Taro – Durstiges Elefantenohr
Taro bzw. Colocasia esculenta ist eine exotische Pflanze mit vielen Namen: Bei uns oft als Elefantenohr (ob der Blätter) oder (seltener) Wasserbrotwurzel bezeichnet, hat die Pflanze aus der Familie der Aronstabgewächse bzw. der Gattung der Colocasia international sehr viele unterschiedliche Namen wie: Taioba, Eddo, Cocoyam oder auch Dasheen.
Kein Wunder: Die tropische bis subtropische Pflanze, die bei uns als Kübelpflanze gehalten wird und auch gerne Teichränder verziert, ist mittlerweile über viele (warme und eher feuchte) Bereiche der Welt verbreitet – insbesondere in Asien (wo man ihre Herkunft vermutet) aber auch in Afrika ist Colocasia esculenta bzw. Taro auch als Nahrungsmittel für Mensch (und auch Tier) sehr relevant.
Gekocht, geröstet, gebraten oder gebacken werden die mit viel Stärke ausgestatteten (unterirdischen) Rhizome („Knollen“) der Taropflanze.
Eigentlich wollte ich mir 2016 ja ein „Riesenelefantenohr“ bzw. eine „Colocasia gigantea“ zulegen – das bei Ebay mit tollen Fotos beschriebene Pflänzchen wollte aber im Verlauf des Jahres nicht so richtig wachsen. Die Frechheit obendrein: Die Pflanze wurde als „frosthart“ beschrieben…Erst 2017 sollte sich dann herausstellen: Es ist „nur“ eine (deutlich kleinere) Colocasia esculenta – diese sollte mich aber (mehr dazu weiter unten) noch ziemlich erfreuen.
In idealer Umgebung ist Taro (also z.B. in Asien oder in Afrika) eine immergrüne Pflanze, die schon gut und gerne 1-2 Meter hoch wird, bei uns muss man sich zumeist mit 30 bis 90 cm begnügen.
Die „Elefantenohrenblätter“ der Taro sind grün, die Stiele der Pflanze grün, rötlich, violett oder auch orange – auch hier gibt es schon lange einige Züchtungen, die man da und dort im Fachhandel erwerben kann. Werden die Blätter welk, kann man diese (schon aus optischen Gründen) ohne Probleme entfernen.
Hat die Pflanze ganzjährig ideale Bedingungen (Wärme und Feuchtigkeit), gibt es dann eine ziemlich spektakuläre Blüte, die sich aus Hochblatt und Kolben erhebt. Bei uns sind derartige Blüten aber nicht zu erwarten – ich habe bisweilen noch keine geschafft…
Pflege, Standort, Überwintern von Taro/Colocasia esculenta/Elefantenohr:
In Sachen Standort mag es Taro eher schattig bis halbsonnig – ob der großen (wasserabweisenden, da gibt es dann oft nette Wasserperlen zu sehen) Blätter und der vielen Stiele sieht man dies der Pflanze eigentlich schon an. Wärme liebt die Pflanze, Trockenheit allerdings nicht.
Beim Substrat ist das Elefantenohr nicht sehr wählerisch – so Sie der Pflanze aber nährstoffreiche Erde (z.B. Kompost) zur Verfügung stellen und dann auch noch kräftig düngen (Normaldünger), wird sie es mit besonders starkem Wuchs danken!
Colocasia esculenta ist nicht frosthart – in unseren Breiten bilden sich im Herbst dann schön langsam die Blätter zurück und zeigen an, dass es Zeit wird, ins Winterquartier zu wechseln.
Hat es dort 15 bis 20 Grad und es ist auch hell, wächst Taro dann weiter – wir haben aus Platzgründen die Pflanze in die (frostfreie) Garage verbracht, wo es zum gänzlichen Einzug in die Knolle kam.
Und siehe da: Recht spät im Frühling, Ende Mai, (ich hatte die Pflanze eigentlich schon abgeschrieben) dann die Explosion: Colocasia esculenta hat sich aus einer kleinen Pflanze binnen einem Jahr zu 15 neuen Pflänzchen (=Tochterknollen) entwickelt. Ab in neue (nährstoffreiche) Erde – und bald daran danken, wem man solche Ableger schenken kann!;-)
Im Winter sollte man die Erde feucht halten: Bei Überwinterung im Haus sowieso ständig, in der feuchten Garage waren nur 1x monatlich kleine Wassergaben (für die unterirdischen Rhizome) vonnöten. Achten Sie aber darauf, dass die Knollen nicht zu feucht gehalten werden und es auch keinen Frost gibt.
Fallen die Nachtemperaturen unter 10 Grad, sollte man Taro reinholen – umgekehrt gilt es natürlich für das Verbringen in den Garten.
Gießkanne Taro/Colocasia esculenta/Elefantenohr:
Für einen begeisterten Vielgießer wie mich ist das Elefantenohr fast eine ideale Pflanze: In der Hauptwachstumsperiode (Mai bis September, Oktober) kann man Colocasia esculenta kräftigst gießen und es schadet auch gar nicht, wenn die Untersetzter mit Wasser gefüllt bleiben.
So mancher Gartenteichbesitzer verwendet Taro sogar für seichte Wasserstellen – im Herbst muss die Pflanze dann aber natürlich raus aus dem Teich.
Im Winter dann etwas weniger gießen (so im Haus), bei eingezogenen Pflanzen (z.B. in Garage, Wintergarten) nur etwas feucht halten (nicht austrocknen lassen!).
Colocasia esculenta erhält man als junge Pflanze schon um ein paar Euro – um Nachwuchs müssen Sie sich hier (bei richtiger Pflege) wohl weniger Sorgen machen…;-)
Größere Pflanzen lassen sich auch ziemlich leicht teilen.