Yucca carnerosana – fast winterhart…
Es ist eine vorsichtige Überschrift, die hier gewählt wurde – denn zum Zeitpunkt des Erstellens dieser Rubrik ist längst noch nicht gesichert, ob eine Yucca carnerosana im Umfeld Wiens auch tatsächlich den einen oder anderen harten Winter übersteht. Die seit einigen Jahren an kältere Temperaturen gewöhnte und somit etwas abgehärtete Carnerosana wurde nämlich gerade erst in den Garten verpflanzt…
Die der Gattung Yucca sowie der Familie der Spargelgewächse zuzuordnende Yucca carnerosana ist in der Natur nämlich primär in Mexiko sowie den USA (Texas) beheimatet und wird dort 2 bis 10 Meter hoch.Die vergleichsweise dicken Blätter der Yucca carnerosana (verglichen mit der ähnlichen Yucca rostrata) bilden an den Rändern weiße Fasern (die sich dann ein wenig einringeln), die Blätter finden sich oberhalb des Stammes in einer Art Kugelform. Dies gilt aber natürlich nur für ältere Yuccas – ein Stamm bildet sich nämlich bei Jungpflanzen erst nach vielen Jahre. Die hier abgebildete Carnerosana ist ca. 6 Jahre alt (Stand 2018) und es zeichnet sich unten gerade erst einmal eine marginale Stammbildung ab…
Daran kann man schon erkennen: Wer sich eine junge Yucca carnerosana kauft, braucht bis zur Stammbildung ein wenig Geduld. Bildet sich dann ein Stamm, vertrocknen die Blätter dann von unten und können nach dem gänzlichen Eintrocknen entfernt werden – in der Natur hängen diese dann unter dem „Blätterkopf“ weiterhin den Stamm hinhab.
Achtung bei den Blättern: Diese sind sehr spitz und eine Verletzung ist auch am Rand (nicht nur an der Spitze) möglich – beim Hantieren an der Yucca carnerosana also sicherheitshalber Handschuhe tragen!
Liest man sich durch diverse Yucca- und Gartenforen, so macht es den Eindruck, die Yucca carnerosana wäre eine extrem winterharte Yucca, die im Flachland Österreichs locker durch den Winter kommen sollte. Von -20 Grad oder sogar noch kälter ist hier die Rede – ich traue dem Frieden aber keineswegs.
Experten haben mir eher -10 Grad bestätigt, dabei ist aber insbesondere ein trockener Standort relevant (siehe Pflege weiter unten). Während sich die Rostrata in Europa schon vielerorts winterhart gezeigt hat, sind aber diesbezügliche Versuchsreihen mit der Carnerosana noch endenwollend.
Stand 2021 hat die Carnerosana schon nun schon 3 Winter überstanden – allerdings waren diese nicht besonders hart (kaum Dauerfröste, minimal ca. -10 Grad). Ich werde an dieser Stelle weiter berichten…
Yucca carnerosana ist in Mitteleuropa noch eher selten zu kriegen, für Jungpflanzen (ohne Stamm) sind daher Preise von 25 bis 40 Euro nicht selten – für Yuccas mit Stämmen von 100 cm plus werden schon 200 Euro oder mehr verlangt…
Übrigens: Ab und an lese ich, dass man die Yucca carerosana auch „Spanisches Bayonett“ benennt – denke aber, dabei handelt es sich um die ähnliche „Yucca treculiana“….
Standort und Pflege Yucca carnerosana
Für noch stammlose Pflanzen empfehle ich jedenfalls einmal die Verpflanzung in den Topf und das frostfreie Überwintern.
Die Yucca carnerosana mag es im Freien sehr hell und sonnig und zu heiß kann es ihr in unseren Breiten trotz Klimaerwärmung nicht wirklich werden. Nur beim Auswintern vielleicht vorher ein paar Tage an das Sonnenlicht gewöhnen und halbschattig stellen.
Im Winterquartier sollte es auch sonnig sein und Jungpflanzen sollte man noch nicht dem Frost aussetzen. Hat man die Yucca carnerosana ausgepflanzt, so ist es im Winter ratsam, diese vielleicht zu überdachen oder jedenfalls einen Regenschutz anzubringen – zu viel Regen und Feuchtigkeit um die Wurzeln ist nämlich schlimmer als -15 Grad Kälte…
Daher ist es auch wichtig, den Boden mit einer besonders guten Drainage auszustatten: Eine Mischung aus Sand, Steinen, Normalerde und Kakteenerde sollte hier gut passen.
Gedüngt werden muss die ausgesetzte Yucca carnerosana eigentlich nicht – Topfpflanzen geben sich mit normalen Volldünger zufrieden, selbigen darf man auch ab und an im Garten ausbringen.
Nochmals zum Standort: Überlegen Sie hier sowohl für Topf-Yuccas als auch für Freilandyuccas gut, bevor Sie diese wo einpflanzen/abstellen: Es sollte eher ein Platz sein, an dem Sie nicht zu oft vorbeigehen – meine kleine Yucca hat mich x-mal (teils heftig) gepiekst, bevor diese ausgepflanzt wurde…
Die Gießkanne und die Yucca carnerosana werden nur im Sommer Freunde: Bei Freiland-Carnerosanas ist eigentlich nur im Hochsommer ein Gießen ab und an sinnvoll (je nach Witterung, 1x im der Woche reicht selbst bei großer Trockenheit absolut aus), die Topf-Yucca nur dann gießen, wenn diese oberflächlich gänzlich trocken ist. Staunässe jedenfalls bzw. Untersetzer vielleicht vermeiden – Ertrinken ist eine beliebte Todesursache bei der Yucca carnerosana.
Ausgepflanzte Yucca carnerosanas müssen im Winter gar nicht gegossen werden (im Gegenteil – so gut wie möglich vor Nässe schützen), Topfplanzen bei kühler Überwinterung maximal 1x im Monat leicht anfeuchten, bei wärmerer Überwinterung reicht wohl auch 1-2x im Monat ein Schlückchen Wasser.
In Sachen Vermehren kann ich mit meiner noch recht jungen Pflanze noch keine Expertise liefern – angeblich bilden ältere Yucca carnerosana Ableger, die man dann vorsichtig abtrennen kann. In freier Wildbahn blüht die Yucca carnerosana auch prächtig und bildet dann beerenartige Samen – darauf gilt es aber wohl noch länger zu warten…