Der Flaschenkaudex – Jatropha podagrica oder Flaschenpflanze
Aus der Gattung Jatropha und der Familie der Wolfsmilchgewächse (=Pflanzensaft milchig und giftig) kommt eine durchaus hübsche Sukkulente, die gar nicht so schwer zu pflegen ist: Jatropha podagrica oder auch „Flaschenpflanze“ (die Ähnlichkeit mit einer Flasche ist beim Kaudex durchaus vorhanden).
Auch „Guatemala-Rhabarber“ ist als Name für diese bei uns im Handel mittlerweile schon häufiger zu findende Jatropha durchaus gebräuchlich.
Ursprünglich kommt diese Pflanze aus Zentralamerika, wo sie z.B. in Ländern wie Mexiko, Honduras, Nicaragua, Guatemala oder Paraguay anzutreffen ist.Der Kaudex wird dort 40 bis 70 cm hoch und kann dann ob der recht großen Blätter in „Vollversion“ schon ein wenig Platz benötigen.
Im Herbst wirft Jatropha podagrica dann aber sein Laub wieder ab – tut die Pflanze das nicht und möchte man diese im Haus weiter im Blattkleid behalten, ist ein heller Standort durchaus vorteilhaft.
Die rotorangen (siehe Bilder) Blüten kommen dann im Normalfall im Juni, Juli bzw. auch im August – so manche Pflanze (je nach individueller Behandlung oder Herkunft) hält sich aber nicht an unsere lokale „Blütezeit“.
Die durchaus hübsch anzusehende Pflanze ist (wie bei Wolfsmilchgewächsen üblich) giftig – das trifft auf alle Pflanzenteile zu.
Um rund 20-40 Euro kann man die Flaschenpflanze im Handel erwerben – sie ist eine Kaudexpflanze, die man durchaus zu den pflegeleichten Genossen ihrer Art zählt.
Pflege, Standort, Erde, Düngen etc. der Jatropha podagrica:
In der bei uns warmen Jahreszeit (Frühling, Sommer, Herbstanfang) darf man die Flaschenpflanze ruhig in die volle Sonne stellen: Sie mag es warm und hell.
Ein wenig Schatten (z.B. mittags) schaden aber gar nicht – insbesondere so man Jatropha podagrica ausschließlich im Zimmer (wird oft auch als Zimmerpflanze angeboten) kultiviert sollte man im Sommer die Pflanze von Südseiten-Fenstern entfernen oder diese ein wenig schützen.
Ideal ist natürlich ein Platz im Freien, fallen die Temperaturen unter 10 Grad, so gilt es, die Flaschenpflanze entweder in den Wintergarten bzw. das Glashaus (10 bis 15 Grad Wintertemperatur) oder auch ins Haus zu bringen.
So die Jatropha podagrica das Laub abwirft (ist der Normalfall), ist ein heller Standort im Winter für den Kaudex nicht so wesentlich – in den Keller sollte man die Pflanze aber trotzdem nicht verfrachten!
In Sachen Erde verwende ich normale Kakteenerde (von Exotic Plants fein gemischt) – das hat sich biseilen hervorragend bewährt. Im Handel sind die Flaschenpflanzen oft (weil billig) in mindewertiger Blumenerde zu finden – gleich nach dem Kauf umpflanzen!
Beim Dünger ist Jatropha podagrica nicht sehr wählerisch: Entweder sie verwenden Normaldünger oder aber auch (so wie ich) 1x im Monat einen leicht verdünnten Kakteendünger. Hat man die Pflanze eben erst in neue Kakteenerde gepflanzt, ist Düngen noch nicht so wesentlich wie vielleich dann, wenn die Pflanze schon das eine oder andere Jahr im selben Topf verbracht hat…
Vermehren kann man die Jatrophas angeblich (noch nicht versucht) durch Stecklinge oder durch Samen – die Erfolgsrate soll dabei gar nicht so übel sein. Bei den Samenkapseln (siehe Bild) ist es die große Kunst, den Samen vor dem Aufplatzen der Kapseln (Samen vertreut sich in alle Richtungen) einzubringen. Eine Möglichkeit: Pflanze in dieser Zeit kurz in ein Behältnis stellen.
Gießkanne Flaschenpflanze/Jatropha podagrica:
In der Wachstumszeit (im Normfall, so die Pflanze nicht „spinnt“, ab Ende April/Mai) verträgt Jatropha podagrica durchaus üppige Wassergaben – ich gieße am sehr sonnigen Standort (unter einem Vordach) da jeden zweiten Tag – außer natürlich in kalten und feuchten Perioden.
Lassen Sie das Substrat aber jedenfalls oben abtrocknen und achten Sie darauf, dass unten keine Staunässe entsteht.
So die Flaschenpflanze im Herbst/Winter dann laublos ist, reicht es völlig, 1-2x pro Monat (je nach Standort und Temperatur) ein wenig zu gießen.
Ab März kann man Jatropha podagrica dann wieder aus dem Winterschlaf erwecken – höhere Wasserdotationen sind dabei durchaus hilfreich.
Ein naher Verwandter der Jatropha podagrica hat es übrigens auch schon in meine Sammlung geschafft: Jatropha cathartica bzw. Jatropha berlandieri