Die sonnenhungrige Blume – die Sonnenblume
Helianthus annuus oder auch „gewöhnliche Sonnenblume“ gehört zur Gattung der Sonnenblumen und zur Familie der Korbblütler.
Die Pflanze muss man in unseren Breiten eigentlich nicht weiter vorstellen – wohl jedes Kind hat die großen und markanten Blumen schon in Gärten oder auch auf weiten und spektakulären Feldern gesehen.
Trotzdem ist die Sonnenblume eigentlich ein Einwanderer: Ursprünglich war sie nämlich in Nord- bzw. Mittelamerika verbreitet und gelangte erst durch die Entdeckung Amerikas im 16. Jahrhundert auch nach Europa.
Dort verbreitete sich die Sonnenblume aber dann ruckzuck: Die Sonnenblumenkerne werden gerne geröstet, zu Speiseöl verarbeitet, als Vogelfutter angeboten oder auch zu Biodiesel etc. verarbeitet. Sonnenblumenfelder in Gelb sind daher auch bei uns längst nicht mehr selten.Die Sonnenblume ist eine einjährige Pflanze, deren Wurzeln dann im Herbst (nach der Ernte) einige Kraftanstrengung zwecks Entfernung benötigen.
In Gärten dient die Sonnenblume zumeist der Dekoration (bzw. auch als Vogelfutter für Herbst und Winter) und wird oft auch in Reihen angepflanzt. Dabei sollte man (so man größere Exemplare erhalten möchten) aber einen gewissen Respektabstand (40-60 cm) einhalten – die Sonnenblume ist nämlich ein Starkzehrer und benötigt daher einigen Platz.
Sehr wohl gedeihen die Sonnenblumen aber auch oft in Gruppen – dort wo im Vorjahr eine Sonnenblume gestanden ist und den Vögeln Freude bereitet hat, haben sich mit einiger Sicherheit auch einige Kerne im Boden gehalten und treiben nun fröhlich aus.
Ein bis 3 Meter werden die meisten Sonnenblumen hoch, die Normalfarbe der Blüten ist Gelb, da und dort wird man aber auch leicht andersfarbige oder auch deutlich höhere Zuchtformen finden.
Die Bestäubung der Sonnenblumen erfolgt durch Insekten aller Art, im Wachstum drehen sich die Knospen und die Blätter untertags immer nach der Sonne (das benennt man „Heliotropismus“) um dann in der Nacht bzw. in den Morgenstunden wieder zurückzudrehen, der Blütenkopf zeigt hingegen in der Regel zumeist nach Osten.
Bei den meisten Sonnenblumen bildet sich ein „Hauptblütenkopf“, der dann deutlich größer als seine „Nebenblütenköpfe“ ist – das hängt aber natürlich auch von der Sorte ab.
Bereits blühende bzw. ausreifende Sonnenblumen werden dann quasi „starr“ und bewegen sich nicht mehr.
Die schöne Blüte der Sonnenblume erfolgt im Normalfall zwischen Juni und August-September, dann sterben schön langsam die Blätter ab, die Korbunterseiten verfärben sich gelblich und der Stengel vertrocknet: Ein klassisches Signal in Sachen „Erntezeit“.
Pflege, Standort, Boden und Düngen von Sonnenblumen:
Die Aussaat von Sonnenblumen ist in Gärten, in welchen im Vorjahr Sonnenblumen gewachsen sind, oft gar nicht notwendig: Die Vögel bzw. auch der Wind haben oft schon für Nachwuchs gesorgt und die Kerne brav im Garten verteilt.
So Sie überraschenderweise keine kleinen Sonnenblumen aufgehen sehen (sehen anfangs ähnlich wie junge Gurken, Melonen etc. aus), reicht es, ab Ende März, Anfang April (je nach Witterung, ein wenig Sonne und Frühlingswärme wäre schon vonnöten) ein paar Sonnenblumenkerne in die Erde zu stecken und einzugießen. Fast alle Sonnenblumenkerne (außer geröstete oder geschälte) werden wohl in wenigen Tagen keimen – auch die, die oft als Vogelfutter angeboten werden.
So die Kerne dann keimen, sorgen Sie dafür, dass die Sonnenblumen auch ein wenig Abstand voneinander haben (40 bis 60 cm wären fein) – sonst nehmen sich die Nachbarn nämlich gegenseitig die Nährstoffe weg und bleiben recht klein.
Die Sonnenblume heißt nicht nur so und sieht auch der Sonne ähnlich: Sie mag die Sonne auch ganz besonders! Daher unbedingt einen möglichst sonnigen Platz suchen – je mehr Sonne die Sonnenblume kriegt und je heller es ist, desto größer und schöner wird sie auch werden.
Dazu ist auch ein tiefgründiger, humusreicher und gut gedüngter (Kompost?) Boden äußerst hilfreich – der Starkzehrer Sonnenblume liebt Dünger (mit viel Stickstoff) und viel Wasser und bedankt sich dafür mit Wuchs.
Wer nicht viel gießen will und auch auf Düngen pfeift, wird aber trotzdem recht nette Sonnenblumen kultivieren können: Nur eben nicht so riesige Pflanzen.
Auch im Topf können Sonnenblumen leicht gezogen werden – auch hier werden große Pflanzen aber nur mit guter Erde und viel Dünger- und Wassergaben entsprechend gut wachsen. Auf Staunässe im Topf achten (sollte vermieden werden) – im Freien ausgesetzt sollte das Verfaulen kaum ein Thema sein.
Gießkanne Sonnenblume:
Sonnenblumen sind äußerst unkomplizierte Pflanzen und halten auch ein paar Trockentage locker aus.
Das sei hier auch mit dem nebenstehenden Bild gezeigt: Vögel haben im Vorjahr schlampig gearbeitet und ein paar Kerne (zumindest 2) haben sich kleinste Lücken am Asphaltrand des Gehsteigs gesucht.
Trotz ungünstiger Wasserbedingungen und null Dünger haben beide Sonnenblumen schon im Juni eine feine Wuchshöhe erreicht, nur wenn es viele Tage nicht geregnet hat, gab es für diese Gehsteig-Sonnenblumen ein paar Schlückchen Wasser aus der Gießkanne.
Sie sehen schon: Sonnenblumenpflege ist recht einfach – wer aber richtige Prachtexemplare möchte, muss nicht nur brav düngen sondern sollte auch alle paar Tage einmal die Gießkanne bei den Sonnenblumen vorbeischicken.
Im Hochsommer bzw. bei starker Hitze freut sich die Sonnenblume sogar über tägliche Wassergaben – muss aber nur dann sein, wenn man es auf Rekordwuchs anlegt;-)
Infos Sonnenblumen: