Canna – exotisch, aber pflegeleicht
Eine schon lange in unseren Gärten „heimische“ Pflanze ist die Canna. Ausnahmsweise (und wohl auch, weil so einfach) verwendet man bei der Canna hauptsächlich den botanischen Namen und nicht den „eingedeutschten“, welcher da „Blumenrohr“ lautet.
Die Canna gehört zur Familie der Cannaceae (=Blumenrohrgewächse) und besteht (nach mehrmaliger Arten-Neuordnung) aus rund 10 Arten. Durch die schon sehr frühe Verwendung als Zierpflanze entstanden aber mittlerweile über tausend Sorten aus Züchtungen – bei uns sind Hybridpflanzen im Handel üblich. Insbesondere in Parks oder Gartenanlagen wird man die Canna immer wieder antreffen.
Die Cannas werden in unseren Breiten rund einen Meter hoch und es handelt sich dabei um nicht winterharte Pflanzen, welche in der kalten Jahreszeit einziehen und mittels Rhizomen (=Knollen) den Winter laubfrei überstehen.
Aus den Rhizomen bildet sich dann in der warmen Jahreszeit ein langer Stängel mit großen Laubblättern, welche auf den ersten Blick den Bananenblättern gar nicht unähnlich sind.Ursprünglich stammt die Canna aus Südamerika (bis hinauf nach Mittelamerika gibt es da natürliche Vorkommen) – zumeist siedelt sie sich gerne dort an, wo es auch feuchte Stellen (große Blätter = hoher Wasserbedarf!) gibt.
In Südamerika wie auch mittlerweile in Asien werden die Knollen auch ab und an als Nahrungsmittel verwendet, insbesondere das hohe Stärkeaufkommen in den Rhizomen spricht dafür.
Zumeist wird man bei uns Cannas mit grünen Blattwerk sehen, es gibt aber auch ab und an solche, welche eine eher violette Färbung aufweisen.
Die übliche Blütenfarbe ist orange, oft auch gelb – es gibt aber auch bezüglich Blüten schon unzählige Varianten.
Aus den Blüten, die bei uns zumeist im August bzw. September zu sehen sind, entwickeln sich dann relativ große Kapselfrüchte (leicht stachelig), in welchen dann die Samen reifen.
Die Blüten kann man wochenlang bestaunen und mögen nur zu viel Regen nicht.
Bei der Canna ganz wichtig zu wissen: Die Canna ist nicht frosthart und muss vor den ersten Frösten „evakuiert“ werden – das ist eigentlich der schwierigste Part am Kulivieren von Cannas.
Sonst ist die Canna eigentlich eine ziemlich pfegeleichte und anspruchslose Pflanze – ein paar Sachen zur Pflege sollte man aber trotzdem wissen:
Pflege und Standort Canna/Blumenrohr:
Die Canna ist eine ausgesprochen wärme- und sonnenhungrige Pflanze. Da bei uns die warme Zeit eher kurz ist, ist ein ganztägig sonniger Platz empfehlenswert. Aber auch mit einiger Verschattung kommt die Canna gut zurecht.
Schon recht früh sollte man die Rhizome/Knollen in die Erde bringen (April/Mai – Achtung aber vor Spätfrösten) – denn es dauert durchaus einige Monate, bis sich die Blüten zeigen.
Entweder man gräbt die Canna direkt in ein Beet ein oder man kultiviert sie als Topfpflanze (größere Töpfe sind hier empfehlenswert) – beides ist zumeist von Erfolg gekrönt.
Ab den wärmeren Frühsommertagen freut sich die Canna über reichlich Wasser (nur Staunässe mag sie, wie fast alle Pflanzen, weniger) – und entwickelt über die gesamte Vergetationszeit dann großen Durst. Insbesondere bei Topf-Cannas sollte man regelmäßig mit der Gießkanne vorbeikommen…
Bezüglich Dünger und Substrat ist die Canna keine Diva: Ein wenig Blumen- bzw. Normaldünger für Topfplanzen (alle 2 Wochen) sollte mehr als genug sein, setzt man die Canna in normale Gartenerde, ist zumeist gar kein Düngen notwendig. Wer besonders kräftige Pflanzen mag, kann ja im Frühling ein wenig Kompost in die Erde einarbeiten. Für Topfpflanzen reicht einigermaßen gute Pflanzenerde, die man auch mit Gartenerde, Sand etc. vermischen kann. Lockere Erde ist sicher kein Fehler – aber die Canna verzeiht diesbezüglich einiges an Faulheit.
Schon sehr bald nach der Blüte welkt die Canna deutlich – auch ein Zeichen, dass die Gartensaison sich dem Ende zuneigt. Noch vor den ersten Nachtfrösten sollte man das Kraut bodennah abschneiden und die Rhizome (Knollen) aus der Erde nehmen und trocken, dunkel und kühl (aber frostfrei!) lagern.
Idealerweise lassen Sie der Canna aber noch etwas Zeit um einzuziehen – darüber freut sich nämlich auch die unterirdische Knolle! Im Boden belassene Rhizome werden den Winter mit ziemlicher Sicherheit nicht überstehen, was aber auch den Vorteil hat, dass sich die Cannas nicht zu rasch vermehren.
Vermehren kann man die Canna sehr einfach über das Teilen von Rhizomen, auch die Samen kann man wunderbar verwerten. Da Cannas in unseren Breiten üblicherweise Hybride sind, sind die Samen nicht sortenecht („samenfest“) – d.h. es kann durchaus vorkommen, dass mit solchen Samen gezogene Pflanzen nicht die haargenau gleichen Merkmale aufweist, wie die Mutterpflanze.