Die pflegeleichte Meerzwiebel – der geschwänzte Milchstern
Ornithogalum caudatum oder (älter: longebracteatum) ist der lateinische Name für die Falsche Meerzwiebel, die bei uns auch gerne „Geschwänzter Milchstern“ oder „Schwangere Zwiebel“ bezeichnet wird.
Die „falsche Meerzwiebel“ wird sehr gerne mit der echten Meerzwiebel („Drimia maritima“ oder „Urginea maritima“) verwechselt – wiewohl die beiden Arten recht einfach zu unterscheiden sind, siehe Bilder auf dieser Seite!
Ornithogalum caudatum stammt aus der Familie der Spargelgewächse und hat eine Zwiebel, die ohne Pergamenthaut hellgrün erscheint, mit Pergamenthaut auf der Zwiebel ist diese weißlich.
Während die „Echte Meerzwiebel“ primär im Mittelmeerraum verbreitet ist, ist Ornithogalum caudatum hingegen eine echte Südafrikanerin!
Die Zwiebel ist bei Ornithogalum caudatum fast gänzlich freistehend, mit Wurzeln ist sie jedoch gut an der Erde befestigt.Die Blätter der falschen Meerzwiebel ähneln eher den herunterhängenden Blättern des Rittersterns und werden 40 bis 90 cm lang. Abgestorbene Blätter kann man entfernen.
Besonders auffällig bei Ornithogalum caudatum ist die Ausbildung von kleinen Tochterzwiebeln unter der Pergamenthaut. Diese platzt dann nach einiger Zeit und gibt den Tochterzwiebeln den Weg ins (hoffentlich darunter vorhandene) Substrat frei. Ob dieser Praxis resultiert auch die Bezeichnung „Schwangere Zwiebel“.
Durchaus ansehlich ist auch die Blüte der falschen Meerzwiebel: Ein Stengel von rund 100 bis 150 cm entsteht, die vielen Blüten haben dann auf weißem Untergrund grüne Streifen („Geschwänzter Milchstern“) – auch ein kleines Unterscheidungsmerkmal zur echten Meerzwiebel.
Blütezeit ist im Normalfall zwischen August und Oktober – manchmal sogar etwas später. Ich hatte aber auch schon Blüten im Mai – das kommt natürlich oft auch auf die Überwinterungsart an…
Beachten Sie, dass es sich bei Ornithogalum caudatum um eine giftige Pflanze handelt – wiewohl sie in ihrer Heimat oft auch als Heilpflanze für dies und das verwendet wird…
Pflege, Standort, Substrat und Vermehrung der falschen Meerzwiebel:
Prinzipiell liegt es die falsche Meerzwiebel sonnig und heiß.
Im Hochsommer (bei Extremhitze, die auch bei uns auftreten kann) ist ein halbschattiger Platz aber durchaus begrüßenswert.
Im Gegensatz zur echten Meerzwiebel ist die falsche Meerzwiebel aber gar nicht wirklich heikel und verzeiht auch so manchen Standortfehler.
Ist sie beleidigt, zieht sie auch gerne einmal gänzlich (die Blätter) ein und benötigt dann nur etwas Ruhe.
Im Winter ist ein frostfreier Platz vonnöten (wiewohl angeblich auch geringer Frost vertragen wird) – ob man die Meerzwiebel im Haus, im Wintergarten, im Glashaus oder in der Garage überwintert, bleibt den individuellen Möglichkeiten geschuldet.
Wichtig bei der Überwinterung: Ein heller Platz wäre fein:
Da sich die Blütezeit eher auf den Herbst (September bis Oktober/November) konzentriert, sollte man die falsche Meerzwiebel idealerweise so lange wie möglich draußen belassen, dann hat man einerseits weniger Mist im Hause, anderseits können die Blüten auch noch bestäubt werden.
Wächst bei Ornithogalum caudatum im Überwinterungslager gerade der Blütenstengel, könnte dieser mangels Licht ziemlich vergeilen und damit zwar lang, aber eher unschön, ausfallen.
Die meisten unserer Pflanzen überwintern wir im Haus bei Zimmertemperaturen, aber auch in der frostfrei gehaltenen Garage (ob der vielen Ableger kann man da schon einmal etwas probieren) ging die Überwinterung bisweilen gut.
In Sachen Erde/Substrat ist die Zwiebel nicht sehr heikel – trotzdem sei an dieser Stelle ein sehr durchlässiges Substrat empfohlen. Eine Mischung Normalerde, Sand und Kakteenerde hat sich bisweilen als sehr fein erwiesen – einige diesbezügliche Experimente (mit unterschiedlicher Unterlage) mit Jungpflanzen ergaben keine wirklichen Abweichungen im Wachstum.
Auch beim Dünger können Sie sparen: Normaldünger, alle 2-3 Wochen in der Wachstumszeit reicht völlig aus, manche düngen noch weniger bis gar nichts (je nach Substrat).
In Sachen Vermehrung wird man sich bei einigermaßen guter Pflege und etwas älteren Pflanzen nicht schwer tun: Massenhaft Tochterzwiebeln kommen zu Ausbildung und selbst die (etwas schwieriger scheinende) Vermehrung via Samen ist gleich auf Anhieb gelungen.
Passen Sie hier nur auf, die Zwiebel nicht einzugraben – der größte Teil der Babyzwiebel sollte außerhalb der Erde sein!
Gießkanne falsche Meerzwiebel:
Hier ist für Vielgießer wie mich durchaus Zurückhaltung angebracht: Immerhin speichert die dicke Zwiebel neben Nährstoffen ja auch Wasser, „Ertränken“ ist demnach in unseren Breiten wohl die größte Gefahr für Ornithogalum caudatum.
Vom Frühling bis in den Sommer wird demnach bei mir maximal 1x pro Woche gegossen (nur sehr sonnig stehende Exemplare kriegen 2x Wasser), in der Blütezeit auch noch 1x pro Woche, im Winter dann nur noch alle 2-3 Wochen ein wenig.
Für alle Zwiebel und Kaudexpflanzen gilt sowieso: Staunässe unbedingt vermeiden, Überschüssiges Wasser aus Untersetzern entfernen.