Jatropha curcas – die Purgiernuss
Purgiernuss, Purgierstrauch, schwarze Brechnuss oder schlicht nur „Jatropha“ – Jatropha curcas ist bei uns ein Exot, den im Normalfall nur Besitzer von Glashäusern oder Wintergärten kultivieren.
Schließlich ist der Baum/Strauch eine Pflanze, die es sehr gerne sehr warm hat und welche in wärmerer Umgebung bis zu 8 Meter hoch werden kann und dabei bis zu 5 Meter tiefe Wurzeln bilden kann.
Die Pflanze wuchs ursprünglich im tropischen Amerika, in der Karibik und von Mexiko bis Chile und ist dort auch weit verbreitet. Mittlerweile hat sie auch schon den Weg nach Afrika und Asien gefunden, was auch ein Indiz dafür ist, dass sie auch durchaus nützliche Seiten hat.
Die Blätter von Jatropha curcas sind anfangs noch rötlich/dunkelrot, um dann grün zu werden und schließlich in der Trockenheit nach Gelbfärbung abzufallen.
Achtung: Jatropha curas ist eine hochgiftige Pflanze und verfügt auch über einen ätzenden Milchsaft – mehr dazu beim Wikipedia-Linktipp.
Die weißlichen Blüten auf einem Strauch/Baum sind männlich, weiblich oder manchmal sogar zwittrig – jedenfalls relativ unspektakulär.
Vielmehr interessant ist bei dieser ziemlich robusten Pflanze die kommerzielle Nutzung: Die Samen sowie die Schale der Früchte beinhalten nämlich fettes Öl. Jatrophaöl wird auch aus den Samen gewonnen und z.B. in Rohform als Lampenöl oder als Brennstoff verwendet, Pressreste davon werden als Seife, Kerzen oder Dünger verwendet.
Wo Öl, da ist der Weg in Richtung Biodiesel nicht weit – und nachdem Jatropha curcas auch in ziemlich karger und anspruchsloser Umgebung wächst, hat dieser Ölgehalt die Pflanze auch schon für so manche Projekte und Versuche interessant gemacht. Vor- und Nachteile finden sich ebenfalls beim Wikipedia-Link.
Bei uns wird sich die Biospritgewinnung seitens Jatropha curas wohl -trotz Klimawandel- nicht durchsetzen, hierzulande wird diese primär als Zierpflanze gehegt und wird auch nur rund 50 Zentimeter bis 2 Meter hoch. Vorausgesetzt, die Unterbringung und Pflege passt…
Standort und Pflege Jatropha curcas:
Ob absoluter Frostunverträglich wird Jatropha curcas in Europa primär im beheizten Glashaus oder in Wintergärten anzutreffen sein und nur in den Sommermonaten in den Garten wandern.
Im Winter werden nämlich auch rund 15 Grad Wärme notwendig sein, steht die Jatropha aber zu warm, vergeilt die Pflanze leicht.
Ab 15 Grad Nachtemperatur (also primär im Sommer) darf die Pflanze dann auch ins Freie, wo sie es gerne warm und auch sonnig hat – Achtung, bei zu raschem Wechsel in die pralle Sommersonne ist auch bei uns ein Verbrennen der Blätter wahrscheinlich.
Die Wachstumszeit liegt im Normalfall zwischen April und Oktober, da darf dann auch regelmäßig (soweit oben abgetrocknet und unten keine Staunässe vorhanden) gegossen werden.
In den Wintermonaten sollte man hingegen nahezu nicht gießen (je nach Standort und dort vorherrschender Luftfeuchtigkeit) – maximal ein Schlückchen pro Monat. Da darf die kahle (laubfreie) Pflanze auch etwas dünkler stehen.
Bezüglich Substrat stellt Jatropha curcas keine besonderen Ansprüche: Gute Kakteenerde oder ein steiniger Mix aus Kaketeenerde und Normalerde mit Sandmix sollte gut passen. Alle 2-3 Jahre sollte man die Purgiernuss auch umsetzen – insbesondere wenn das Wachstum fein verläuft.
Bezüglich Dünger wird zumeist ein guter Kakteendünger empfohlen, den man in der Wachstumszeit ca. 1x pro Monat dem Gießwasser (ideal: Regenwasser) zufügt. Schafft man es, die Jatropha zum Blühen zu bringen, darf es -quasi zur Belohnung- schon einmal eine Extraportion Dünger sein.
Ist die Erde aber ohnehin nährstoffreich und neu, muss man eigentlich anfangs gar nicht düngen.
Vermehren kann man Jatropha curcas via Samen oder Stecklingen.