Yucca rostrata – ein wenig Süden im Norden
Neben Palmen werden auch winterharte Yuccas immer häufiger in heimischen Gärten gesehen – insbesondere um die Yucca rustrata herrschte ein Weilchen ein ziemliches Griss.
Die „blaublättrige Yucca“, in den USA auch gerne „Big Bend-Yucca“ gehört der Gattung Palmlilien/Yucca an, kommt in den USA z.B. im warmen Texas vor und ist auch in Mexico auf steinigen Böden zwischen 600 und 800 Metern Höhe zu finden.
Da die Yucca rostrata erstens durchaus dekorativ und attraktiv ist und auch unseren kalten Wintern erfolgreich trotzt, ist diese auch in Österreich und Deutschland immer häufiger auch im Freien zu erblicken.
Die Yucca rostrata hat (ähnlich wie Palmen) einen Stamm, welcher 1 bis 4 Meter hoch werden kann – der Stamm bildet sich aber erst bei Exemplaren, die schon ein paar Jahre alt sind. Haben Sie diesbezüglich Geduld – die Yucca rostrata wächst eher langsam!Über dem Stamm finden sich grünblaue oder blaugrüne oder grünsilbrige oder so ähnlich (ganz nach Ihrer eigenen optischen Wahrnehmen – siehe Bild) Blätter, die dem Ende zu spitz werden.
Verdorrte Blätter (das ist ganz normal, wenn die untersten Blätter verdorren) kann man entweder entfernen oder auch ganz einfach stehen lassen, diese legen sich dann nach unten an den Stamm und machen auch eine interessante Optik.
Der Blütenstand soll rund 1-2 Meter hoch werden (habe ich selber noch nicht in Natura erblicken dürfen), die Blütezeit rund um den März-April liegen – was sich aber in unseren Breiten natürlich auch ändern kann…
Adulte Pflanzen bilden manchmal auch mehrere Köpfe aus – das sieht dann zwar ein wenig unrund aus (im Vergleich zu vorher), dafür aber umso spektakulärer.
Standort, Pflege und Vermehren der Yucca Rostrata
Bis zu 20 Grad Minustemperaturen soll die Yucca vertragen – und das scheint mir gar nicht so abwegig: Der Winter 2016/2017 war zwar in Wien (zum Glück) nicht in diesem Bereich, wochenlange Fröste aber sehr wohl – und genau vor diesem Winter habe ich meine Yucca Rostrata ausgepflanzt…
Der Winter ging nahezu spurlos an der Yucca vorüber – einzig an den Blattspitzen konnte man leichte Erfrierungserscheinungen sehen!
Sehr wichtig für eine gute Entwicklung der Yucca ist naturgemäß die Sonne: Davon kann sie gerade bei uns nicht genug kriegen! Wenn Schatten, dann nur kurze Zeit!Der Boden sollte gut drainagiert sein (Staunässe: no thanks!), als feine Erde hat sich eine Mischung der lokalen (Stadtrand Wien-Marchfeld) Erde sowie Kakteenerde bewährt. Eine Kalkstein-Kiesmischung (wie im Zuhause in Amerika) wäre hier auch eine sehr feine Option.
Während man bei den Temperaturen (-20 Grad haben wir noch nicht ausgetestet, -10 waren es aber allemal) kaum Not hat, könnten aber nasse Winter die Pflanze rasch zerstören: Diesbezüglich wäre z.B. ein trockener Winterstandort (z.B. nicht die „Wetterseite“ oder unter dem Dachvorsprung etc.) sehr zu empfehlen! Schneeablagerungen auf der Yucca sollte man jedenfalls entfernen.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, die Yucca Rostrata im Topf drinnen zu überwintern – in manchen Wohnungen ohne Garten (oder nur mit Balkon) hält sich diese Yucca auch oft ausgesprochen gut. Auch Wintergarten oder Garage sind eine Überwinterungsoption – bitte aber von November bis Februar nicht zu viel gießen!
Passt der Standort, ist die Yucca eine ausgesprochen pflegeleichte und genügsame Zierde, die Ihnen irgendwann (ich warte noch, übe mich aber in Geduld, meine Rostrata ist erst recht frisch bei mir) auch eine hohe Blüte schenken sollte, der man auch Samen entnehmen kann.
Diese sollte man nur knapp unter die Erde legen und keinesfalls zu viel gießen (auch nicht abdecken) – dann sollte den jungen Yuccas das Heranwachsen (in Wärme!) durchaus gelingen.
Wie bei den bekannten „Yuccapalmen“ (die keine Palmen sind) kann man auch aus Stämmen Ableger machen – natürlich nur, wenn welche zusätzlich zum „Hauptstamm“ wachsen: Diese einfach ins Wasser stellen und auf Wurzeln warten.
Auch wenn bis 2023 noch keine Blüten in Sicht waren: Es gab trotzdem eine erfreuliche Überraschung! Die Rostrata (mittlerweile rund 2 Meter hoch, siehe Bild etwas weiter unten) hat nämlich Seitentriebe ausgebildet, was sich auch 2023 wiederholen sollte. Diese sollte man sehr vorsichtig entfernen – um weder der „Mutterpflanze“ noch dem Nachwuchs Schaden zuzufügen.
Experten empfehlen auch leichte Düngergaben – bei mir kriegt die Yucca Rostrata 2-3 mal im Jahr auch ein wenig Palmendünger. Nachdem in der Heimat der Yuccas eher karge Verhältnisse bezüglich Dünger herrschen, muss man sich hier nicht zu viel Mühe geben!
Gießkanne:
Auch in Sachen Gießkanne ist die Yucca Rostrata nicht sehr anspruchsvoll: Von November bis Februar ist überhaupt kein Wasser notwendig (ja vielleicht wäre dies sogar schädlich) – da reicht die Bodenfeuchtigkeit zur Genüge!
Dann nur gießen, wenn der Boden oben schon deutlich abgetrocknet ist. Manche meinen hier, 1x pro Woche wäre Pflicht, andere gießen häufiger – das aktuelle Wetter im Frühling, Sommer und Herbst sollte hier Ihr Ratgeber sein.
Nur nicht zuviel des Guten!
Yucca rostrata im Handel: Bewurzelt oder unbewurzelt ?
Wie die Yuccas in Amerika geertet werden, hat mir einmal mein Exoten-Fachhändler erklärt: Sie werden brutal aus der Erde gerissen und dann über den Ozean an den Großhandel verschickt.
Nun sind Yuccas ja an und für sich nicht sehr empfindlich und halten das zumeist schon aus – auch einige Tage bzw. Wochen ohne Wasser kann so ein Yuccastamm durchhalten.
So manche Händler bietet im Internet oder auch im Geschäft somit auch „unbewurzelte“, „ungewurzelte“ oder „nicht bewurzelte“ Stämme an – diese sind dann natürlich deutlich günstiger zu haben, als „gut durchwurzelte“, „bewurzelte“ oder „angewurzelte“ (wie man auch immer sagt, man meint exakt gleiches) Yuccas – letztere muss man nämlich erst einige Zeit wieder anwurzeln lassen und hat dabei auch das Risiko, dass diese es nicht tun…
Wie auch immer Sie sich entscheiden: Der Kauf einer Yucca außerhalb vom Fachhandel (mit Garantie) ist natürlich nicht risikolos.
Bei mir hat sich das Risiko (im Internet sind Yucca Rostrata oft deutlich günstiger) jedenfalls ausgezahlt, darauf gibt es aber natürlich keine Garantie…