Haselnuss – Gemeine Hasel
Die Haselnuss ist natürlich bei uns weit verbreitet. Ob in freier Natur oder auch im eigenen Garten – Haselnusssträucher (Corylus avellana) sind den meisten Menschen wohlbekannt und sind auch seit ewigen Zeiten auch ein Bestandteil der Nahrungskette.
Die Haselnuss gehört zur Familie der Birkengewächse und ist ein sommergrüner, mehrjähriger und vor allem auch winterharter Strauch, der gerne schon einmal 5 bis 10 Meter hoch wachsen kann.
Bei Corylus avellana (also der „Gemeinen Hasel“) handelt es sich um eine Pflanze, die zu den heimischen Pflanzen gezählt werden kann – sie ist hauptsächlich und ursprünglich in Europa und Kleinasien verbreitet.
Die Haselnüsse aus den heimischen Geschäften stammen aber zumeist nicht aus Österreich. Kommerziell ist nämlich die „Lambertshasel“ (Corylus maxima) deutlich erfolgreicher (rund 3/4 der Weltproduktion) – diese erkennt man am roten Laub (während das Laub der Gemeinen Hasel grün ist).
Besonders viel Haselnüsse werden in der Schwarzmeerregion kultiviert – die Türkei oder Georgien sind hier auf dem Weltmarkt stark vertreten. Auch in den USA oder in Spanien werden viele Haselnüsse produziert.
Haselnüsse kennen wir natürlich auch in unserer Ernährung: Von getrockneten Nüssen zum Verspeisen über vorverarbeitete Haselnüsse zum Backen über Haselnussöl bis hin zu Geschmacksstoffen und zum begehrten und leckeren Haselnusseis gibt es eine Vielzahl an Verwendungen für die Nüsse. Besonders bekannt ist die Haselnuss wohl auch seitens „Nutella“.
So mancher größere Haselnussstrauch landet auch im Ofen – bezüglich Heizen sind die meisten Stämme aber zu dünn bzw. es kann nur ein Hauptstamm halbwegs brauchbar verwertet werden.
Sehr wohl sind aber dünnere Haselnussstämme gut als Stöcke brauchbar. Diese sind nämlich zumeist sehr gerade gewachsen und bieten daher sehr feines Ausgangsmaterial für natürliche Stützen bzw. Rankhilfen von kleineren Pflanzen (wie z.B. Tomaten, Erbsen, Bohnen und vielen weiteren Rankpflanzen).
Nachdem die Stämmchen ohnehin andauernd aus dem Boden schießen, wird mein Haselnussstrauch dann alle paar Jahre bis auf ein paar größere Stämme zurückgeschnitten (auch weil ein zu dichter Strauch ein sich dahinter befindliches Hochbeet zu sehr verschatten würde) und die Stöcke sind dann sehr leicht entlaubt bzw. zu geraden Stöcken in verschiedenen Größen geschnitten.
Als Kinder haben wir uns mit Haselnussstecken auch wunderbar elastische Bögen gebastelt – sobald diese dann ausgetrocknet sind, ist der Bogen dann allerdings weniger gut zu gebrauchen;-)
Ziemlich spektakulär ist auch die Blüte der Haselnuss: Schon im Februar (in warmen Regionen bzw. in warmen Wintern) zeigen sich die „Würsteln“, bei denen es sich um den männlichen Blütenstand handelt. Haselnusssträucher sind einhäusig, besitzen also weibliche und männliche Blüten, die Bestäubung erfolgt dann durch den Wind.
Da auch viel Getier (z.B. Mäuse oder auch Eichhörnchen etc.) die Haselnuss schätzt, dient auch so manche von den Tieren nicht verzehrte Haselnuss zur Verbreitung von Haselnussbeständen. Um die man sich in Österreich keine Sorgen machen muss.
Die Ernte von Haselnüssen erfolgt dann im Herbst: Ab Oktober sind die Nüsse dann reif – was auch an der braunen Färbung der Schale gut erkennbar ist. Mit ein wenig Übung lassen sich die Nüsse mit einem Hammer (bzw. auch diversen Nussknacknern für Haselnüsse) recht einfach mit einem Schlag öffnen ohne dass man dabei die Frucht beschädigt.
Frische Nüsse sind noch etwas weicher, lässt man die Nüsse (bis zu einem Jahr bei halbwegs trockener Lagerung haltbar) länger reifen, werden sie noch deutlich härter bzw. knackiger, bleiben aber essbar.
So Sie sich bezüglich Reifegrad nicht sicher sind, lassen Sie die Nüsse einfach noch auf dem Strauch – wenn dann die ersten braunen Haselnüsse auf dem Boden zu finden sind, sollten auch die anderen Nüsse erntereif sein.
Standort und Pflege Haselnuss – Gemeine Hasel
Was die Pflege anbelangt, ist der Haselnussstrauch eine sehr dankbare bzw. pflegeleichte Pflanze.
Prinzipiell ist ein sonniger Platz besser als ein verschatteter Standort – etwas Schatten ist aber durchaus verträglich. Denn die Haselnuss wächst fast überall, wo man sie pflanzt.
Die Ansprüche an den Boden sind auch nicht sehr hoch – es sollte nur nicht zu sandig oder zu feucht sein.
Die Gießkanne benötigt ein größerer Haselnussstrauch sowieso nicht – ist es in der Vegetationszeit aber dauerhaft heiß und trocken, ist ein Besuch der Gießkanne oder des Gartenschlauchs in Sachen Fruchtbildung sicher kein Fehler.
Auch das Vermehren von Haselnüssen ist keine Dipolomarbeit und gleich in mehreren Varianten möglich:
1. Sie suchen in der Natur eine Jungpflanze (im Frühjahr oft bei anderen Haselnusssträuchern zu finden) und graben diese vorsichtig .
2. Sie graben Nüsse ein und hoffen, dass diese noch aktiv austreiben.
3. Sie schneiden von einem Strauch Stecklinge ab (ca. 10 bis 20 cm lang, schräger Schnitt zu empfehlen, gut feucht halten).
4. Sie machen von einem bestehenden Haselnussstrauch einen Triebabsenker.
Weitere Infos Haselnuss
Wikipedia über die Gemeine Hasel
Wikipedia über die Lambertshasel