Stephania erecta oder Stephania pierrei
Ab und an gibt es um Pflanzen einen regelrechten Hype. So auch um die Stephania erecta (auch Stephania pierrei bezeichnet), welche 2020/2021 allerorts nachgefragt und -ob geringer verfügbarer Stückzahlen- auch ziemlich rasch überall vergriffen war.
Die hübsche Kaudexpflanze (Fotos folgen) gehört der Familie der Mondsamengewächse an (davon gibt es rund 70 Arten) und bildet einen Kaudex, der im natürlichen Habitat bis zu 40 cm Durchmesser erreichen kann. Das dauert aber viele Jahre – die Stephania erecta wächst ausgesprochen langsam und kann diesbezüglich auch mit der einstigen Kultpflanze Dioscorea elephantipes verglichen werden.Im natürlichen Umfeld bildet die Stephania in der Vegetationszeit meterlange Ranken, bei uns fallen diese naturgemäß ein wenig kürzer aus.
Stephania erecta kommt aus Thailand und ist weltweit noch nicht sehr stark in Sammler- bzw. Züchterkreisen verbreitet, daher sind für kleine Knollen oft 20 bis 50 Euro hinzulegen. Dabei sind diese Knollen (=Kaudex) in der Regel noch ruhend und bergen das Risiko in sich, vielleicht gar nicht mehr auszutreiben.
Meine Stephania erecta habe ich mir (wie vieles) beim heimischen Exotenpflanzenspezialisten Exotic Plants gekauft, wo dieser Tage (lt. Homepage) noch Stephanias vorhanden sind – wer auf „Nummer Sicher“ gehen möchte, besucht einfach das Geschäft am Stadtrand von Wien!
Abgesehen vom schönen Kaudex ist die eigentliche Besonderheit der Stephania erecta die Tatsache, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt welche am Beginn der Vegetationszeit unterschiedliche „Austriebsvarianten“ an den Tag legen:
Die männliche Stephania blüht zuerst (am Kaudex), erst dann folgen Blätter, die weibliche Stephania erecta bildet hingegen zuerst die Blätter und dann erst die Blüten!
Die Blätter (siehe Bilder) sind übrigens auch ausgesprochen attraktiv – bieten Sie den Pflanzen nach dem Austreiben aber unbedingt eine Kletterhilfe an, sonst brechen die Ranken nämlich sehr schnell ab bzw. werden ein Opfer der Schwerkraft.
Exotische Kaudexpflanzen sind in der Pflege anspruchsvoll – und nur etwas für Pflanzenfreunde, die sich ein wenig bezüglich Kultivierung schlau machen. Auch die Stephania erecta würde ich eher in die Kategorie „nicht pflegeleicht“ einordnen – eher eine Liebhaberpflanze!
Pflege und Standort Stephania erecta:
Die Stephania mag eine warme und helle Umgebung – der Kaudex sollte aber im Schatten bleiben und nicht zu viel direkte Sonne abbekommen.
Ein Tontopf wird von vielen Pflanzenfreunden empfohlen, dieser könnte z.B. mit qualitativ hochwertiger Kakteenerde gefüllt werden.
Im Winter sollte die Temperatur nicht viel unter 15 Grad fallen – die Überwinterung im Haus, Glashaus oder Wintergarten ist demnach Pflicht. Erst sehr spät ins Freiland rausräumen (da ist die Pflanze im Mai wohl schon ausgetrieben) und sehr früh (da und dort schon im September) wieder ins Warme!
Stephania erecta mag hohe Luftfeuchtigkeit durchaus, zu feucht sollte hingegen das Substrat nie sein. Staunässe auf längere Zeit ist sowieso zu vermeiden, lassen Sie die Pflanze nach dem Gießen auch ordentlich abtrocknen bevor sie wieder mit der Gießkanne vorbeisehen. Weniger ist hier (insbesondere für gießfreudige Menschen wie mich) mehr!
Im Herbst zieht die Pflanze ein (das Laub vertrocknet bzw. wird abgeworfen), gießen sie dann einige Wochen gar nicht mehr und über die Winterruhezeit maximal alle 1-2 Monate ein Minischlückchen.
Wie alle Kaudexpflanzen überdauern diese die Ruhephase mit den im Kaudex eingelagerten Stoffen bzw. Flüssigkeiten – sehr sensibles Gießen ist (neben den passenden Temperaturen und dem richtigen Substrat) bei Stephania erecta eine Überlebensgarantie.