20 cm Abstand zwischen den Pflanzen wären fein – und schon sehr bald werden sie den Antrieb der Pflanze beobachten können. 1x eingießen reicht, den Rest macht ohnehin die noch feuchte Winter- bzw. Frühlingserde…
Die Zehe mit jener Seite nach unten einlegen, die auf das Zwiebelende hinweist – oft sind da auch noch kleine Wurzelreste zu sehen.
Variante 2 ist dem (zumeist in Gartenforen empfohlenen) Winterknoblauch gewidment, den man schon im Herbst (Ende September bis Oktober) vor den ersten Nachtfrösten in die Erde steckt. Dieser ruht zwar auch im Winter, ist aber dann schon ca. im April bzw. Mai des Folgejahres zu ernten.
Knoblauch sollte man erst dann ernten, wenn rund die Hälfte bis 2/3 des Laubes (der Blätter bzw. „Stängel“) verwelkt ist.
Dann trocknen lassen und so kühl wie möglich (aber nicht im Kühlschrank) und trocken lagern.
Zum Trocknen hat es sich bewährt, den Knoblauch aufzuhängen (siehe Bilder) – manch begabtere Mensche knüpfen auch schöne Knoblauchzöpfe.
Standort und Pflege Knoblauch:
Auch wenn der Knoblauch winterhart ist und besonders gut wächst, wenn es noch gar nicht so heiß ist (im Frühling), liebt die Pflanze Sonne und Wärme.
Ein lockerer und humoser Boden mit wenig Unkraut wird bevorzugt – ab und zu sollte man also schon beim Knoferl vorbeisehen und etwas Unkraut zupfen…
Staunässe wird hingegen gar nicht gemocht (wie ohnehin bei fast jeder Pflanze) – sonst droht Fäulnis.
In Summe ist der Knoblauch aber ziemlich pflegeleicht und dankbar und stellt auch in Sachen Substrat nicht wirklich hohe Ansprüche. Ist zu wenig Humus im Boden, dann wird die Knolle halt ein wenig kleiner…
Auch Düngen ist eigentlich nicht notwendig – ab und zu die Erde auflockern und nur an ganz heißen Frühlingstagen gießen ist eigentlich schon die halbe Miete.
Wer immer frischen Knoblauch haben möchte (egal ob zum Kochen oder z.B. als Würze für Speck & Co.), dem sei an dieser Stelle die „Doppelaussaat“ empfohlen: 1x im zeitigen Frühling und dann (auch gleich mit Teilen der Ernte möglich) im September oder Oktober (wenn sich die Gemüsebeete ohnehin wieder leeren) nachlegen.
Knoblauch ist -gute Lagerung vorausgesetzt- bis zu einem halben Jahr haltbar – bei den Links unten finden Sie diesbezüglich noch gute Tipps.
Fix ist: Chinesischer Knoblauch kommt mir nicht mehr ins Haus;-)