Erdbeeren – Fragaria x ananassa
Wer kennt und schätzt sie nicht: Die wohlschmeckende rote Erdbeere, die es bei uns mittlerweile fast ganzjährig im Supermarkt gibt. So richtig wohlschmeckend ist sie jedoch primär dann, wenn Sie sonnengereift auf heimischen Freilandfeldern geerntet wird – und das ist im Normalfall nur Ende Mai bis in den Juni der Fall…
Fragaria x ananassa wird die Gartenerdbeere benannt. Sie entstammt der Gattung Fragaria mit ca. 20 Arten, welche botanisch der Familie der Rosengewächse zugeteilt wird.
Die Erdbeeren stammen ursprünglich aus Amerika und wurde Mitte des 18. Jahrhunderts in Frankreich gekreuzt (die Chile Erdbeere mit der Scharlacherdbeere) – das Resultat daraus war Fragaria x ananassa, die Kulturerdbeere, zu der auch immer noch da und dort Ananas-Erdbeere gesagt wird.Mittlerweile gibt es unzählige Züchungen von Erdbeeren, im Normalfall blühen die mehrjährigen Stauden aber weiß (auch rosa wird immer häufiger gesehen) und bilden dann im Frühling zuerst grüne, dann rote Früchte, in welchen kleine Nüsschen (die man beim Verzehr gar nicht wirklich bemerkt) eingebettet sind.
Seit dem 19. Jahrhundert wird die Erdbeere in Europa auch kommerziell angebaut, dieser Tage sind in Europa bzw. in Europanähe insbesondere Spanien, Ägypten, Israel oder auch Markokko Garant dafür, dass es die Erdbeeren im Supermarkt über weite Strecken des Jahres gibt.
In vielen Anbaugebieten (in denen es oft auch prekäre Arbeitsverhältnisse bzw. durch den starken Wasserbedarf auch Wassernöte gibt) sehen die Erdbeeren schon längst keine direkte Sonne bzw. Erde mehr – auch in Österreich gibt es immer häufiger „Früherdbeeren“ aus Glashäusern bzw. Folientunneln. Wer den klimaschädlichen Anbau und Transport nicht unterstützen möchte, ist auch mit heimischen Erdbeeren nicht mehr zu 100% sicher – im Mai und im Juni sind aber die meisten Erdbeeren aus Österreich schon sehr wohl aus Freilandkultur. Das schmeckt man dann übrigens auch sehr deutlich!
Im kommerziellen Anbau werden die Erdbeerstauden zumeist nur 1-2 Jahre alt – nachdem die Früchte bei älteren Stauden etwas kleiner werden, wird das Feld dann oft umgeackert und an anderer Stelle neu angelegt.
In den heimischen Gärten sind die Erdbeeren in den letzten Jahrzehnten deutlich seltener geworden: Es bedarf schon einiger Pflege und auch an Platz für die süßen Früchte (Reihenabstand ca. 70 bis 100 cm empfohlen, 20-40 cm Pflanzenabstand) und der Ertrag ist relativ überschaubar.
Immer häufiger sieht man in den einschlägigen Garten- und Baumärkten auch Erdbeersorten, welche über die ganze Sommersaison Früchte tragen – mit derartigen Erdbeeren habe ich bisweilen aber eher schlechte Erfahrungen gemacht.
Erdbeeren erntet man genau dann, wenn Sie gänzlich eine schöne rote Farbe haben (keine grünen oder weißen Stellen mehr) – erst dann ist die Erdbeere wirklich reif und süß und kann ihr wunderbares Aroma entfalten.
Frisch geerntete Erdbeeren sollte man recht rasch essen bzw. verarbeiten (Marmelade ist hier besonders beliebt) – auch im Kühlschrank halten diese nur 2 bis 5 Tage (je kälter, desto länger).
Schneiden Sie bei der Ernte die Frucht samt Kelchblatt und Stiehl ab – das verbessert ein wenig die Haltbarkeit.
Pflege und Standort von Erdbeeren
Die Erdbeere ist ein absoluter Sonnenanbeter – ein vollsonniger Standort ist also ideal. Sie wird aber auch in halbschattigen Bereichen blühen und Früchte ausbilden – wohl aber etwas weniger als an Standorten mit viel Sonne.
Erdbeeren gedeihen auf nahezu allen heimischen Böden, ideal ist hier ein gut durchlässiger (lockerer) Boden, welcher mit viel Humus (Kompost einarbeiten!) und Nährstoffen angereichert ist.
Auch auf dem (zumindest halbsonnigen) Balkon lassen sich Erdbeeren recht einfach züchten – insbesondere „Hängeerdbeeren“ in diversen Gefäßen wurden immer beliebter.
Ist die Erde in der Wachstumszeit (zumeist ab März) zu trocken, freut sich die sich gerade vom Winter erholende Pflanze sehr über den Besuch der Gießkanne, übertreiben sollte man es mit den Wassergaben dann aber (insbesondere beim Ausreifen der Beeren) nicht: Staunässe und Dauerfeuchtigkeit führen oft zu Fäulnis und Pilzbefall. Also unbedingt auch die Erde abtrocknen lassen!
Viele Experten empfehlen auch, die Erdbeerstauden von unten zu gießen und bei Möglichkeit dazu gesammeltes Regenwasser zu verwenden.
Auch Spätfroste sind in unseren Breiten durchaus möglich und sind gerade in Zeiten der Blüte oft sehr schädlich – eine Nachblüte findet nämlich nach stärkeren Nachtfrösten nicht statt.
Ein weiterer Feind der Erdbeeren sind Schnecken aller Art – nur allzugerne laben sich diese an schon reiferen Früchten und hinterlassen dabei ein ziemliches Schlachtfeld…
Die besonders fleißigen Gärtner (zu denen ich nicht gehöre – ich überlasse viel dem Zufall bzw. der Natur) unterlegen die heranreifenden Erdbeerstauden auch sehr gerne mit Stroh: Das schützt einerseits ein wenig vor Freßfeinden, hält die Beeren trocken und auch (bei stärkeren Niederschlägen) sauberer – sodass diese dann (so man ohne Pflanzenschutzmittel arbeitet, ist heute wohl auch Standard) dann gleich direkt nach dem Pflücken verspeisen kann.
Auch das Vorbereiten des Bodens im Vorjahr, das Entfernen von Unkraut sowie ein Rückschnitt der Pflanze nach der Ernte wird da und dort von Erdbeerprofis empfohlen – ich bin hier auch ein wenig faul und ernte doch immer wieder ganz nett…
Vermehren lassen sich Erdbeeren ziemlich leicht mit Ausläufern. Bilden sich im Erdbeerbeet zu viele davon, sollte man diese recht bald entfernen – zuviele Pflanzen auf engem Raum verderben nämlich die nächstjährige Ernte. Jüngeren Stauden lässt man dabei bevorzugt stehen, so verjüngt sich das Erdbeerfeld fast von selbst. Wir die Ernte auf einem Standort über die Jahre immer weniger, so ist ein Standortwechsel zu empfehlen.
Erdbeeren sind übrigens -auch wenn sie in den kalten Wintermonaten ziemlich einziehen bzw. das Blattwerk gänzlich verschwindet- winterhart – in fast allen Fällen geht die neue Saison dann spätestens im März (bzw. nach dem Verschwinden von Schneedecken) los.
Die kleine Schwester der Fragaria x ananassa ist übrigens die Walderdbeere (Fragaria vesca) – auch ein Pflichtbestandteil von „alten“ Gärten.