Schwertlilien oder Iris – prachtvolle Blüten, einfache Pflege
Sie sind längst ein Klassiker in heimischen Blumenbeeten: Die aus der Familie der Schwertliliengewächse stammenden Schwertlilien, häufig auch „Iris“ genannt und der Schwertlilien-Unterfamilie der Iridoideae zugehörig.
Die wunderschönen Blumen sind nach der Göttin des Regenbogens, Iris, benannt und sind schon lange Jahre auch in unseren Breiten als Zuchtform in Gärten und Beeten zugegen. Dominierten früher die Blütenfarben violett oder gelb, so gibt es mittlerweile unzählige Nachzüchtungen und auch Untergattungen bzw. hunderte Sorten – bei Interesse können Sie sich bei Wikipedia (Link ganz unten) in die Welt der Schwertlilien noch deutlich intensiver einlesen.
Für mich waren ja (noch vor nicht allzulanger Zeit) die langen Schwertlilien „Schwertlilien“, die Miniausgaben benannte ich „Iris“ – ein kleiner Fehler, wie mir dann bewusst wurde…Egal ob nur 10cm hoch oder über einen Meter ragend: Mittlerweile gibt es unzählige Arten und Farben als Zuchtplanzen-Hybride, die man sich im Fachhandel bzw. auch im Blumenhandel (als Schnittblumen im Blumenstrauß auch sehr begehrt) zulegen kann.
Die Schwertlilien muss man zumeist aber gar nicht kaufen: Kennen Sie einen Gartenbesitzer mit Hang zu schönen Blumen, so freut sich dieser mit Sicherheit, dass er Ihnen einige Knollen von seinen Iris ausgraben darf – Teilen ist nämlich bei den Schwertlilien durchaus sinnvoll. Mehr dazu aber weiter unten in Sachen „Vermehrung“.
Sehr typisch für Schwertlilien sind die dicken Rhizome (=Knollen), die der Pflanze als Überdauerungsorgan (im Winter) dienen. Nicht wundern: Die Knollen lieben es, zu ca. 1/3 aus dem Boden zu ragen – falsche Eingrab- und Abdeckversuche meinerseits wurden sehr rasch selber korrigiert.
Schwertlilien kommen zwar ursprünglich primär aus Asien (sind im natürlichen Habitat nur auf der Nordhalbkugel anzutreffen) – sind aber absolut winterhart und auch ausgesprochen pflegeleichte Pflanzen!Ein gutes diesbezügliches Beispiel kann ich aus eigener Erfahrung bringen: So fanden wir eines Tages im Frühling in einem Waldstück nebst einer Siedlung rund 10 große „Knollensets“ herumkugeln – offenbar hatte jemand den Überschuss an Rhizomen im Wald entsorgt und diese hatten den vorhergegangenen Winter locker überlebt.
2 Stück davon nahmen wir mit – und schon im selben Jahr gab es die ersten Blüten.
Ein Jahr danach sahen wir im Frühling wieder im entsprechenden Waldstück vorbei – und siehe da, da lagen immer noch Iris-Knollen herum. Da kann man als alter Pflanzenliebhaber natürlich nicht ganz vorbei – und das wiederum mitgenommene Stück Knollen zeigte sich auch nach dem 2. Jahr im Wald (dunkel und nicht eingegraben sowie dem Frost ausgesetzt) sehr gesund…
Wer es also „schafft“, seine Schwertlilien umzubringen, muss wirklich eine „schwarze Hand“ haben;-)
Pflege Schwertlilien – Iris:
Auch wenn das obige „Wald-Lager-Beispiel“ zeigt, dass Schwertlilien sehr resistent sind, ist für optimale Blütenbildung bzw. feines Wachstum sehr wohl Sonne gefragt. Sonnig bis halbsonnig ist demnach ideal für die Pflanze bzw. deren schöne Blüten.
In Sachen Boden sind keine besondere Ansprüche gegeben. Lockere Erde (vielleicht auch mit Sandmischungen angereichert) wäre fein, so man alle paar Jahre etwas Kompost in die Erde mischt, kann man auch auf das Düngen verzichten.
Schwertlilien lassen sich eigentlich ganzjährig einpflanzen – idealerweise sollte es aber frostfrei sein.
Die spektakulären Blüten der Iris kann man bei uns zumeist im Mai bzw. Juni bestaunen, nach der Blüte vertrocknet die Pflanze dann langsam bis in den Spätherbst hinein. Es schadet ganz sicher nicht, ab und an ein paar verdorrte Pflanzenteile bzw. Blütenstängeln zu entfernen.
Die Vermehrung ist bei den Schwertlilien eine ziemlich einfache Angelegenheit und macht primär mittels Teilung Sinn: Schwertlilien verbreiten sich nämlich normalerweise ziemlich rasch am Standort – da freut sich jeder Schwertlilien-Besitzer, wenn er ein paar abgeteilte Rhizome weiterschenken darf (und diese nicht im Biokübel oder im Wald landen müssen).
Die Teilung (damit ist nicht das Teilen eines Rhizoms in die Hälfte gemeint, sondern das Abstechen von idealerweise ganzen Knollen, beschädigt man da und dort eine Knolle etwas, ist das normalerweise auch keine Katastrophe) der Rhizome ist auch für die verbleibende(n) Pflanze(n) gut: Ältere Rhizom-Ansammlungen bilden nämlich im Lauf der Zeit weniger Blüten, da ist ein wenig Auffrischung durch neuen Platz (=neue Rhizome werden dort gebildet) durchaus wünschenswert…
Sehr wohl bilden Schwertlilien aber auch Kapseln mit vielen Samen aus – diese werden aber in der Gartenpraxis kaum verwendet, da das Teilen deutlich einfacher, praktischer und erfolgversprechender ist.
Befinden sich beim Umsetzen/Teilen von Schwertlilien schon Blätter („die Schwerter“) an der Pflanze, so kürzen so manche Schwertlilien-Profis diese zur Hälfte ein, dies soll der Knolle wohl mehr Kraft zum Anwurzeln zur Verfügung stellen.
In Sachen Gießkanne kann man bei der Schwertlilie nicht viel falsch machen: Die Pflanze kann eigentlich eher nur ertränkt werden – bei guter Drainage und sonnigen Plätzen kaum möglich.
Meine Schwertlilien werden nur im Hochsommer bzw. in langen Trockenperioden mit etwas Regenwasser (aus Tonnen) versorgt – auch das scheint fast Luxus zu sein…
Die Iris ist eine tolle Blume – bedenken Sie aber, das aus einer kleinen Knolle zum Start deutlich mehr werden kann und sorgen Sie daher platztechnisch in den Beeten vor…