Löwenmaul oder Froschgoscherl, das ist hier die Frage…
…und die Antwort ist natürlich: Beides komplett richtig!
In Österreich sagt man zum „Großen Löwenmaul“ (so eigentlich der richtige deutsche Name) zumeist „Froschgoscherl“ – beides natürlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass man mittels beidseitigem Druck auf die Blüten ein „Maul“ formen kann. Ob Löwe oder Frosch: Entscheiden Sie selbst;-)
Fix ist jedenfalls, dass die auch in heimischen Gärten sehr beliebten Pflanzen unter Lateinern bzw. Botanikpersonal auch „Antirrhinum majus“ genannt werden und zur Familie der Wegerichgewächse bzw. zur Gattung der Löwenmäuler („Antirrhinum“) gehören. Auch „Garten-Löwenmaul“ steht ab und an als Bezeichnung im Gebrauch.
Wir wollen die nette Blume folgend „Froschgoscherl“ benennen – denn so haben wir die Pflanze auch kennengelernt.
Beim Froschgoscherl handelt es sich um eine eigentlich ausdauernde Pflanze, wiewohl diese bei uns zumeist nur einjährig kultiviert wird.
Lässt man die Froschgoscherl aber stehen und ist der Winter nicht besonders hart, so bilden sich oft leicht verholzende Grüppchen, aus denen auch im nächsten Frühling wieder frische Triebe sprießen. Diese Zeilen werden gerade mitten im Jänner geschrieben (ein durchschnittlicher Winter) – und im Garten gibt es da und dort Froschgoscherl (alte und jüngere Pflanzen), die noch immer grün sind und sich schon auf den Frühling freuen!
Der Vorteil dabei: Diese blühen natürlich deutlich früher als im Frühjahr mit Samen gezogene Pflanzen, welche man von Juni bis September im blühenden Zustand finden kann.
Heimisch sind die Froschgoscherl eigentlich bei uns nicht: Die natürlichen Vorkommen liegen im Mittelmeergebiet, häufig in Spanien oder Portugal. Dort reicht den Samen oft schon eine Felsritze.
Bei uns gibt es im Handel (und auch in den Gärten) schon unzählige Züchtungen der netten Pflanze – die Farben reichen hier von (häufigem) Rosa, Rot bis hin zu Weiß. Sehr auffällig ist ein gelber Fleck auf vor dem Eingang (vor dem „Goscherl“), welcher wohl zum Anlocken von Insekten dient. Sieht durchaus nett aus, wenn sich z.B. Hummeln zwecks Nahrungssuche (und Bestäubung) in das Innere der Froschgoscherln begeben und dann wieder rausschlüpfen.
Ob der Frosttoleranz ist es auch bei uns nicht unmöglich, dass man da oder dort verwilderte Zuchtpflanzen sieht.
Froschgoscherl kann man natürlich auch im Topf kultivieren, die 20cm bis 1 Meter hoch werdenden Pflanzen werden aber zumeist im Blumenbeeten angetroffen.
Pflege und Standort Froschgoscherl – Löwenmaul:
Besonders fein gedeihen die Froschgoscherln, wenn Sie einen ganztägig sonnigen Platz kriegen. Aber auch halbsonnige bzw. halbschattige Plätzchen werden gerne akzeptiert. Prinzipiell sind Froschgoscherln keine Diven!
Das gilt auch für das Substrat. Hier wird der faule Gärtner (also ich) auf gute Gartenerde (ab und an mit Kompost angereichert) zurückgreifen, aber auch ein Erdgemisch mit Blumenerde bzw. normaler Kübelpflanzenerde führt zum Erfolg. Bei mir gehen Froschgoscherlsamen an den unmöglichsten Stellen auf!
Normaler Blumendünger bzw. eingebrachter Kompost sorgen für blühfreudigere und größere Pflanzen.
Auch wenn die Froschgoscherl über längere Zeiträume ohne Wasser auskommen, freuen sie sich in der Wachstumszeit über einige Wassergaben. Im Hochsommer darf es dann sogar ein bisserl mehr sein…
Wie bei vielen Pflanzen ist ihnen hier Regenwasser auch sehr willkommen! Einzig Staunässe sollte vermieden werden.
Vermehren lassen sich die Froschgoscherln sehr leicht via Samen: Diese finden Sie ein paar Wochen (5-7 Wochen) nach der Blüte an der Pflanze. So Sie Samengut gewinnen wollen, einfach die Pflanzen stehen lassen und dann vor dem Winter die kleinen Samenkapseln entleeren. Das Saatgut trocken und dunkel über den Winter bringen.
Nachdem ich im Garten schon einige Froschgoscherl-Plätze habe, überlasse ich die Vermehrung der Natur: Die Selbstaussaat klappt Jahr für Jahr und so manches Froschgoscherl (bzw. so mancher Froschgoscherlhorst) ist bei mir mehrjährig.
Ab und zu muss nur der verholzte Horst ein wenig ausgeputzt werden – so können sich die Samen dann auch wieder vor Ort ansiedeln. Häufig finde ich junge Froschgoscherln aber auch in überwinterten Kübeln (z.B. in den Zitronen) – und lasse diese dann natürlich auch das eine oder andere Jahr erblühen.