Hydnophytum – wächst bei uns auch ohne Ameisen
Für Liebhaber von Kaudexpflanzen ist die Pflanzengattung der Hydnophytum früher oder später fast Pflicht – denn die diversen Hydnophytum-Arten (bis zu 100 sind schon bekannt) bilden einen solchen in äußerst interessanten Varianten aus.
Hydnophytum gehören zur Familie der Rötegewächse und sind Epiphyten (= Aufsitzerpflanzen, nehmen sich z.B. einen Baumstamm als „Wirt“), die in ihrer Heimat eine Symbiose (gegenseitige Vorteile) mit Ameisen eingehen. Das Vorhandensein von Ameisen aus der Heimat (Südost-Asien, Australien – in Regenwäldern auf Bäumen) ist aber nicht unbedingt erforderlich – auch bei uns kann man Hydnophytum-Arten ausgesprochen gut kultivieren, oft finden diese auch Einzug in Terrarien.Die dicken Knollen von Hydnophytum tragen ganzjährig auf den unterschiedlich langen (aber nicht sehr hohen, oft auch verdickten) Stängeln grüne Blätter und bilden bei ausreichender Pflege via zumeist weißen, ziemlich unscheinbaren, Blüten dann auch orange Früchte aus, in denen sich die Samen befinden. Die Wuchsformen sind bei den unterschiedlichen Hydonphytum-Arten sehr unterschiedlich.
Die Halbsträucher eignen sich bei uns primär als Zimmerpflanzen, Jungpflanzen kriegt man ab ca. 10 Euro, etwas ältere Exemplare sind mit 20-40 Euro auch nicht wirklich teuer.
Pflege Hydnophytum
Zwischen 20 und 30 Grad hätte diese Pflanzengattung ganz gerne ganzjährig. Daraus resultiert auch schon der hauptsächliche Standort von Hydnophytum: Im Haus.
Hält man Hydnophytum als Zimmerpflanze, sollte diese durchaus hell stehen. Bei mir stehen diese Herbst/Winter/Frühjahr an einem Südseiten-Fenster. Erst wenn die Temperaturen in den Nächten nicht unter 15 Grad fallen, kriegen meine Hydnophytum (darunter auch Hydnophytum fromicarum) einen Ausflug in den Garten. Im Gegensatz zum hellen Standplatz im Hause ist hier aber empfehlenswert, einen Schattenplatz (ohne direkte Sonne) zu finden. Fallen dann die Temperaturen unter 15 Grad, geht es wieder ins Haus – meine Pflanzen haben aber auch schon ein paar Nächte mit 10-15 Grad locker überstanden, ein paar Tage unter 10 Grad wurden mit leichtem Blattabwurf quittiert.
Nachdem es sich in unseren Breiten nicht ausgeht, die Hydnophytum-Arten an Bäumen anwachsen zu lassen (außer im Terrarium), ist als Substrat Orchideenerde wunderbar geeignet. Viele mischen auch mit Rinde, Kokosfaser oder Perliten.
Hydnophytum lieben hohe Luftfeuchtigkeit: An heißen und trockenen Tagen (und auch sonst) freuen sich die Pflanzen über Besprühen bzw. Tauchgänge im (nicht zu kalten) Wasser.
Bezüglich Dünger sind Hydnophytum nicht sehr anspruchsvoll – im Sommer gibt es bei mir alle 14 Tage ein wenig Normaldünger zum Regenwasser.
Die Vermehrung erfolgt über Samen – mit Erfahrungen kann ich diesbezüglich aber leider noch nicht dienen.
Gießkanne Hydnophytum:
Im Hochsommer mag es Hydnophytum sehr gerne feucht (Staunässe ist aber trotzdem zu vermeiden), im Winter sollte man Hydnophytum hingegen abtrocknen lassen.
Für den Sommer gilt: Ist die Orchideenerde (bzw. das gewählte Substrat) oberflächlich abgetrocknet, darf wieder gegossen werden.
Tauchen und Besprühen im Sommer erfreut die Pflanzengattung sehr, ein zu weicher Kaudex deutet auf Wassermangel hin.