Physalis peruviana
Von der Physalis kennt man mittlerweile fast schon 100 Arten. Dieser Artikel dreht sich um die Physalis peruviana aus der Gattung der Blasenkirschen und der Familie der Nachtschattengewächse.
Wurde die Physalis früher noch mit den deutschen Bezeichnungen Kapstachelbeere, Andenbeere, Andenkirsche, Blasenkirsche oder auch Judenkirsche beschrieben, so hat sich dieser Tage schon die Bezeichnung „Physalis“ durchgesetzt – insbesondere in den heimischen Supermärkten ist die Physalis schon längst fast überall und über das ganze Jahr hinweg zu erwerben.
Nicht verwechseln sollte man die Physalis peruviana mit der Physalis alkekengi, die bei uns schon lange als Lampionblume in den Gärten beliebt ist und deren „Lampions“ dann auch oft im Zimmer zu Dekozwecken verwenden werden.
Essen sollte man die Früchte der Lampionblume allerdings nicht – die Beeren der giftige Pflanze werden in diversen „Auskennerblogs“ jedenfalls als „essbar bis giftverdächtig“ beschrieben.
Zurück zur Physalis peruviana, die leicht säuerliche aber trotzdem sehr schmackhafte gelb-orange Früchte mit viel Vitamin C produziert:
Diese wuchs ursprünglich in Südamerika (z.B. Peru, Chile, Venezuela, Bolivien, Kolumbien, Ecuador etc.), wird aber schon längere Zeit in wärmeren Regionen (auch in Afrika, Indien, Australien, Neuseeland oder Frankreich etc.) kommerziell angebaut.
Auf 50 cm bis 2 Meter Höhe schaffen es Physalis-Pflanzen, die eigentlich mehrjährig sind. Da die Physalis peruviana aber keinen Frost verträgt, ist in unseren Breiten primär die einjährige Kultur üblich.
Diese ist zwar problemlos möglich -wie ich bei meinem eigenen Physalis-Experiment feststellen musste- aber gar nicht so einfach, wie angenommen: Der Physalis kann nämlich ziemlich leicht die warme Jahreszeit in unseren Breiten zu kurz werden – und nachdem die Früchte nicht nachreifen, kann eine falsch angelegte „Physalissaison“ schon zur Enttäuschung werden…
Nachdem ich nämlich mit der Anzucht der kleinen Physalis-Pflänzchen zu spät begonnen habe (Ende April), wurden die meisten Pflanzen bis zum Herbst nicht mehr reif.
Man könnte zwar die Pflanzen z.B. in die frostfreie Garage oder in einen Hausflur verbringen, die geglückte Überwinterung wird dann aber laut meinen Informationen primär mit viel Laubbildung und recht wenig Früchten belohnt.
Nachdem aber bei mir die Fruchtbildung trotz verschiedenster Standorte und Böden äußerst bescheidene Ergebnisse einbrachte (das wurde mir so auch von anderen Physalis-Fans berichtet), habe ich die Überwinterung (schon aus Platzgründen) bleiben lassen und die Physalis wird bei mir im Garten wohl kein Comeback feiern dürfen. Darüber hinaus wird auch gesagt, dass mehrjährige Physalis zwar auch (weniger) Früchte bilden, diese dann aber nicht so schmackhaft sind, wie einjährige Exemplare.
1x sollte man als begeisterter Gartler aber die durchaus interessante Pflanze schon probieren – die unterschiedlichen Stadien meiner Physalis-Anpflanzungen sind hier via Bilder dokumentiert.
Pflege und Standort Physalis peruviana
Wie schon erwähnt: Aus den kleinen Samen werden durchaus große Pflanzen. Denen einen Abstand von 60 bis 90 cm zu geben, erfordert schon ein wenig Platz im Beet oder auch ziemlich große Kübel.
Die Physalis kann von der Sonne nicht genug kriegen – suchen Sie demnach einen vollsonnigen Platz für die Pflanzen. Wiewohl bei meinen Physalisversuchen alle Pflanzen (auf 5 unterschiedlichen Plätzen, im Beet bzw. im Kübel) auch in halbschattigen Bereichen ähnlich gewachsen sind wie die südseitig gestellten Exemplare…
Der Boden sollte möglichst locker und auch nährstoffreich sein – normale Gartenerde sollte jedenfalls ausreichen. Staunässe natürlich vermeiden.
Dünger muss bei halbwegs brauchbarer Erde gar nicht sein – es sei denn, Sie pflanzen die Physalis sehr eng. Etwas Kompost beimischen schadet aber sicher nicht.
Zieht man (wie die meisten) die Physalis aus gekauften Samen, sollte man (um nicht mein Schicksal zu erleiden und einfach zu spät dran zu sein) unbedingt schon im Februar mit dem Vorziehen der Physalis beginnen. Ein heller und warmer Platz (kann z.B. unter dem Fensterbrett sein, wenn darunter ein Radiator ist, ist das sicher kein Fehler) ist hier zu empfehlen – die Erde darf dauerhaft nass (aber nicht überschwemmt) sein
Nachdem die Pflänzchen sich zeigen in ca. 3 Wochen dann die Jungpflanzen pikieren. Damit die Wartezeit auf die Gartensaison nicht zu lange ist und der Physalis-Nachwuchs vergeilt (zu wenig Licht bei hoher Wärme führt oft nur zu Längenwachstum), kann man durchaus in Betracht ziehen, die Pflanzen etwas kälter zu stellen.
Erst wenn eine frostfreie Zeit garantiert ist (oft erst im Mai) sollten die Jungpflanzen dann dauerhaft in den Garten übersiedeln. Es gilt: Je früher, desto besser die Chancen auf eine gute Ernte.
In der Wachstumsphase dann keinesfalls auf das Gießen vergessen – die Pflanzen sind durchaus durstig!
Die Ernte wird -bei besten Bedingungen- dann frühestens im August starten – die Physalis sind dann reif, wenn sich die vorher grünen „Laternen“ leicht orange verfärben bzw. äußerlich dann hellbraun/ausgetrocknet erscheinen. Wahrscheinlich wird es aber eher September bzw. Oktober werden. Nicht zu früh ernten – die Früchte reifen nicht nach!
Aus den Physalis kann man dann auch Samen für die nächstjährige Saat gewinnen – bei unseren sich im Handel befindlichen Saatgutmischungen ist aber nicht gesichert, dass diese Samen auch keimfähig sind.
Physalissamen sind aber recht günstig zu haben – und in einer Packung sind in der Regel hunderte Samen drin…
Darüber hinaus ist -abgesehen von der Überwinterung der Pflanzen (dazu diese auch zurückschneiden) – auch noch die Vermehrung via Stecklingen möglich.
Dazu im Herbst Triebe aus Blattachsen ca. 10 cm lang -leicht schräg- abschneiden und direkt im Substrat anwurzeln lassen.
Für mich bleibt die Physalis eine einmalige Sache – zu lange dauert die Kultivierung und zu gering ist der Ertrag.
Aber wie schon erwähnt: Es handelt sich um eine durchaus hübsche exotische Pflanze – deren Früchte (auch wenn die Ernte gering ausfällt) für viele ausgesprochen schmackhaft sind.