Wollziest – die Blume mit den samtweichen Blättern
In Österreich ist der Name „Wollziest“ für Stachys byzantina (wie die Lateiner unter uns lagen) gar nicht so häufig in Verwendung: Die meisten Hobbygärtner kennen Wollziest unter dem Trivialnamen „Eselsohr“, manche sagen auch „Hasenohr“ dazu.
Wollziest (oder auch „Woll-Ziest“) entstammt der Gattung der Zieste und der Familie der Lippblütler und ist eigentlich keine klassische heimische Pflanze: Die Ursprünge liegen eher in wärmeren Gebieten wie Vorderasien oder dem Kaukasus.
Trotzdem ist das Eselsohr schon seit vielen Jahrhunderten auch in unseren Gärten weit verbreitet – schließlich eignet sich Wollziest wunderbar als Bodendecker und ist auch in Steingärten oder Bauerngärten ein netter Bestandteil.Die winterharte Pflanze ist mehrjährig, bildet im Laufe der Zeit recht große „Stöcke“ („Pflanzenkissen“) und hat ihren Trivialnamen von den markanten grau-grünen Blättern, welche von unzähligen weichen und wollartigen Härchen bedeckt sind: Da hat man dann beim Darüberstreifen den Eindruck, es würde sich um ein Esels- oder Hasenohr handeln…
Diese Härchen machen für den Wollziest durchaus Sinn: Sie schützen nämlich die Blätter vor zu starkem Flüssigkeitsverlust, was bei einer „Südlandpflanze“ ja oft gefragt ist.
Aus den ca. 30 bis 40 cm hohen Blattwerk erheben sich dann von Juni bis August (je nach Region) die Blütenstände in Form einer Ähre, die Blüten selbst sind unscheinbar rosa-violett gefärbt.
Wollziest zeigt auch im Winter seine Blätter und treibt dann im Frühjahr so richtig an, dann kann man auch die „Winterreste“ vorsichtig entfernen.
Standort und Pflege von Wollziest – Eselsohr:
Die wieder aufkeimende Popularität von Wollziest ist wohl auch dem Umstand zu verdanken, dass das Eselsohr eine ziemlich pflegeleichte Pflanze ist.
Wichtig ist primär einmal ein sonniger bzw. halbsonniger Standort, welcher nicht dauerhaft feucht ist.
Zu viel Feuchtigkeit ist nämlich die größte Gefahr für den Wollziest, der bezüglich Boden auch keine sehr hohen Ansprüche stellt: Ein steiniger, sandiger, humoser, magerer bzw. auch gerne kalkhältiger Boden wird bevorzugt – wichtig ist jedenfallls, dass das Wasser immer recht rasch ablaufen kann.
Eher ersäuft das Eselsohr nämlich, als dass es verdurstet – diesbezüglich habe ich schon einmal eine entsprechende Erfahrung machen müssen…
Daraus resultiert auch die seltene Empfehlung, beim Eselsohr absolut mit dem Dünger zu sparen – den benötigt diese genügsame Pflanze nämlich nicht.
Die Gießkanne selbst sollten Sie vom Wollziest auch ziemlich ganzjährig fernhalten, die Niederschläge unserer Breiten reichen im Normalfall absolut aus, nur in langen und niederschlagslosen Hitzeperioden darf man auch schon einmal mit der Gießkanne vorbeisehen – insbesondere, wenn die Blätter schon traurig runterhängen und damit Wassermangel anzeigen.
Vermehren lässt sich Wollziest auch recht einfach: Samen, Teilen oder auch durch Stecklinge.