Geflecktes Lungenkraut – Pulmonaria officinalis
Das Lungenkraut kennt man unter vielen Namen. In unseren Breiten meint man in der Regel das „Gefleckte Lungenkraut“, welches auch unter „Echtes Lungenkraut“ bekannt ist und zur Familie der Raublattgewächse zählt.
Im Volksmund gibt es für das Lungenkraut unzählige weitere (oft regionale) Namen: „Hänsel und Gretel“, „Adam und Eva“, Bachkraut, Fleckenkraut uvm. sind nur ein kleiner Auszug aus einer langen Liste von möglichen Bezeichnungen für Pulmonaria officinalis.
Lange Zeit hat der Autor dieser Zeilen das Lungenkraut im Garten ziemlich übersehen – schon die Vorbesitzerin dürfte dieses eingesetzt haben und es überdauerte Jahre, ja Jahrzehnte, ohne besondere Aufmerksamkeit. Daraus resultiert: Der Standort war nicht ganz falsch gewählt…Beim Lungenkraut handelt es sich um eine krautige, ausdauernde Pflanze mit (leicht weißen) Flecken auf den Blättern, die besonders durch die unterschiedliche Farben der Blüten (die ein klein wenig wie die Schlüsselblume aussehen) die Aufmerksamkeit der Gartenfreunde auf sich zieht.
Schon sehr früh im Gartenjahr (zumeist Mitte/Ende März bis in den April hinein) zeigen sich die Blüten des Lungenkrauts und blühen dann ca. 6 bis 10 Tage. Zuerst erscheint eine rote bzw. rosa Blüte (beim bei uns typischen Lungenkraut), die diese Farbe allerdings nach 3 Tagen auf blau bzw. violett wechselt. Die fleißigen Bienen lieben da eher die roten (frischeren) Blüten – die haben nämlich noch mehr Nektar zu bieten.
Aus den unterschiedlichen Farben der Blüte resultieren wohl auch die Bezeichnungen „Hänsel und Gretel“ oder „Adam und Eva“…
Der Name „Lungenkraut“ leitet sich von der heilenden Wirkung der Pflanze ab, welche seit dem Mittelalter z.B. gegen Lungenleiden in Verwendung ist, bei Hustenreiz helfen soll und entzündungshemmend wirkt. Mehr zu den gesundheitlichen Aspekten der Pflanze ganz unten bei den Linktipps!
Standort, Pflege und Vermehren von Lungenkraut
Vielleicht hat sich das Lungenkraut in meinem Garten jahrelang ohne wesentliche Pflege ja primär gehalten, weil am Standort der meisten Pflanzen üblicherweise das Wasser des Fischteiches „entsorgt“ wurde – ein Nährstoffcocktail und auch die benötigte Feuchtigkeit.Lungenkraut liebt gut durchlässige und nährstoffreiche Lehmböden, Tonböden oder Mullböden, die ruhig auch ein wenig steinig und kalkhältig sein können.
Sehr wichtig: Zumindest Halbschatten sollte gegeben sein, gibt es nur sehr wenig Sonne, sind die Pflanzen auch nicht böse.
In der Natur sind sie gerne am Rand von Laub- bzw. Buchenwäldern anzutreffen – oft aber auch auf Plätzen im Wald, wo sich die Sonne zumindest im Frühling ausbreiten kann.
Das Lungenkraut kennt man fast in ganz Europa, auch im Kaukasus oder in Russland – ganz im Süden (Süditalien, Südbalkan etc.) ist es den Pflanzen aber dann doch zu trocken.
Ein Standort neben Sträuchern oder unter Bäumen (Laubbäume bevorzugt – die lassen im Frühling Sonne durch) ist fein, zu viel Sonne sollte man aber nicht zulassen sonst quittieren die Blätter des Lungenkrauts etwaige Trockenheit mit dem Verwelken.
Düngen habe ich mir (durch das Fischwasser) jahrelang erspart, nun kommt auch ab und an ein Häufchen Kompost oder Blumendünger zur Anwendung.
Lungenkraut ist ein Selbstaussäer – wie bei vielen anderen Frühlingsblumen neigt sich auch hier der Stängel beim Heranreifen der Samen zu Boden und lässt dort dann einige Samen fallen bzw. freut sich, wenn Ameisen, Wind, Wildschweine & Co. den Rest erledigen.
Die Pflanzen sind winterhart, viele empfehlen einen Rückschnitt nach der Blütezeit – ich habe dies bisweilen immer unterlassen, was sich nicht wirklich negativ ausgewirkt haben dürfte. Im Gegenteil: Seit der „Wiederentdeckung“ meiner „Lungenkrautpölster“ (teilweise ziemlich wuchtige Ansammlungen, die sich auch gut als Bodendecker machen) haben sich diese selbst fein vermehrt.
So Sie aber Samen haben möchten, so sind die Monate Mai und Juni (je nach Region) ideal dafür. Auch über Wurzelteilung kann man Lungenkraut einfach vermehren.
Gießkanne:
Wie schon oben erwähnt: Die Pulmonaria officinalis mag es sehr gerne feucht (daher bei der Standortwahl sehr vorsichtig vorgehen) und verträgt keine sonnigen Plätze. Halbschatten oder weniger lässt den Boden nicht so rasch austrocknen.
Prinzipiell ist das Lungenkraut keine Diva (also relativ pflegeleicht) – in langen Hitzeperioden ist (gerade bei Standorten, wo doch ein wenig Sonne hinkommt) die Gießkanne dann doch sehr gefragt und man sollte zumindest 1-2x pro Woche (oder öfters) gießen.
Da das Lungenkraut kalkhältige Böden mag, darf auch mit kalkhältigem Wasser gegossen werden.
Ab dem Herbst (bis ins trockene Frühjahr) ist dann kein Gießen mehr erforderlich.