Passiflora – Passionsblume

Passionsblume Passiflora – Maracuja

Passiflora caerulea Blüte und Frucht

Passiflora caerulea Blüte und Frucht

Zweifelsohne ist die Blüte der Passionsblume (Passiflora) eine der spektakulärsten Blüten im gesamten Blütenreich.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Pflanze ihren Namen „Passiflora“ bei der Entdeckung in Amerika durch katholische Einwanderer bekam – diese sahen darin diverse Symbole der Passion Christi…

Was man auch immer persönlich in diesen spektakulären Blüten sieht: Sehr viele haben sich auch in unseren Breiten schon an der „Haltung“ einer Passiflora versucht und sehr viele (ebenso meine Wenigkeit) sind an der Pflanze aus der Familie der Passionsblumengewächse auch schon mehr oder minder spektakulär gescheitert.

Passiflora caerulea Blüte

Passiflora caerulea Blüte

Zum erfolgreichen Kultivieren dieser in Süd- und Mittelamerika bzw. im südlichen Nordamerika aber auch in Australien, Asien, Madagaskar (eh klar!) oder auf den Galapagos-Inseln beheimateten Pflanze bedarf es nämlich einiger Umstände, die in unseren Breiten nicht immer automatisch zutreffen…dazu mehr ein wenig weiter unten.

Die Passionsblume ist eine (im Normalfall, es gibt auch eine Ausnahme) mehrjährige Pflanze, die man mittlerweile auch zuhauf im heimischen Handel (um wenig Geld) erhält.

Nach der Blüte (von Mai bis Oktober möglich, sehr dankbar) bilden sich aus den schönen Blüten Beerenfrüchte, die zumeist ziemlich eiförmig sind und von 2-8 cm lang sein können.Manche Früchte sind sogar essbar (enthalten viel Vitamin C), die kleinen Früchte der wohl bei uns häufigsten Passiflora, der Passiflora caerulea, sind allerdings eher nicht zum Verspeisen geeignet (wenn auch nicht giftig).

Essbar sind z.B. die Früchte von Passiflora edulis, welche in den typischen Ursprungsländern sehr gerne gegessen werden oder auch zu Fruchtsaft verarbeitet werden. Bei uns benennt man den Fruchtsaft wie die Portugiesen es schon seinerzeit gemacht haben: Maracuja.

Standort, Pflege oder Vermehren von Passiflora-Pflanzen:

Da es aber über 500 Arten (mit sehr vielen Blütenfarben) der Passiflora gibt, welche im Handel sehr oft Hybride sind, ist eine „allgemeine Bedienungsanleitung“ ziemlich schwierig.

Passiflora Constance Elliot

Passiflora mit Besucher

Mit der sehr häufigen Passiflora caerulea (hellblaue Blüten) habe ich in Sachen Überwintern in der milden Region Wien-Umgebung bisweilen keine guten Erfahrungen gemacht: Die Pflanze hat zwar (in 2 Versuchen) bis in den Herbst hinein wunderbar geblüht, aber keine der beiden „Maracujas“ hat den (jeweils recht milden) Winter outdoor überlebt.

Die bei uns im „Massenhandel“ erhältlichen Pflanzen halten meines Erachtens nur ein paar Minusgrade aus…

Sehr wohl geklappt hat es in Sachen „Winter überleben“ schon mehrfach mit Passiflora-caerulea-Topfpflanzen: Spätenstens nach den ersten leichten Frösten sollte man die Passiflora deutlich zurückschneiden und in einen möglichst kühlen und hellen Raum verbringen. Normale Zimmertemperaturen sind für die Überwinterung nicht ideal – wenn doch, ist ein Maximum an Licht sehr wesentlich.

Blüte Passiflora rosa

Blüte Passiflora rosa

Da die Passionsblumen im Sonnenlicht deutlich besser gedeihen, sollte man die Pflanze dann schon relativ früh (idealerweise aber frostfrei!) in den Garten bringen – sie wird es dann auch mit vielen Ranken und wohl auch Blüten bzw. sogar Früchten danken.

Womit wir den Standort im Freien auch schon ein Stückchen näher kommen: Dieser sollte sehr sonnig und hell sein (gewöhnen Sie aber frisch im Markt gekaufte Exemplare erst ein wenig an die Sonne – die haben selbige noch selten bzw. nie gesehen…) – ein wenig Schatten ist aber auch erlaubt. Es gilt aber: Je mehr Sonne, desto besser.

Da Passionsblumen bei guter Pflege viele und lange Ranken bilden, sollten sie diesen auch die Möglichkeit geben, sich irgendwo hochzuranken – ein Maschendrahtzaun oder ein Rankgitter (bzw. irgendeine individuelle Rankhilfe) wird zumeist recht rasch und dankbar angenommen.Bedenken Sie hier aber, dass Sie die Pflanze wahrscheinlich im Spätherbst mittels Rückschnitt wieder „entranken“ müssen – es sei denn, Sie sind mutig bzw. erwerbe eine Pflanze, die wirklich winterhart ist.

Passiflora lady margaret

Passiflora lady margaret

In Sachen Erde freut Sie sich über lehmige Erde, die man mit normaler Blumenerde und vielleicht etwas Kompost vermischen könnte. Topfpflanzen ab und an mit Normaldünger düngen (1-2x im Monat), Freiland-Passifloras benötigen fast keinen Dünger.

Im Winter Zimmer-Überwinterer nur sehr mäßig düngen, hat man die Passiflora „kaltgestellt“, ist gar kein Dünger notwendig.

Die wirklich (ohne riesige Schutzmaßnahmen) winterharte Passiflora habe ich persönlich noch nicht gefunden (gibt es aber, dass hat mir mein „Informant“ von Exotic-Plants schon vor Ort bewiesen), derzeit laufen aber vielversprechende Auspflanzversuche. Davon wird hier dereinst natürlich berichtet.

Passiflora aus Samen gezogen

Passiflora aus Samen gezogen – 1 Jahr alt

Vermehrt werden Passifloras mittels Stecklingen bzw. Samen – mit Samen ist mit das schon (wiewohl auch sehr glücklich) gelungen: Irgendwann im Frühling ein paar Samen einer getrockneten Frucht entnommen und dann in einen (von vielen) „Testbehältern“ gegeben. Das eine oder andere Monat später gingen die Passiflora dann auf – ich wusste aber nicht mehr, dass es Passifloras sind.

Glücklicherweise erfolgte die Überwinterung der jungen Pflanzen dann recht warm – erst im Frühjahr des nächsten Jahres konnte mir mein Fachmann von Exotic Plants dann auch sagen, dass es sich bei der nebenan abgebildeten Pflanze um eine junge Passiflora handelt. Die Freude war natürlich groß!;-)

Ein Tipp noch in Sachen „winterharte Passiflora“: Suchen Sie diesbezüglich unbedingt den WIRKLICHEN Fachhandel auf – nur ein echter Passiflora-Spezialist kann Ihnen auch tatsächlich sagen, welche Art der Passiflora wie richtig überwintert wird. Hier gibt es grobe Unterschiede!

Giesskanne Passiflora:

Von Frühjahr bis in den Herbst (insbesondere in der Blütezeit) ist die Passiflora sehr durstig (sollte aber natürlich nicht ertränkt werden, Staunässe sowieso vermeiden…) und vertägt schon einiges an Wasser. Regenwasser ist diesbezüglich kalkhältigem Wasser unbedingt vorzuziehen.

Im Haus warm überwinterte Passionsblumen deutlich reduzierter weitergießen, aber „topffeucht“ halten. Kalt (und hoffentlich hell) stehende Passionsblumen müssen nur selten gegossen werden, vergessen Sie aber auch im Winter nicht ganz auf die Gießkanne!

Weitere Informationen zu Passionsblumen:

Passionsblumen bei Wikipedia

Passiflora edulis (Maracuja) bei Wikipedia

Infos Passiflora