Die Hand Buddhas – eine schräge Zitronatzitrone
Als ich erstmals bei einem ungarischen Pflanzenmarkt „Buddhas Hand“ entdeckte (und auch gleich erwarb), dachte ich eigentlich eher an eine genetische Manipulation bzw. eine wirre Zuchtform einer Zitrone.
Dabei gehört diese Zitronatzitrone (oft auch Zedratzitrone oder Citrus medica Limon benannt) mit weiteren sehr exotisch aussehenden Verwandten) eigentlich zu den ersten Zitrusfrüchten, die in Europa kultiviert wurden.
Mittlerweile ist diese spektakuräre Pflanze auch schon im heimischen Handel angekommen, beim Dehner wird diese z.B. als „Citrus medica digitata“ angeboten, oft findet man auch die Zusatzbezeichnung var. sarcodactylis/fructus zu lesen.
Gekauft wird Buddhas Hand bei uns im Normalfall als dekoratives Prachtstück und reine Zierpflanze, welches einerseits bei der herrlichen Blütenbildung (leicht lila-rosa-violett, später dann weiß) überzeugt und andererseits natürlich die spektakulären Früchte ausbildet:Die ursprünglich aus Indien bzw. China (also aus Asien) kommende Pflanze ähnelt (bei sehr offener Interpretation) nämlich einer Hand mit vielen Fingern. Der Legende nach wurde diese Zitrone auch von Buddha bevorzugt.
In China/Japan etc. wird Buddhas Hand nach wie vor sehr gerne als Glücksbringer bei diversen Zeremonien (z.B. zu Neujahr) geschenkt, auch als kandierte Süßigkeit ist sie in Asien in Verwendung.
Weitere Verwendungsmöglichkeiten: Basis für Zitronat, Marmeladen, Likör, Öl, Mottenschreck im Kleiderkasten, in der TCM, Cedri-Carpaccio bzw. weitere Küchenkreationen.
Weniger Freude wird man in Sachen Fruchtfleisch haben: Gibt es nämlich keines!
Geerntet werden die „Hände“ dann zumeist im Winter bzw. erst im nachfolgenden Frühling – die im Frühling auftretenden Blüten benötigen mehr als einen -bei uns kurzen- Sommer, um fertig zu werden – aber das ist ja bei allen Zitronen, Orangen etc. fast üblich.
Bei meiner „Buddhas Hand“ wird ganz normal im Frühling geblüht (erst rausstellen, wenn absolute Frostfreiheit gegeben ist!), über den Sommer und Herbst reifen dann die Früchte (im Normalfall waren es bisweilen Jahr für Jahr 2 schöne Stücke), im Winter bzw. im Frühling wird die reife Frucht dann abgenommen.
Pflege, Standort, Überwintern von Buddhas Hand:
Der Standort ist bei Orangen, Zitronen etc. immer ganz klar: So sonnig und warm, wie nur möglich. So Sie aber (wie ich) über keinen sonnigen Wintergarten oder gar ein beheiztes Glashaus verfügen und die Zitrusfrüchte in der Garage überwintern, gewöhnen Sie die Pflanze im Frühling erst ein wenig an die Sonne. Sonst gilt: Sonne, Sonne, Sonne – soviel wie möglich, so lange, wie möglich.
Die Blätter kann es aber im Frühling zumeist gar nicht verbrennen: Bei eher kalter Überwinterung (5-10 Grad) neigt Buddhas Hand nämlich dazu, fast alle oder wirklich alle Blätter abzuwerfen. Machen Sie sich diesbezüglich keine zu großen Sorgen (was bei den meisten anderen Zitruspflanzen angebracht wäre): Die Buddhas Hand verliert sehr gerne und rasch die Blätter (außer alles passt ideal), treibt aber genauso rasch im Frühling wieder an!
In Sachen Erde ist normale Zitronenerde (nährstoffreich und gut durchlässig) absolut ausreichend, gedüngt wird mit klassischem Zitronendünger. Ich dünge in der Wachstumszeit alle 2 Wochen, andere verabreichen sogar wöchentlich Zitrusdünger.
Im Winter muss Buddhas Hand unbedingt frostfrei und möglichst hell überwintert werden – wie schon erwähnt, ist trotzdem zumeist mit Blattverlust zu rechnen. Ca. 10 Grad Temperatur wären ideal, bei uns reichen +2 (Minimum) bis +8 (Maximum an den kälteren Tagen im Winter) aber auch aus.
Die Pflanze vor den ersten Herbstfrösten einräumen – so noch eine Wärmeperiode kommt, stelle ich meine Lieblingspflanzen dann halt wieder raus;-)
Selbiges gilt im Frühling: Jeder Tag an der Sonne und an der Wärme ist fein für die Entwicklung von Blättern und Früchten – die warme Jahreszeit ist ja bekanntlicherweise trotz Klimawandel bei uns noch eher kurz…
Eine Überwinterung im Haus bei Zimmertemperaturen ist für Buddhas Hand nicht geeignet.
So Sie sich eine Pflanze kaufen möchten, so ist dies gar kein Luxus (wie man vielleicht meinen möchte): Um 30 bis 40 Euro kriegt man schon nett tragende Pflanzen.
Giesskanne für Buddhas Hand:
Im Sommer bzw. in der Wachstumsperiode mag es die Zedratzitrone durchaus nass – aber natürlich ohne Staunässe.
Im Winter wenig bis nichts (je nach vorhandener Feuchtigkeit im Topf bzw. im Winterquartier) gießen – „Kernnässe“ im Topf sollte reichen, insbesondere, wenn die Pflanze alle Blätter abgeworfen hat (und dann oft nur noch die Früchte trägt).