Karfiol

Karfiol vs. Blumenkohl

Karfiol reif im September

Karfiol reif im September

Keine Frage, es gibt einige Wörter in der deutschen Sprache, die dem gelernten Österreicher sofort merken lassen, dass es sich bei der soeben kennengelernten Person um einen Deutschen (bzw. auch Vorarlberger) handelt: So dieser Blumenkohl ordert bzw. sagt und damit ziemlich eindeutig das Gemüse meint, welches in Österreich primär als Karfiol bekannt ist.

Wiewohl „Blumenkohl“ natürlich eine sehr treffende Bezeichnung für Brassic oleracea var. botrytis (so die Botaniker) ist!

Karfiol werden Sie in der freien Wildbahn (Felder gelten da nicht dazu) eher nicht wachsen sehen – es handelt sich dabei nämlich um eine Zuchtsorte seitens Gemüsekohl, welcher ursprünglich aus Asien via Italien nach Europa gelangte und mittlerweile weltweit auf den Teller kommt bzw. kultiviert wird.Ob als Hauptspeise (z.B. gebackener Karfiol, als Beilage oder in Suppen) – Karfiol ist aus der heutigen Küche nicht mehr wegzudenken – wiewohl der Schreiberling dieser Zeilen Karfiol zu den wenigen Gemüsearten zählt, die mir nicht unter die Nase gehen. Das hat sich aber im älterwerden durchaus gebessert – in der Gemüsesuppe darf nunmehr auch schon ein wenig Karfiol rein.

Karfiol Vorzucht im April

Karfiol Vorzucht im April

Beim Karfiol primär am Speisezettel steht die weiße Blüte aus der Mitte der Pflanze, bei welcher man aufpassen muss, nicht den Erntezeitpunkt zu versäumen. Sonst wächst die Blüte nämlich aus und es bilden sich gelbe Blüten, welche in weiterer Folge Samen bilden.

Was Karfiolfans der ersten Stunde oft nicht wissen: Liegt die Blüte in der Mitte zu frei, kann sich -insbesondere bei viel direkter Sonne- sehr rasch eine -zumeist violette- Verfärbung bilden, welche optisch so manchen Karfiolliebhaber vielleicht verschreckt. Aber keine Sorge – auch der violette Karfiol ist durchaus essbar, in Italien oder Frankreich gibt es sogar viele Karfiolsorten, die dann violett oder grün (hier wird Licht stark vermieden) im Handel landen.

Ein einfacher Trick hilft hier sehr gut: Trennen Sie einfach ein Blatt vom Karfiol außen ab und legen Sie dieses 1-2 Wochen vor der Ernte auf die weiße Karfiolblüte.

Karfiol leicht rötlich August

Karfiol leicht rötlich August

Karfiol ist übrigens ein enger Verwandter vom Brokkoli und existiert auch in der zunehmend auch bei uns zu findenden Variante Romanesco.

Die weltweit größten Produzenten von Karfiol sind China und Indien, aber auch in heimischen Glashäusern bzw. auf heimischen Feldern wird viel Karfiol kultiviert. Ob des vielen Vitamin C gehört Karfiol zweifelsohne zu den besonders gesunden Gemüsearten, Karfiol kann übrigens auch roh gegessen werden bzw. die Blätter von Karfiolpflanzen sind ebenfalls kulinarisch verwertbar.

Pflege und Standort Karfiol

Prinzipiell ist Karfiol ein Sonnenanbeter und benötigt durchaus ein paar Monate, um zur Reife zu kommen. Aber auch halbschattige Plätze haben bei meinem „Karfiolversuch“ durchaus brauchbare Resultate erzielt.

Karfiol im Mai

Karfiol im Mai

So Sie Karfiol sehr sonnig pflanzen und wollen Sie unbedingt schön weiße Karfiolköpfe ernten, sollte Sie aber sehr gut darauf achten, ob sich die Sonne nicht zu sehr auf die Farbentwicklung auswirkt. Sind bei den ersten Pflanzen leichte Verfärbungen erkennbar, einfach auf den oben erwähnten Trick zurückgreifen und die Köpfe mit Karfiolblättern abdecken. Nach starkem Wind gilt es dies zumeist zu wiederholen…

Die Karfiolernte fiel bei mir eher bescheiden aus (im Vergleich jedenfalls mit den käuflich erwerbbaren Karfiolstücken) – das lag primär daran, dass die Beeterde im Karfiolversuchszeitraum eine ziemlich ausgelaugte war. Karfiol ist aber ein Starkzehrer und benötigt besonders gute Erde!

Dazu gehört auch durchaus ein wenig mehr Pflege bzw. Unterstützung, als ich meinen Exemplaren angedeihen ließ: Abgesehen davon, dass man die Gartenerde schon zuvor mit Kompost anreichern sollte, kam bei mir auch kein Dünger zur Anwendung (hier werden z.B. Hornspäne oder stickstoffreicher Dünger empfohlen). Und ja, ich gestehe: Auch das Jäten bzw. Auflockern der Erde habe ich ziemlich sträflich unterlassen…

Karfiol im Juni

Karfiol im Juni

Das Resultat: Die Ernte war ziemlich überschaubar…

Da Karfiol eine durchaus lange Entwicklungszeit hat, sollte man die Samen (die gibt es ohnehin überall im Handel) schon sehr früh vorziehen. Ab Ende April dürfen die Pflanzen dann vorsichtig ins Freie übersiedeln (Spätfrösten mit Planen begegnen bzw. erst nach den Eisheiligen raus – je nach Standort), mit der ersten Ernte (bei mir gab es auch am gleichen Standort durchaus unterschiedlichen Reifezustand) ist dann frühestens im Juli, primär im August aber auch noch im September zu rechnen.

Die Gießkanne mag der Kohl sehr: Sobald die Erde oben abgetrocknet ist, darf man auch schon wieder gießen (im Hochsommer also nahezu täglich), Staunässe ist natürlich zu vermeiden. Während viele Gemüsevarianten keinen Kalk mögen, ist der Karfiol durchaus ein Kalkliebhaber.

Weitere Infos Karfiol

Karfiol Pflege

Karfiol bei Wikipedia

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