Hydnophytum formicarum – Ameisenpflanze ohne Ameisen
Bei uns gar nicht so häufig zu sehen (wiewohl nicht teuer und durchaus eine prächtige Kaudexpflanze) ist Hydnophytum formicarum.
Hydnophytum formicarum, bei uns auch pauschalierend „Ameisenpflanze“ genannt, im Englischen „Ant plant“ oder „Ant-house-plant“ bezeichnet, stammt aus der Familie der Rötegewächse und ist hier der typische Artvertreter.
Es handelt sich hier um eine Kaudexpflanze mit Kleinstrauchwuchs, die immergrüne Pflanze sitzt auf einem Kaudex, der 20-25 cm im Durchmesser erreichen kann.Aus der Pflanze wachsen mit Blättern ausgestattete Triebe, die ca. 30 bis 40 cm lang werden kann.
Nach der unscheinbaren (weißen) Blüte bilden sich dann orange-rote Früchte, aus welchen man die Samen für die (angeblich leichte) Vermehrung gewinnen kann.
Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet von Hydnophytum formicarum (Süd-Ost-Asien – wie z.B. Sumatra, Philippinen etc.) wachsen die Pflanzen an Bäumen und werden gerne von Ameisen als Behausung genutzt – die Pflanze profitiert dadurch durch die Gewinnung von Nährstoffen.
Die Pflege in unseren Breiten ist aber auch ohne die arttypischen Ameisen möglich!
Pflege, Standort etc. von Hydnophytum formicarum
Ob ihrer Herkunft lieben die Ameisenpflanzen einen warmen bis sehr warmen und feuchten Standort.
Somit ist Hydnophytum formicarum in Mitteleuropa nur wenige Monate für einen Ausflug ins Freie geeignet – weniger als unter 15 Grad sollten die Temperaturen nicht fallen.
Die Überwinterung ist (so man keinen warmen Wintergarten bzw. ein geheiztes Glashaus besitzt) also primär im Wohnbereich zu empfehlen – 15 bis 20 Grad wären hier ideal, es darf aber auch wärmer sein. Im Winter steht Hydnophytum formicarum als immergrüne Pflanze gerne hell, im Sommer sollte aber die volle Sonne gemieden werden, ein schattiges Plätzchen hat sich hier bei mir schon mehrfach bewährt. Die pralle Mittagssonne ist bei der Standortwahl unbedingt zu vermeiden – je sonniger der Standort, desto mehr ist im Sommer auch auf ausreichende Feuchtigkeitszufuhr zu achten (mehr dazu bei „Gießkanne“).Nachdem man die Ameisenpflanze hierzulande nicht wirklich an Bäumen wachsen lassen kann, hat sich normale Orchideenerde vielfach bewährt, auch Mischungen mit Rinde oder Perliten werden gerne verwendet.
An heißen Tagen liebt Hydnophytum formicarum auch den einen oder anderen Tauchgang (wie Orchideen), die Luftfeuchtigkeit lässt sich bei uns auch durch Besprühen der Pflanze mit Wasser herstellen.
Fallen die Nachttemperaturen unter 15 Grad, holt man die Ameisenpfanze dann wieder ins Haus und lässt diese ein wenig abtrocknen.
Viel Dünger braucht Hydnophytum formicarum nicht, bei mir hat bisweilen Normaldünger durchaus gereicht.
Vermehren kann man diese Ameisenpflanzen mit Samen (angeblich sehr gute Erfolge, selber aber aus Platzgründen noch nicht probiert) oder mittels Stecklinge – letztere haben aber den Nachteil, dass diese keinen Kaudex bilden.
Gießkanne Hydnophytum formicarum
Wie schon oben erwähnt: Die Pflanze liebt hohe Luftfeuchtigkeit, sollte aber keinesfalls (weder im Winter noch im Sommer) in der Staunässe stehen.
In der Wintersaison (die bei uns rund 8-9 Monate dauert) gieße ich Hydnophytum formicarum ca. 1x pro Woche – und zwar immer soviel, bis ganz leicht Wasser in den Untersetzer fließt.
Gegossen wird dann wieder, sobald die Rinde oberflächlich gänzlich abgetrocknet ist.
Wassermangel kann man auch über den Kaudex feststellen – dieser wird dann nämlich weich.
Im Sommer (ab mind. 15 Grad Nachtemperatur) liebt es die Ameisenpflanze dann sehr, wenn ab und an ein Tauchgang (ein paar Minuten im sommerwassen Wasser stehen und volltaugen lassen) erfolgt, in sehr trockenen Perioden kann man schon alle paar Tage (je nach Standort individuell feststellen) kräftig gießen. Staunässe aber jedenfalls vermeiden – ich verwende diesbezüglich im Sommer einfach keine Untersetzer.