Kalanchoe mit den vielen Babys
Die Kalanchoe daigremontiana, da und dort auch „Goethepflanze“ genannt, stammt aus der Gattung der Kalanchoe in der Familie der Dickblattgewächse.
Ihren Ursprung hat Kalanchoe daigremontiana (wie so viele Pflanzen) in Madagaskar, wo sie in offenen Wäldern auf Sand und Kalkstein gut gedeiht. Auch in einigen weiteren Tropenländern ist die Pflanze mittlerweile verwildert – das fällt ihr nämlich in tropischen Gefilden bzw. in kuscheligen Glashäusern gar nicht so schwer…
Kalanchoe daigremontiana ist eine zweijährig bis ausdauernde Pflanze, die in der Regel zwischen 30cm und 150 cm hoch wird.Die große Besonderheit der Pflanze ist die Ausbildung von hunderten Brutknospen an den Blatträndern. Diese fallen nach dem Heranreifen dann leicht ab (oft reicht schon ein leichtes Bewegen der Mutterpflanze) und verstreuen sich in alle Himmelsrichtungen…
Auch der Blütenstand ist sehr hübsch anzusehen – wieweilen mir ein solcher bisweilen noch nicht vergönnt war…
Der Saft der Pflanze wird da und dort auch als Heilmittel verwendt.
Bei uns ist Kalanchoe daigremontiana trotz durchaus spektakulärer Erscheinungsform und leichter Vermehrung in Geschäften kaum zu kriegen – das liegt wohl auch daran, dass so mancher Exotenhändler die Pflanze eher als Unkraut denn als Verkaufshit sieht.
Warum das so ist, kann ich selbst leicht nachvollziehen: 2015 habe ich mir beim Lieblingsexotenhändler nämlich eine (deutlich höhere und auch sehr spektakulär aussehende) Kalanchoe beharensis gekauft. Im Winter 2015/2016 wurden dann einige Anfängerfehler gemacht, sodass sich die beharensis rasch verabschiedete.
Doch siehe da: Sowohl im Topf der beharensis als auch in anderen Töpfen kommen 2016 plötzlich viele kleine Kalanchoe heraus, die sich später als Kalanchoe daigremontiana entlarven ließen: Diese hatten sich mit (alten) Substrat zu mir begeben und wuchsen da plötzlich prächtig und in Vielzahl.
Pflege, Standort und Überwintern Kalanchoe daigremontiana
Ideal wäre ein vollsonniger Standort – kommt die Pflanze aus dem Winterquartier, sollte man diese aber noch die eine oder andere Woche vor zu viel direkter Sonne schützen.
Auch ein wenig Schatten ist o.k. – in Summe ist aber ein südlicher Standort ohne Verschattung fast ideal. Auch bezüglich Hitze kann es der Kalanchoe daigremontiana in unseren Breiten eigentlich nicht zu heiß werden.
Als Substrat verwende ich einfache Kakteenerde, die Pflanze zeigt hier (hat sich schon zu anderen „Überwinterungsnachbarn“ wie z.B. Orchideen oder Kakteen etc. rübergewachsen) in der Praxis keinerlei besondere Ansprüche…
Ein Gemisch aus normaler Erde mit Sand sollte es demnach auch tun – Hauptsache, die Kalanchoe kriegt nicht dauerhaft nasse Füße! Eine gute Drainage soll es also geben – und die Pflanze wächst tatsächlich schnell und rasch wie Unkraut;-)
Ob Kakteendünger oder Normaldünger scheint egal – in der Wachstumszeit ein wenig (vielleicht sogar verdünnt) davon verabreichen und die Kalanchoe daigremontiana wird noch rascher wachsen als ohne Dünger. Ich dünge maximal 2-3x vom Frühling bis in den Herbst, im Winter natürlich gar nicht.
Im Winter mag die Pflanze dann schon zumindest 10 Grad (Hausüberwinterung, Wintergarten oder Glashaus ist hier also Pflicht) – mein Versuch in der Garage (bei teilweise 1-5 Grad, wenig Licht) haben die Versuchskaninchen leider nicht überstanden. Ein wenig Licht und besagte Temperaturen sind also Mindestvoraussetzung.
Die Vermehrung der Kalanchoe daigremontiana erledigt sich im Normalfall ganz von selbst (siehe oben) – so in der Nähe der Pflanze brauchbare Töpfe stehen, werden sich die Brutknospen schon da und dort ansiedeln. So man das Schicksal beeinflussen möchte: Einfach ein paar Brutknospen abnehmen, in Substrat geben (aufpassen, dass das der Wind nicht wegblasen kann), eingießen und schon sehr bald sollten sich die Babys anwachsen.
Gießkanne Kalanchoe daigremontiana
Auch wenn es ob des Blattwerks scheint, dass man die daigremontiana viel gießen müsse: Die Pflanze braucht nur wenig Wasser und steht bei mir in der „Kakteenregion“ (unter dem Vordach).
Im Frühling oder Herbst reichen 1-2 Portionen Wasser pro Woche (Staunässe vermeiden oder aus dem Topf entfernen), im Hochsommer gibt es deren 3.
Im Winter hingegen wird dann fast gar nicht gegossen – 1-2x pro Monat (je nach Feuchtigkeit am Standort) sollten völlig ausreichen.
Durch die große Anzahl an möglichen Nachkommen bin ich bei Kalanchoe daigremontiana zugegebenermaßen auch ein wenig schlampig und neige auch zu Versuchen mit den hübschen Exoten.
Infos Kalanchoe daigremontiana:
Wikipedia über Kalanchoe daigremontiana