Lavendel im Garten – nützlich und hübsch
Lavandula angustifolia, Lavendula officinalis, Lavendula vera bzw. Echter Lavendel oder auch Schmalblättriger Lavendel – es gibt einige Bezeichnungen für eine bei uns ziemlich in Mode gekommende Mittelmeerpflanze: Den Lavendel.
Dieser stammt aus der Gattung Lavendel und der Familie der Lippblütler und hat seinen Siegeszug aus den Küstenregionen des Mittelmeers (Balkan, Griechenland, Italien) schon längst bis zu uns und noch nördlicher angetreten – ob Balkon, Garten oder Park: Lavendel ziert und kann auch recht nützlich sein…
In seinen Ursprungsgebieten wächst der roboste Lavendel in zumeist ziemlich trockenen, oft auch felsigen Hängen, bei uns eigentlich auch überall, wo man diesen hinsetzt. Hauptsache sonnig und nicht zu kalt – Lavendel ist nämlich in unseren Breiten nur bedingt winterhart und friert in härteren Wintern oft ziemlich zurück bzw. verabschiedet sich gänzlich. Dadurch kommt es -trotz häufiger Pflanzung- auch nicht zu Wildbeständen von Lavendelsträuchern.
Lavendel ist ein unten verholzender Strauch, der sich (als kleines Pflänzchen um wenig Geld gekauft) sehr rasch verbreitet, nach oben wächst dieser ca. 1 bis 2 Meter hoch.Die Blätter sind anfangs der Saison eher in Grautönen gehalten um dann später grün zu werden, die Blüten des Lavendel sind in der Regel violett. Es gibt aber auch Züchtungen in anderen Farben (wie z.B. rosa oder weiß).
Im Handel ist Lavendel oft auch als (etwas teureres) Stämmchen zu kriegen – ob Stämmchen oder Strauch bleibt ganz dem individuellen Geschmach oder dem Aufstellungsort (Balkon, Garten etc.) vorbehalten.
Die Lavendelblüte sieht man bei uns zumeist ab Juni (bis in den August), im Mittelmeerraum schon früher.
In Frankreich war die Kultur von Lavendel dereinst sehr bedeutend (hat sich ein wenig reduziert) – insbesondere für Duftstoffe (diverse Essenzen), Öle oder auch als Gewürz in der Küche ist Lavendel nach wie vor durchaus relevant.
Bei uns wird der Lavendelstrauch normalerweise eher als Zierpflanze verwendet – aber immer mehr Menschen verarbeiten Lavendel auch für Tee, Bäder, Essenzen, Kosmetik, Essig usw.
Wir haben uns z.B. ein Lavendelöl „gebraut“, welches sich wunderbar bei (im Garten schon ab und an vorkommenden) Wespen- oder Bienenstichen eignet.
Weitere Einsatzmöglichkeiten bei den Linktipps oder einfach via Google suchen!
Pflege, Standort und Vermehren des Lavendel:
Im Normalfall wird (zumindest außerhalb der kälteren Alpengebieten) Lavendel bei uns in den Garten gesetzt. Sonnige Bereiche (die Sonne mag Lavendel sehr) eignen sich hervorragend dafür – achten Sie bei der Platzwahl aber unbedingt darauf, dass sich selbst ein kleines Lavendelpflänzchen aus dem Baumarkt in ein paar Jahren ziemlich ausbreiten kann!
Bezüglich Boden stellt Lavendel überhaupt keine Ansprüche – im Gegenteil: Nährstoffarme, durchlässige Böden wären ideal, zu viel Wasser soll Lavendel nämlich gar nicht bekommen. Gerade im Winter sollte Nässe ziemlich vermieden werden.
Die hiesige (oft recht nährstoffreiche) Erde könnte man z.B. mit Sand oder Kies mischen und damit noch durchlässiger machen, Dünger ist beim Lavendel absolut nicht notwendig!
Im Winter ist in alpinen Lagen ein Winterschutz durchaus sinnvoll, in wärmeren Gegenden (z.B. Wiener Becken) sollte fast nichts passieren (oft friert der Strauch ziemlich zurück), Garantie gibt es aber natürlich keine…
Lavendeltöpfe sollte man aber im Winter nicht im Freien lassen.
Die „Lavendelprofis“ schneiden den Lavendel nach der Blüte zurück und im Frühjahr wird dann sogar nochmals bis ins Verholzte zurückgeschnitten. Auch das restliche Todholz kann man entfernen.
Hat man einmal einen Lavendel gekauft und entwickelt sich dieser gut, ist ein abermaliger Kauf wohl nicht wirklich notwendig:
Lavendel lässt sich nämlich ziemlich einfach und auf viele Arten vermehren:
Stecklinge machen ist ganz leicht – ein ca. 10 cm langes Stück (oder sicherheitshalber gleich ein paar mehr) abschneiden, die unteren Blätter entfernen und in die feuchte Erde stecken. Erfolgsrate: Ziemlich hoch.
Auch die Teilung großer „Lavendelstauden“ ist sehr beliebt und einfach – einen Teil „weggraben“.
Einfach auch das Absenken von Lavendeltrieben, manchmal wird Lavendel auch mit Samen vermehrt.
Gießkanne Lavendel:
Im Normalfall können Sie die Gießkanne sorgenlos am Lavendel vorbeigleiten lassen – die Niederschläge in Österreich sind nämlich absolut ausreichend. Nur exponiert stehende Sträucher oder Töpfe sollte man ab und an gießen, in absoluten Hitzeperioden darf man Lavendel aber durchaus einmal ein Schlückchen Wasser gönnen.
Und was Sie vielleicht noch wissen wollen: Die Redensart „Red kan Lavendl“ bedeutet in etwa soviel wie „Rede keinen Unsinn“.