Ein pflegeleichter Kaudex – Der Elefantenfuß
Eine meiner ersten Sukkulenten mit feschem Kaudex war der Elefantenfuß.
Insbesondere das Prädikat „pflegeleicht“ wirkte (mangels großer Erfahrung mit Exoten) attraktiv – und dies sollte sich auch bewahrheiten.
Der Elefantenfuß, lat. Beaucarnea recurvata, trivial auch Wasserpalme, Elefantenbaum, Flaschenbaum, Ponytail palm, Palma culona oder Monja genannt, entstammt der Familie der Spargelgewächse und kommt in der Natur in trockenen Waldgebieten in Mexiko bzw. dem Süden der USA vor.
Dort wird er annähernd 10 Meter hoch und entwickelt dabei einen 4 bis 6 Meter langen Kaudex, der schon ab und an einen Durchmesser von 50 cm erreichen kann.Aber auch in unseren Breiten kann man auch als Amateur ohne Glashaus durchaus mächtige Flaschenbäume großpflegen.
Gerne wird Beaucarnea recurvata bei uns als Zimmerpflanze angeboten – ob des hohen Sonnenbedarfs ist es aber deutlich besser, die Pflanze über die warmen Monate auch ins Freie zu verbringen, nur im Zimmer „gehalten“ wäre das wohl eher ein „dahinvegetieren“.
Passen Sie dabei auf, dass jüngere Pflanzen im neuen Topf sich auch noch ein wenig ausbreiten können – das tun sie nämlich gerne und gar nicht so langsam und oft wird es dann schwierig, den topffüllenden Elefantenfuß (heißt ja schon so) wieder aus dem Topf zu bringen…
Den Elefantenfuß gibt es häufig im normalen Fachhandel (ab und an sogar in Baumärkten), wo man um wenige Euro Jungpflanzen erwerben kann. Nur wirklich größere Pflanzen (ab 1 Meter oder noch größer) kosten dann schon deutlich mehr.
Pflege, Standort etc. der Beaucarnea recurvata (Elefantenfuß)
Nachdem es sich um eine Caudexpflanze handelt (der dicke Stamm, der bei größeren Pflanzen flaschenähnlich aussieht, bei kleineren eher eine Kugel ist) speichert der Elefantenfuß sowieso viel Wasser für trockene Zeiten, daher sollte man die Beaucarnea recurvata gleich einmal in recht lockere Drainage setzen.
Ich verwende hier einen Mix aus normaler Erde, etwas Sand und Kakteenerde, aber auch andere Mischungen haben sich schon bewährt und werden hochgepriesen. Hauptsache ist, dass das Wasser rasch durchlaufen kann.
Nachdem der Elefantenfuß ursprünglich aus einer eher wärmeren und trockenen Gegend kommt, freut sich die Pflanze über jeden Sonnenstrahl – fallen die Temperaturen in der Nacht nicht mehr unter 7-8 Grad, kann man die Pflanze schon aus dem Winterquartier holen.
Achten Sie dabei aber unbedingt darauf, diese nicht gleich in die pralle Sonne zu stellen – sonst sind die Blätter gleich einmal beleidigt. Also vielleicht rund 2 Wochen langsam an die Sonne gewöhnen.Nach einer Eingewöhnungsphase stehen die Beaucarneas bei mir vollsonnig – die Pflanzen mögen hohe Temperaturen und viel Sonne.
Ende September bis Mitte Oktober (je nach Witterung) geht es dann bei Temperaturen unter 7-8 Grad wieder ins Winterquartier, welches idealerweise so um 8-14 Grad hat, ein beheizter Wintergarten oder ein Glashaus wäre hier wohl ideal. Frost unbedingt vermeiden.
Bei mir geht es aber schlicht und einfach (brutal) ins warme Wohnzimmer, wo die Pflanzen dann in die Ecke gestellt werden und 1-2x im Monat ein Schlückchen Wasser bekommen.
Das ist zwar nicht ideal, der Elefantenfuß lässt sich das aber immer wieder gefallen und ist auch von anderen Pflanzen etwas isoliert, die er im Winter sonst mit seinen Schmierläusen „anstecken“ würde. 1-2x pro Winter stelle ich (bei Plusgraden) den Elefantenfuß dann kurz raus und dusche die Pflanze ab, ab dem Frühling (sobald im Freien) sind die Schmierläuse dann ohnehin (temporär) kein Thema mehr.
Insbesondere im Winter vertrocknen (von unten angefangen) am Elefantenfuß gerne die Blätter – das ist im Normalfall kein Problem, einfach wegzupfen. Die Blätter werden bei mir (ob nicht sehr hellem Standort) über die Wintersaison ein wenig hellgrüner, was sich dann aber ab dem Frühsommer (mit viel Licht) wieder ins gesunde Dunkelgrün umschlägt.
Die Düngeintervalle der Beaucarnea recurvata hängen primär vom Substrat ab – ist dieses frisch bzw. nährstoffreich, ist ein Düngen fast nicht notwendig, ist die Pflanze schon länger im Topf, freut sie sich im Sommer alle 2-3 Wochen über etwas Normaldünger in kleinen Dosen.
Auch in Sachen Dünger ist der Elefantenfuß absolut genügsam!
Vermehren kann man den Elefantenfuß entweder mit Samen oder auch mittels Nebensprossen – hier habe ich aber noch keine Versuche unternommen.
Gießkanne Elefantenfuß:
Wie bei allen Sukkulenten (mit großen Speicherorganen) gilt: Nicht zu viel gießen – die Pflanze hat sich ohnehin einen Vorrat angelegt.
Im Sommer stehen meine „Wasserpalmen“ in der prallen Sonne und dürfen ruhig ein paar Tage auf Wasser warten – in Hitzeperioden kriegen diese alle 3-4 Tage eine Dotation.
Aber Achtung: Auch wenn der Elefantenfuß alles andere als heikel in der Pflege ist und viele Fehler verzeiht: Längere Zeit in der Staunässe mag dieser Mittelamerikaner nicht stehen, sonst droht Fäulnis.
In Regenperioden also vielleicht einfach den Untersetzer entfernen bzw. das Wasser ausleeren, sonst reicht zumeist der normale Niederschlag unserer Breiten aus.