Madagaskarpalme oder Dickfuß, die Palme die sicher keine Palme ist
Sie ist bei uns primär unter dem Namen „Madagaskarpalme“ bekannt, wiewohl sie mit einer Palme nahezu nichts gemein hat: Pachypodium lamerei oder auch „Dickfuß“ bzw. eben „Madagaskarpalme“ genannt.
Der Begriff „Palme“ leitet sich wohl von den Blättern ab, die (oben an der Pflanze wachsend) einer Palme entfernt ähnlich sehen.
Schon viel zutreffend ist der Name „Madagaskarpalme“ – denn Pachypodium lamerei ist eine sukkulente Pflanze mit Heimat Madagaskar, die sich aber bei uns schon lange als Zimmerpflanze sehr bewährt hat. Sie stammt aus der breiten Gattung Pachypodium aus der Familie der Hundsgiftgewächse.
Ab dem Frühling (idealerweise, wenn Sie viel Sonne und Licht bzw. auch Wärme bekommt) bildet die Madagaskarpalme bei uns viele neue Blätter aus, die sie in der Trockenzeit (bzw. bei uns ab dem Herbst bzw. insbesondere im Winter) dann wieder abwirft: Keine Sorge, der Pflanze geht es wahrscheinlich gut!Am Ende des Winters sieht Pachypodium lamerei dann her aus wie ein Kaktus – Vorsicht, die Stacheln am wasserspeichernden Stamm können durchaus schmerzen!
Die Madagaskarpalme ist eine sehr dankbare Pflanze: Die Pflege ist relativ unkompliziert, das Wachstum (insbesondere bei viel Wasser- und Düngergabe) äußerst spektakulär.
Meine beiden jungen Pflanzen legten in den ersten beiden Jahren gleich einmal 15-20 cm zu – selbst ein „starker Gießer“ wie ich schafft es nicht, Pachypodium lamerei zu „übergießen“. Übertreiben sollte man es aber trotzdem nicht (siehe unten)…
Gekauft habe ich ein ca. 25cm großes Exemplar beim „Lieblingsdealer“ Exotic Plants, nach 2 Jahren waren auch schon ca. 70 cm erreicht (siehe Bild oben). Interessant dabei, dass die Pflanze ursprünglich eine „panaschierte“ (=gestreifte) Madagaskarpalme war, diese Eigenschaft aber inzwischen nicht mehr aufweist…
So Sie sich also eine derartige Pflanze zulegen: Bedenken Sie dabei, dass diese (halbwegs passable Pflege vorausgesetzt) schon gut und gerne 2 Meter oder höher werden kann – bei Exotic Plants stehen ein paar „Geräte“ herum, die es schon auf 4-5 Meter geschafft haben und bald das Glashaus sprengen;-)
Standort, Substrat und Pflege der Madagaskarpalme:
Pachypodium lamerei mag es warm, hell und sonnig – ganztägige Sonne wäre demnach ideal, aber auch verschattete Plätze werden gut angenommen: Die Madagaskarpalme ist gar keine Diva!
Im Winter also idealerweise südseitig stellen, im Sommer sowieso.
Als Winterquartier wäre (wie bei Exoten sehr oft ideal) ein heller Platz in einem beheizten Wintergarten oder in einem Glashaus ideal – haben Sie (wie ich) weder noch, funktioniert aber auch die Überwinterung im Haus recht gut und einfach.
Fallen die Temperaturen deutlich unter 15 Grad, sollte die Madagaskarpalme langsam ins Winterquartier umziehen, liegen ein paar Tage darunter, sollte es auch kein Problem sein. Nur Frost wäre wohl der sichere Tod für Pachypodium lamerei.
Auch beim Auswintern gilt: 13-15 Grad sollte es abends/nächtens schon haben, dann startet Pachypodium lamerei sehr rasch wieder sein Blattwachstum. Im Winter verliert der Dickfuß sehr gerne seine Blätter: Insbesondere wenn er sehr warm aber nicht hell steht.
Bei mir steht er immer in einer (halbwegs hellen) Ecke im Wohnzimmer – und zwar so, dass man im Vorbeigehen nicht in die fetten Stacheln gerät. Fast alle Blätter verabschieden sich über den Winter (von unten beginnend), oben haben sich aber zumeist ein paar Blätter gehalten. Es gilt hier die Formel: Je wärmer die Pflanze steht, desto heller sollte sie stehen.
Im Winter 2016/2017 begab es sich, dass die älteste Pflanze plötzlich oben „austrocknete“ – aber siehe da, im Frühling 2017 (kaum wieder in draußen in die Sonne gestellt) zeigte sich wieder ein Trieb (siehe Bild) auf dem dann schon sehr bald Blätter folgen sollte: Das Krisenmanagement der Madagaskarpalme darf an dieser Stelle sehr gelobt werden!;-)
Bezüglich Erde ist lockeres Substrat sehr relevant. Entweder verwendet man klassische (gute) Kakteenerde oder es reicht auch eine Mischung aus normaler Erde mit einem Sandgemisch. Beides probiert, beides bisweilen problemlos.
Auch in Sachen Dünger ist Pachypodium lamerei nicht sehr anspruchsvoll: Normaler Dünger reicht völlig, auch Kakteendünger (verdünnt) wird gut vertragen. Man merke: Je besser das Substrat und je mehr gedüngt wird, umso rascher wird die Madagaskarpalme in die Höhe schießen. Sie können das Wachstum der Pflanze daher so gut selbst regulieren (mehr oder weniger Wasser, mehr oder weniger Dünger), wie kaum bei einer anderen exotischen Pflanze.
Achten Sie bei größeren Exemplaren auch auf einen standfesten Topf – fährt da draußen der Wind rein, purzelt die „Palme“ durchaus rasch…
Vermehren kann man Pachypodium lamerei mittels Samen; auch die Stecklingsvermehrung via Seitentriebe wird gerne und erfolgreich angewandt.
Kleine Pflanzen (5-15 cm hoch) kriegt man schon um rund 5 Euro, nur bei den besonders langen Exemplaren wird es dann deutlich teuerer.
Gießkanne für die Madagaskarpalme:
Prinzipiell muss die Madagaskarpalme nicht sehr häufig gegossen werden: 1-2x pro Woche im Sommer reicht völlig aus.
Möchten Sie das Wachstum beschleunigen, gießen Sie (aber nur an heißen Tagen) 3-4x und die „Palme“ wird es ihnen mit raschem Wachstum danken.
Vermeiden Sie aber trotzdem unbedingt Staunässe – das mag keine sukkulente Pflanze, nicht einmal die recht pflegeleichte Madagaskarpalme.
Im Winter reicht es, 2-3x pro Monat ein Schlückchen zu gießen, insbesondere wenn Pachypodium lamerei noch Blätter hat, darf es ein wenig mehr sein. Sind die Blätter weg, dann nur noch sehr spärlich bis nichts gießen – wozu denn hat die Pflanze denn den dicken „Stammspeicher“?;-)Weitere Tipps und Infos zur Madagaskarpalme: