Pleione formosana

Pleione formosana

Pleione formosana - Blüte aus der Nähe

Pleione formosana – Blüte aus der Nähe

In Sachen „wunderschöne Blüte“ bei mir ganz weit vorne: Die Pleione formosana – auch „Taiwan pleione“, „Fensterbrettorchidee“ oder „Tibetorchidee“ benannt.

Die Pflanze gehört zur Familie der Orchideen und zur Gattung der Pleione, in welcher sie eine der etwas über 20 Arten darstellt. Das „formosana“ leitet sich aus dem portugiesischen „formosa“ ab, welches sie für die „formose“ (schöne) Insel Taiwan (die früher „Formosa“ benannt wurde) verwendeten.

Pleione formosana gibt es also in Taiwan, wo man sie in Höhenlagen von 1.500 bis 2.500 Meter findet. Aber auch in Regionen Chinas (dort in etwas niedrigeren Höhenlagen) ist sie anzutreffen.

Pleione formosana mit 2 Blüten

Pleione formosana mit 2 Blüten

Die Orchidee wird nur ca. 15 cm hoch, besticht aber durch ihre wunderschönen Blüten, welche mit ihrem prächtigen Farbenspiel „rosa-violett-weiß-rot“ wohl sämtliche Orchideenfans erfreuen.  Hierzulande sind wohl Blüten von März bis Mai zu erwarten – das kann sich aber bei neuen Einkäufen durchaus (je nach Herkunft und dortiger Versorgung) unterschiedlich entwickeln.

Im Regelfall erwirbt man bei der Pleione formosana eine Anhäufung von „Pseudo-Bulbs“ – das sind zwiebelartige „Bulben“ in welchen die Nährstoffe der Pflanze gespeichert werden. Diese Bulbs sollte man nur zu einem Drittel ins Substrat verbringen (so sie nicht ohnehin schon richtig angeordnet verkauft werden) und bei feiner Pflege bildet sich dann pro Bulb eine prächtige Blüte.

Pflege und Standort Pleione formosana

Der wohl häufigste Irrtum im Internet ist die Tatsache, dass diese Orchidee oft als „winterhart“ verkauft bzw. angepriesen wird. In unseren Breiten übersteht die Pleione formosana aber wohl nicht einmal einen sehr milden Winter…

Blüte Pleione formosana

Blüte Pleione formosana

Der Irrtum leitet sich wohl daraus ab, dass die Pflanzen in ihrer ursprünglichen Heimat Asien in Höhelagen gedeihen und dort auch den einen oder anderen Frost überstehen. Auch bei uns wäre das möglich – insgesamt sind unsere Winter aber dann doch deutlich zu kalt für eine Freilandüberwinterung und die Pflanze würde sich im Winter eher über Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad freuen. Die Bezeichnung „Freiland-Orchidee“ würde ich also sehr hinterfragen…

Ein beheiztes Glashaus oder ein Wintergarten wäre hier wohl ideal – so dieses nicht vorhanden ist, wird die Pleione formosana dann oft auch ihrer deutschen Bezeichnung „Fensterbrettorchidee“ gerecht. Im Winter darf sie dort sogar vollsonnig und etwas trockener stehen, im Sommer sollte sie aber nicht zu viel Sonne abbekommen.

Der ideale Sommerstandort ist demnach etwas verschattet – Morgen- oder Abendsonne wäre aber durchaus fein.

Bezüglich Substrat ist ein lockerer, durchlässiger bzw. auch humoser Boden absolut gefragt – hier gibt es im breiten Orchideensammlerreich sehr unterschiedliche und vielschichtige Substratvorschläge zu finden (siehe auch bei den Linktipps).

Jedenfalls mögen Orchideen und daher auch die Pleione formosana (von welcher es übrigens schon sehr viele Kreuzungen und Züchtungen gibt) eine hohe Luftfeuchtigkeit und freuen sich daher über ein Besprühen sehr.

Ein relativ kalkarmes Substrat via Sand-Erde-Torf-Gemisch könne ideal sein, vielfach wird hier auch noch mit Moos, Rinde bzw. Orchideensubstrat gemischt.

Ist das Substrat gut und wird dieses auch ab und an „nachdotiert“ bzw. gewechselt, ist ein Düngen fast nicht notwendig. Hat man aber nichthumoses Substrat vor Ort, ist Orchideendünger ab und an durchaus vonnöten.

Zwiebeln bzw. Bluben der Pleione formosana

Zwiebeln bzw. Bluben der Pleione formosana

Das Gießen ist bei Orchideen immer ein Thema – antrocknen darf die Pflanze durchaus (also muss nicht ständig im Wasser schwimmen), austrocknen sollten die Bulbs in der Wachstumszeit aber nicht.

Nach der Wachstumszeit zieht die Pflanze dann ein und reduziert sich auf die Bulbs/Zwiebeln – dann sind Wassergaben nur sehr selten notwendig und auch das im Sommer sehr empfehlenswerte Besprühen kann unterlassen werden. Wie schon erwähnt, wäre ein kühlerer Standort dann auch besser als eine Zimmerüberwinterung, bei welcher der Nährstoff- bzw. Wasserbedarf dann doch etwas höher ist.

In der Freilandzeit bei gleichzeitiger Blüte übrigens aufpassend: Schneckenfraß (Blüte!) könnte durchaus gefährlich werden!

Vermehren kann man diese kleine (aber prächtige) Orchidee via Samen (noch keine Erfahrungen gemacht) – aber bei guter Laune bildet die Pleione formosa auch Tochterzwiebel („Bulbs“) aus, welche oft dann auch die Stelle abgestorbener Bulbs übernehmen.

Weitere Infos Pleione formosana:

Pleione formosana

Pleione formosana bei Orchidee.de