Poncitrus trifoliata – bedingt winterharte Zitronen
Wiewohl man mit den Früchten der Poncitrus trifoliata eher nur optischen Genuss erzielen kann, ist die im deutschen Sprachraum auch „Bitterorange“, „Bitterzitrone“ oder auch „Dreiblättrige Orange“ (ob des dreiblättrigen Laubes) genannte Pflanze hierzulande durchaus beliebt und auch schon längere Zeit bekannt.
Das liegt primär daran, dass die ursprünglich aus China bzw. Japan stammende Poncitrus trifoliata in nicht zu kalten Regionen Europas durchaus als „winterhart“ bezeichnet werden kann (Dauerfröste mit mehr als -15 Grad sind aber eher nicht zu empfehlen…).
Poncitrus trifoliata ist die einzige Art aus der Gattung Poncitrus und verliert auch (im Gegensatz zu den meisten Zitruspflanzen) im Winter gänzlich ihre Blätter. Über den Winter sieht man dann ein ziemlich undurchdringliches Ästegeflecht mit extrem unangenehmen Dornen, was der Bitterorange auch die häufige Verwendung als Hecke eingebracht hat.
Wer sich eine Poncitrus trifoliata in den Garten stellt, sollte demnach sehr darauf achten, dass diese möglichst auf einem Platz steht, an dem man nicht zu oft vorbeikommt und insbesondere bei Schnitt oder bei Fruchternte sollte man sich vor den dicken und spitzen Dornen in Acht nehmen.
Die Früchte der Poncitrus trifoliata sind anfangs grün und verfärben sich im Herbst dann gelb (siehe Bilder auf dieser Seite). In den „Zitronen“ mit 3 bis 5 cm Durchmesser befinden sich ausgesprochen viele dicke Samen und sehr wenig Fruchtanteil. Macht nichts, denn dieses Fruchtfleisch bzw. dessen Saft ist ohnehin nicht wirklich zur Weiterverarbeitung geeignet. Da und dort wird mit einem kleinen Anteil der Früchte Marmelade produziert bzw. aromatisiert. Die „Zitronen“ selbst eigenen sich aber durchaus als Duftspender bzw. Dekoration im Haus.
Sehr häufig dient Poncitrus trifoliata aber in der Zitronenpflanzenzucht als Veredelungsunterlage (z.B. für Pomelo oder Grapefruit).
Bei meiner (sehr klein gekauften) Poncitrus trifoliata dauerte es rund 4 Jahre bis zur ersten Fruchtbildung – der Poncitrusbaum bzw. Poncitrusstrauch ist in dieser Zeit aber ziemlich fein gewachsen.
Standort und Pflege Poncitrus trifoliata
Die Standortfrage steht beim Einkauf einer solchen Pflanze ziemlich weit oben: Wie schon erwähnt sollte man ob der Verletzungsgefahr der Pflanze einen Platz suchen, an dem man eher selten vorbeigehen muss.
Mit einer Höhe von bis zu 4 Metern und einer ähnlichen Breite benötigt Poncitrus trifoliata ziemlich viel Platz. Ein Einsatz in sonnigen Ecken bzw. als undurchdringliche Hecke (also als Begrenzung) scheint vorprogrammiert.
Sonne kann die Pflanze gar nicht genug bekommen – eine Mauer oder ein Zaun in der Nähe geben auch Windschutz. Poncitrus trifoliata wächst aber auch recht fein, wenn nicht den ganzen Tag die Sonne zur gesamten Pflanze kommt.
Bezüglich Substrat ist die Bitterorange nicht wirklich sehr anspruchsvoll – ich habe diese in normale Gartenerde gepflanzt und dünge ab und an auch mit Zitrusdünger (was wohl gar nicht notwendig wäre).
Bezüglich Gießkanne ist die Verwendung von Regenwasser durchaus anzuraten – Poncitrus trifoliata mag weder viel Kalk noch Staunässe.
In längeren Trockenperioden ist es durchaus sinnvoll, die Pflanze regelmäßig zu gießen – ich gieße eigentlich in der Wachstumszeit immer, wenn der Boden abgetrocknet ist.
Pflanzen, die schon einige Jahre alt sind kann man ob deren Frosthärte ohne Probleme (in den meisten Regionen Österreichs) ohne Kälteschutz überwintern lassen. Jungpflanzen hingegen das eine oder andere Jahr abhärten (und dann kühl aber frostfrei überwintern) und erst nach 2-3 Jahren aussetzen. Im ersten Jahr der Outdoor-Überwinterung sowie in sehr kalten Regionen auch einen Winterschutz unten anbringen (z.B. Laubhaufen oder Reisig).
Vermehren lässt sich die Bitterorange mittels Samen oder mit Stecklingen. Stecklinge im Frühjahr oder im Herbst von einjährigen Trieben (die schon leicht verholzt sind) gewinnen.
Wer im Garten genug Platz hat und sich nicht vor den wirklich unangenehmen Dornen fürchtet (beim Rückschnitt unbedingt Handschuhe anziehen!), der wird mit dieser pflegeleichten Pflanze durchaus seine Freude haben – eine Freude, die einzig nicht Nichtverwertbarkeit der Früchte ein wenig trübt.