Goldrute

Goldruten – zwischen Pest und Segen

Blüten Goldrute

Blüten Goldrute

Keine Frage: Die Goldrute (Solidago) ist in unseren Breiten eine äußerst umstrittene Pflanze!

Das liegt primär daran, dass die absolute Mehrzahl der bei uns zu sehenden Goldruten (oder auch „Goldrauten“) Neophyten sind – also Pflanzen, deren ursprüngliche Heimat nicht in Europa liegt. Oft spricht man sogar von „invasiven Neophyten“, das sind Pflanzen, welche heimische Pflanzen verstärkt verdrängen und sogar vernichtet werden sollen.

Die Goldruten bilden eine eigene Gattung und zählen zur Familie der Korbblütler. Mehr als 100 Arten von Goldruten sind bekannt – die meisten davon sind in Nordamerika heimisch und viele davon haben sich schon auf „Welttournee“ begeben.
In Österreich/Europa heimisch ist hingegen nur die „gewöhnliche Goldrute“ (Solidago virgaurea), welche auch „gemeine Goldrute“ oder „echte Goldrute“ getauft wird.

Diese ist aber schon seit langer Zeit von den „importierten“ Goldruten in der Menge klar verdrängt worden und wird normalerweise auch nicht in Gärten kultiviert.

Das liegt vordergründig daran, dass die heimischen Goldruten nur rund 40 bis 50 cm hoch werden, die bei uns mittlerweile stark verbreiteten „Kanadischen Goldruten“ oder die „Riesen-Goldruten“ schaffen hingegen locker einen Meter bzw. werden sogar höher als 2 Meter.

An den Goldruten besonders beliebt sind die gelben Blütenstände, welche sich zumeist im August bzw. im September sehen lassen. Das schätzen auch viele Insekten (u.a. auch Hummeln oder Bienen), denen im Spätsommer schon ein wenig die Nahrung abhanden kommt.

Dieser Umstand ist ein klares Pro-Argument der Goldruten-Fans, die darüber hinaus auch auf die mögliche Verwendung als natürliches Heilmitel gegen Blasenentzündung (mehrere Pflanzenbestandteile werden hier verarbeitet) verweisen. Auch bei Blumensträußen ist die Beimischung von  blühenden Goldruten sehr beliebt geworden.

Schon vor kleinen Ewigkeiten wurden Goldruten in Bauerngärten sehr gerne verwendet, außerhalb von Gärten haben die eingewanderten Goldruten aber auch unzählige Brachen, Wegeränder, Waldränder, Autobahnränder (gelbe Flecken am Waldesrand!) oder Bahndämme besiedelt und breiten sich dort via Rhizom (knapp unter der Erde liegend) fröhlich aus.

Goldruten

Goldruten

Wer sich z.B. die Kanadische Goldrute oder die Riesen-Goldrute als flächendeckende Begrünung in den Garten holen möchte, sollte aber jedenfalls darauf achten, dass die Rhizome gut abgesperrt sind bzw. dass man die Blütenstände gleich nach der Blüte abschneidet, sodass die Samen nicht ausreifen können.

Auch gibt es im Handel schon deutlich harmlosere Kreuzungen – hier Fachpersonal zu finden, ist aber wohl eine harte Aufgabe.

Auch ich kann die Goldrutenart auf den hier zu sehenden Bildern (aufgenommen auf meinem Lieblingsbauernhof in der Obersteiermark) nicht klar bestimmen – gehe aber davon aus, dass es sich um eine „Kanadierin“ oder eine „Riesin“ handelt. Keinesfalls ist es aber eine „Echte Goldrute“ (heimisch) – dazu ist die Pflanze eindeutig zu groß!

Sehr gerne verwechselt wird die Goldrute übrigens mit dem (deutlich unsympathischeren) Ragweed.

Pflege und Standort Goldruten:

Schon die Bezeichnung „invasiver Neophyt“ macht klar: Die Goldruten sind nicht sehr wählerisch und dadurch sehr pflegeleicht.

Horst Goldrute

Horst Goldrute

Sie lieben die pralle Sonne – aber ebenso feuchte Böden, in denen eine hohe Lehmkonzentration auch sehr gern gesehen werden.

Aber auch auf/in allen anderen heimischen Böden gedeihen Goldruten sehr häufig, halbschattige Plätze haben auch den Vorteil, dass hier ausreichend Wasser zur Verfügung steht.

Gießen muss man Goldruten in unseren Breiten eigentlich gar nicht – außer vielleicht in langen Hitze- und Trockenperioden.

Düngen ist demnach ebensowenig notwendig.

Hat man schon eine Goldrute im Garten, ist das Vermehren keine Hexerei: Die Pflanzen vermehren sich via Rhizom selbst (man kann aus einem Goldruten-Horst auch einen Teil abstechen) – sonst sind natürlich auch die Samen (so man die Goldrute nicht nach dem Verblühen „köpft“) verwendbar.

Weitere Infos zu Goldruten:

Goldruten auf Wikipedia

Gewöhnliche Goldrute auf Wikipedia

Kanadische Goldrute auf Wikipedia

Goldrute – Pflege