Artischocken – gedeihen auch in Österreich
Zumeist findet man die Artischocke in Österreich auf der Pizza. Cynara cardunculus, wie die Lateiner bzw. die Botaniker sagen, gedeiht aber in ihrer Variante als Kulturpflanze auch auf heimischen Äckern bzw. in Gärten ganz wunderbar und ist eine ziemlich prächtige Pflanze.
Die zur Familie der Korbblütler gehörige Pflanze hat 2 wesentliche Eigenschaften: Sie ist ausgesprochen dekorativ und noch dazu sind ihre Blütenstände auch essbar.
Wildbestände wird man in Österreich keine finden, dazu ist es bei uns schlichtweg zu kalt und zumeist wird die Artischocke bei uns auch nur einjährig kultiviert.Leichten Frost würde Cynara cardunculus ja noch vertragen, hohe Minusgrade hingegen werden nicht toleriert. Artischocken lassen sich aber auch im Kübel durchaus gut ziehen (wie wir schon getestet haben) – und haben mit Winterschutz bzw. im Glashaus durchaus die Möglichkeit (so es sich um entsprechende Arten handelt) ausdauernd/mehrjährig zu sein.
Naturvorkommen der Artischocke gibt es im ganzen europäischen Mittelmeerraum, in Nordafrika, auf den Kanaren oder auch in Persien, die bei uns als Pizzaauflage oder als Antipasti servierten Blütenköpfe kommen zumeist aus Italien, Ägypten oder aus Spanien.
Aber auch im Marchfeld (Niederösterreich) gibt es schon seit vielen Jahren Artischockenanbau!
Im 16. Jahrhundert eroberte die Artischocke auch Mitteleuropa und die britischen Inseln – insbesondere reiche Leute hatten die spektakuläre Pflanze gerne im Garten (und später auch auf dem Tisch). Mittlerweile wird die Artischocke natürlich weltweit kultiviert – vorranging natürlich in wärmeren Gegenden.
Die relativ neutral schmeckenden Blütenstände (mehr zu deren Verwendung bei den Linktipps) werden dann geerntet, wenn die Blütenköpfe noch zu sind – blüht die Artischocke schon, lohnt sich das Zerlegen nicht mehr.
In Österreich ist es bei der Kultur aus Samen ratsam, diese schon im Februar oder März im Haus vorzuziehen und dann ab den Eisheiligen ins Freiland zu verbringen – sonst geht sich nämlich oft eine Ernte im selben Jahr gar nicht mehr aus…
Standort und Pflege der Artischocke:
Sonne, Sonne, Sonne – die Artischocken sind absolute Sonnenanbieter und können (gerade in unseren Breiten) gar nicht genug Südseite bekommen.
Der Boden sollte gut gedüngt bzw. humos sein und auch lockere Erde (ab und zu dann auch im Freiland Erde auflockern und Unkraut entfernen) ist sehr beliebt. Staunässe mag die Artischocke gar nicht – aber die mag ohnehin fast keine Pflanze…
Im Wachstum darf trotzdem fleißig gegossen werden (Abtrocknen sollte die obere Bodenschicht aber schon) – in Hitzephase gerne auch täglich.
Will man die Artischocke mehrjährig kultivieren, sollte man sich auch um einen Frostschutz kümmern und vermeiden, dass die Erde zu feucht (=Fäulnisgefahr) ist. Ich gestehe: 1x versucht, zu 100% gescheitert – das kann aber natürlich auch an den erworbenen Saatgut liegen…
Hat man die Artischocke zum Blühen gebracht (und nicht davor geköpft und diese verspeist), ist die Samengewinnung möglich. Samen sollten trocken, eher kühl und auch dunkel über den Winter gebracht werden. Frische vorgezogene Pflänzchen erst langsam an die kühle Frühlingsluft gewöhnen und erst deutlich nach den letzten Nachtfrösten einsetzen.
Auch eine Teilung ist möglich – mehr dazu bei den folgenden Linktipps.