Traubenhyazinthen – pflegeleichter Frühblüher
Eine der häufigsten Blumen in heimischen Gärten ist die Traubenhyazinthe (lat: Muscari).
Die Traubenhyazinthe entstammt der Familie der Spargelgewächse und bildet eine eigene Gattung, welche in 4 Untergattungen geteilt wird.
Natürliche Vorkommen gibt es in Europa, Nordafrika und auch in Südwestasien, als Neophyt ist sie aber auch schon in Mitteleuropa in freier Wildbahn anzutreffen – was auch mit den vor vielen Jahrhunderten erfolgten Importen aus der Türkei eng zusammenhängt, welche sich aus Gärten und Parks dann vereinzelt (aber nicht zu invasiv) verbreitet haben.Rund 50 Arten der Muscari sind bekannt, dazu gesellen sich auch noch viele Zuchtpflanzen.
Stark verbreitet sind von den ursprünglichen Arten die „Kleine Traubenhyazinthe“ sowie die „Armenische Traubenhyazinthe“ – soweit mich meine Einschätzung nicht trübt (gegenteilige Hinweise werden gerne entgegengenommen), handelt es sich bei meinen hier abgebildeten (blau-violetten) Traubenhyazinthen auch um „Armenische Traubenhyazinthen“. Ganz genau kann ich dies nicht sagen – immerhin sind diese schon viele Jahrzehnte im Garten beheimatet und wurden von der Vorgängerin übernommen.
Traubenhyazinthen sind prinzipiell sehr dankbare, pflegeleichte Blumen: Es handelt sich um ausdauernde, winterharte Pflanzen, welche als Überdauerungs/Speicherorgan eine Zwiebel ausbilden.
Die Blätter der Traubenhyazinthe sind bei den meisten Arten unscheinbar schmal und bleiben im Normalfall auch im Winter sichtbar.
Im Frühling schießt dann ein 10 bis 20 cm langer Stängel aus dem Boden, auf welchem sich die Blüten befinden, welche „weintraubenartig“ (allerdings unten dicker, oben schmaler) angeordnet sind – daher auch der Name der Traubenhyazinthe.
Normalerweise blühen Traubenhyazinthen blau (bzw. blau-violett – hier darf man streiten), aber es gibt auch andere Farben wie weiß, gelb oder rosa (und vielleicht auch mehr…) zu erwerben.
Die Traubenhyazinthen sind eine der ersten Blumen, die sich aus dem Frostboden erheben – schon ab März kann man in milderen Regionen mit den „Schornsteinfegern“ (auch ein möglicher Trivialname von vielen Möglichkeiten, die Deutschen sagen gerne auch Perlhyazinthen dazu) rechnen. Bis April, Mai und spätestens bis Juni sind dann auch die „Trauben“ im Blühmodus.
Pflege und Standort von Traubenhyazinthen
Wie schon eingangs erwähnt: Traubenhyazinthen benötigen eigentlich kaum bis gar keine Pflege. Passt einmal der Standort (idealerweise sonnig bis halbschattig), blühen diese Jahr für Jahr, Frühling für Frühling.
Bezüglich Erde sind sie ziemlich anspruchslos, jedenfalls sollte das Terrain nicht zu feucht sein (keine Staunässe) und demnach eine halbwegs gute Drainage aufweisen.
Nachdem sich die meisten Traubenhyazinthen bei guten Bedingungen ziemlich rasch und viel vermehren (via Samen, aber auch durch Tochterzwiebeln), ergibt das oft ziemlich voluminöse „Traubenhyazinthenstöcke“, welche man durchaus ab und an einmal „ausdünnen“ könnte und mit frischer Erde bzw. auch ein wenig Kompost versorgt. Vielleicht freut sich ja ein Gartenfreund über eine einschlägige Spende.
Achtung: So Sie solche „Stöcke“ in den Komposthaufen werfen, ist eine weitere Vermehrung an später kompostierten Stellen nicht unmöglich…
Düngen ist demnach nicht wirklich nötig (ich mache es nicht) – so das Substrat sehr nährstoffarm ist, darf es aber ab und an ein Häufchen Kompost sein.
Die Vermehrung sollte eigentlich auch von alleine klappen und muss ab und an sogar eingebremst werden – sowohl Samen als auch Tochterzwiebeln sorgen gerne und reichlich für Nachwuchs.
Ein Einkauf von normalen Traubenhyazinthen sollte demnach nicht wirklich notwendig sein – fragen Sie ganz einfach einmal den Nachbarn oder einen Gartenfreund, ob er nicht ein Stückchen seines etwaig vorhandenen „Traubenhyazinthenteppichs“ abgeben möchte. In der Regel tun das Hobbygärtner sehr gerne – man will/kann ja nicht’s wegwerfen!;-)
Die Gießkanne ist bei Traubenhyazinthen eigentlich wenig bis gar nicht gefragt. Gerade beim Umsetzen ist vielleicht ein kräftiger Wasserguss sinnvoll, sonst kommt die Zwiebelpflanze eigentlich sehr gut mit dem in unseren Breiten üblichen Niederschlägen aus. Nur wenn der Frühling besonders trocken ist, darf man auch schon einmal das Wachstum bzw. die Blüte mit einem Wasserguss anregen.
Weitere Infos zur Traubenhyazinthe:
Traubenhyazinthe bei Wikipedia