Die Pflanze aus dem Hotelpark – Carpobrotus edulis
So Sie schon Urlaub im Süden Europas gemacht haben, ist Ihnen Carpobrotus edulis mit einiger Sicherheit bekannt: Die „Essbare Mittagsblume“ (oder auch: Gelbe Mittagsblume, Pferdefeige, Hexenfinger, Hottentottenfeige etc.) ist nämlich in vielen Urlaubsorten (insbesondere am Mittelmeer bzw. in Meeresnähe) durchaus häufig zu sehen – insbesondere die spektakulären Blüten haben die Pflanze zu einem beliebten Ziergewächs gemacht.
Carpobrotus edulis stammt aus der Familie der Mittagsblumengewächse (daher auch die Blüte zumeist besonders breit zur Mittagszeit), kommt ursprünglich aus Südafrika, Lesotho oder Swasiland und hat sich mittlerweile auch in Europa schon an manchen Stellen breit gemacht.Im wahrsten Sinn des Wortes: In manchen Südländern (z.B. in Portugal) gibt es große Flächen in natürlicher Umgebung, welche die Essbare Mittagsblume schon als Neophyt erobert hat. Das Problem dabei: Carpobrotus edulis laugt dort (in ohnehin nicht sehr fruchtbaren Gegenden) den Boden ziemlich aus, die ursprünglichen Pflanzen haben dann wenig bis gar keinen Platz mehr.
Zumeist wird man die Hottentottenfeige in Europa aber im Topf bzw. in angelegten Gärten finden – insbesondere in feuchten Küsten- und Hügel- bzw. Bergregionen wächst sie besonders gut und gerne.
Carpobrotus edulis kann bis zu 3 Meter lang werden, hat dicke 3-kantige „Laubblätter“ (als Wasserspeicher gut geeignet) und bringt 5-10cm große Blüten hervor, welche zuerst gelb sind und dann (als ältere Blüten) rosa werden. Hybridsorten (eher selten im Handel erhältlich) weisen auch andere Farben auf.
Die Früchte (=Beeren) der Essbaren Mittagsblume sind (wie der deutsche Hauptname schon verrät) essbar und sehen dann ähnlich wie eine Feige aus. Aus dem süßsauren Fruchtfleisch wird heute noch gerne Marmelade gemacht.
Früher war Carpobrotus edulis auch oft als Heilpflanze im Einsatz, das Reinigen von Wunden, Zahnschmerzen oder Ohrenschmerzen wurden damit behandelt (mit dem Saft sowie dem Mark der Blätter).
Standort, Pflege, Überwintern und Vermehren der Essbaren Mittagsblume
Sonne, Sonne, Sonne – Carpobrotus edulis kann es (fast) nicht zu sonnig sein, viel Wärme versteht sich daher von selbst.
Da es in unseren Breiten oft starke Niederschläge gibt, wäre ein niederschlagsarmer Platz unter einem Vordach ideal – sonst droht nämlich das Faulen der Pflanze.
In Sachen Substrat mag die Essbare Mittagsblume sehr trockene Böden: Kakteenerde, Kies-Sand-Erde-Mischungen oder auch nur Sand-Erde-Mischungen sind hier sehr zu empfehlen. Der Niederschlag bzw. die Wassergaben sollten rasch durchsickern können.
In Sachen Dünger wird Kakteendünger empfohlen, in der Wachstumszeit (vor allem im Frühling bis zum Sommer) vielleicht ca. 2x pro Monat düngen.Das Überwintern der sonst recht pflegeleichten Pflanze scheiter häufig: Die Pflanze mag es nämlich hell, frostfrei ist auch sehr wichtig und feucht sollte es im Winterquartier ebenfalls nicht sein!
Man hört, dass sogar ein paar Minusgrade der Essbaren Mittagsblume nicht schaden – ausprobiert habe ich dies in unseren (feuchten) Herbst- und Frühlingstagen aber noch nicht…
Gekauft wird Carpobrotus edulis sehr selten – die meisten Pflanzen werden schlichtweg an diversen Urlaubsorten „gestohlen“ und dann zu Hause einfach in die Erde (leider oft zu feucht) gesteckt. Die so gewonnenen „Ableger“ bilden in der Regel sehr schnell neue Wurzeln.
Auch via Samen kann die Hottentottenfeige vermehr werden, das wird aber eher selten gemacht.
Gießkanne Carpobrotus edulis
Wenig bis gar nichts gießen!
Ist der Standort (siehe oben) überdacht, sind ein paar Schlückchen Wasser in der Wachstumszeit (Frühling bis Herbst) durchaus willkommen. Allerdings erst, wenn die Erde vollkommen trocken ist.
Einzig Jungpflanzen (bzw. gerade bewurzelnde Pflanzen) vertragen etwas mehr Wasser.
Vermeiden Sie unbedingt Staunässe (fast der sichere Tod) und gießen Sie bei Möglichkeit ausschließlich mit Regenwasser – Carpobrotus edulis mag nämlich keinen Kalk!
Im Winter gilt immer: Wenig bis gar nichts (je nach Feuchtigkeit im Winterquartier) gießen!