Tulpen – nicht nur aus Holland
Wussten Sie, dass ca. 80% der weltweiten Tulpenproduktion aus den Niederlanden stammt? Tatsächlich hat es das relativ kleine Holland geschafft, zum Tulpenexportland Nr. 1 zu werden – seinerzeit gab es sogar eine „Tulpenblase“ an den Börsen, da alle mit Tulpen reich werden wollten…
Die Tulpen (Tulipa – aus der Familie der Liliengewächse) stammen ja ursprünglich eher aus wärmeren Regionen: Nordafrika, Vorderasien, Türkei bzw. Persien werden hier häufig genannt.
Unterschiedliche Wildtulpen wurden aber schon vor einigen hundert Jahren zu Gartentulpen gezüchtet.
Während die Wildtulpen Steppen und sonnige Gebirgshänge bevorzugten, wachsen die Gartentulpen fast überall: Am Balkon, im Glashaus, im Haus, auf öffentlichen Flächen und Parks und natürlich auch im Garten gedeihen unzählige Sorten und Arten in unterschiedlichster Blütenpracht.
Rote und gelbe Tulpen sind wohl hierzulande noch am häufigsten zu sehen – mittlerweile gibt es aber tatsächlich fast schon alle Farbschattierungen.
Tulpen aus Zwiebeln ziehen
Schon lange bevor der Winter in unseren Breiten sein Regiment beendet, kann man in heimischen Blumenhandlungen (und auch in fast allen Baumärkten) Tulpenzwiebeln in allen möglichen Varianten erwerben. Im Normalfall sogar schon im Herbst – damit die Tulpen dann im nächsten Frühling auch schon richtig startklar sind.
Zumeist gibt es dort zu durchaus leistbaren Preisen schon weit entwickelte Tulpen in Töpfen zu erwerben, welche man auch im Haus zur vollen Blüte bringen kann.
Ist die Blütenpracht vorbei, sollte man den Stängel dann nach ein paar Wochen entfernen (Blätter nicht entfernen!) und den Blumenzwiebeln dann länger Ruhe gönnen. Denn erst im nächsten Frühling ist mit einem Comeback der eventuell ausgebildeten Brutzwiebeln zu rechnen – ein Umpflanzen macht also erst im Herbst wieder richtig Sinn.
Im Garten sollten Sie abwarten, bis sich die Blätter gelb verfärben bzw. diese eintrocknen – denn aus den Blättern holt sich die Pflanze Nährstoffe für neue Zwiebel. Bei Tulpen stirbt die alte Zwiebel ab (was viele nicht wissen, für mich war diese Info auch neu) und es bilden sich neue Zwiebeln aus.
Natürlich kann man auch die Zwiebeln aus dem Beet auch frühzeitig entfernen – zwecks Nachwuchsförderung sollten diese aber wieder anderorts zwischengelagert werden.Im Sommer sollten die Zwiebeln auch austrocknen können – Dauergießen und Staunässe lassen Zwiebeln oft verfaulen. Ein sonniger Standort ist also im Frühling wie auch im Sommer sehr wichtig.
Die ersten Tulpen kämpfen sich in milderen Regionen schon Ende Februar, Anfang März durch die (hoffentlich nicht zu harte) Erde um dann im April und Mai den Garten mit Farben- und Blütenpracht zu füllen.
Auch in Wiesen machen sich Tulpen wunderbar – das Gras erlangt dann zumeist erst lange nach dem Verblühen der Tulpen die richtige Schnitthöhe. Lassen Sie aber die Zwiebeln noch ein wenig Kraft aus den Blättern tanken bevor Sie auch diese abmähen.
Beim zweiten oder dritten Rasenschnitt (je nach Witterung) kann man dann zumeist schon über die gelben Tulpenblätter drübermähen.
Vermehren sich Ihre Tulpenzwiebeln zu stark, ist ein Teilen und Umsetzen vonnöten – zuviel Pflanzen auf engem Raum (auch wenn man Tulpen aus optischen Gründen durchaus sehr eng setzen kann) stören die Entwicklung der Blüte bzw. lassen diese sogar ausfallen. Siehe Bild – da ist es schon deutlich zu eng…
Ende September/Anfang Oktober die Zwiebeln ausgraben und teilen und dann noch vor den ersten Frösten wieder hinaus ins Beet.
Nach einigen Jahren (3-5) graben Gartenprofis die Zwiebeln auch aus und setzen diese um. Der ideale Zeitpunkt ist hier wohl der Herbst – Blumenliebhaber planen schon im Herbst das nächste Frühlingsbeet. Auch die Stadtgärntereien lassen die Blumenzwiebeln im Freien (natürlich unter der Erde) überwintern – denn Tulpenzwiebeln benötigen auch die Winterkälte. Lagern Sie nicht gepflanzte Tulpenzwiebeln über den Winter darum auch sehr kühl ein.
Das Ausgraben und Umpflanzen macht auch aus einem anderen Grund durchaus Sinn: Tulpen wandern in der Erde nach einigen Jahren gerne nach unten und sind dann umso schwerer auszugraben – oft verletzt man dabei sogar irrtümlich die Zwiebeln. Also ab und an Umpflanzen!
Leicht durchlässiger, homoser Boden eignet sich bestens – und doch sind Zwiebel in der Standortwahl nicht besonders heikel. Sogar im Halbschatten gibt es (mit ein wenig Verzögerung zu den sonnig stehenden Kollegen) beste Resultate.
Achten Sie beim Kauf von neuen Tulpenzwiebeln unbedingt auf die Qualität der Zwiebeln – diese sollten keinesfalls leicht verfault oder weich sein. Je fester die Zwiebel, desto besser.
Tipps für Schnitttulpen
Als Schnittblumen sind Tulpen leider nur ein paar Tage haltbar.
Sie können die Lebensdauer der Tulpen jedoch mit einfachen Tricks etwas verlängern: Lauwarmes und leicht zuckerhältiges Wasser freut Tulpen sehr. Darüber hinaus sollte man auch ab und an frisches Wasser in die Blumenvase nachleeren.
Schneiden Sie Tulpenstängel schräg ab und dann auch wieder schräg nach – das erlaubt der Pflanze, mehr Nahrung (Wasser) zu sich zu nehmen und verlängert die Lebensdauer um ein paar Tage.
Gießkanne:
Im Winter reicht den Tulpen im Garten im Normalfall die bei uns vorherrschende Winterfeuchtigkeit. Sobald die Erde aber deutlich abtrocknet und sich die Tulpen im Wachstum bzw. vielleicht schon im Blühstadium befinden, freuen sich Tulpen durchaus über laufende Wassergaben.
Ertränken Sie aber die Zwiebeln nicht!
Belässt man die Tulpen in der Erde, kommt die eingezogene Pflanze im Sommer/Herbst mit den normalen Niederschlägen durchaus aus.
Informationen über Tulpen:
Informationen Tulpen bei Wikipedia