Brombeeren – Rubus sect. Rubus
Brombeeren sind schon seit ewiger Zeit ein überall geschätztes Nahrungsmittel. Wären da nicht die ziemlich bösartigen Stacheln (keine Dornen!), die das Sammeln der Beeren oft sehr schwer machen…
Brombeeren gehören zur Pflanzengattung Rubus aus der Familie der Rosengewächse. Selbiges gilt übrigens auch für die Himbeeren.
Von Brombeeren gibt es -botatisch betrachtet- mehrere tausend Arten die weltweit verbreitet sind und auch in Österreich nahezu überall zu finden sind. Brombeeren werden regional auch Kratzbeeren oder Kroatzbeeren genannt – im Normalfall ist aber „Brombeere“ im deutschen Sprachraum üblich.
Brombeeren sind ausdauernde Sträucher, welche im Normalfall über den Winter das Vorjahreslaub abwerfen – das kann sich aber -je nach Standort oder Witterung- über den ganzen Winter ziehen. Sie bilden -leicht verholzende- zweijährige Zweige, auf welchen sich im zweiten Jahr die Blüten und folgend die Früchte bilden. Nach der Fruchtbildung sterben diese Zweige dann ab.
Teilweise werden solche Brombeersträucher bis zu 3 Meter hoch und bei Vorhandensein mehrerer Brombeeren auf einem Fleck und guter Klettermöglichkeit (z.B. andere Sträucher) bilden diese ziemlich fette und undurchdringliche Brombeerhecken – die Zweige der Brombeere ranken nämlich ausgesprochen gerne und schnell.
Fruchttragende Brombeeren finden sich sehr häufig am Waldrand oder bei Hecken bzw. Windgürteln. Auch im Wald selbst finden sich oft Brombeeren – bekommen diese nicht ausreichend Licht, sieht es mit der Fruchbildung schlecht aus und die Brombeerranken werden eher zur unangenehmen „Stolperfalle“.
Ab zumeist Mai zeigt sich die Blüte der Brombeeren, aus welcher dann zuerst grüne, dann rötliche und schließlich violett-schwarze Früche resultieren. Es handelt sich dabei um sog. „Sammelsteinfrüchte“ mit Samen, welche beim Verspeisen allerdings nicht stören.
In der Regel setzt die Brombeerenernte ab Juli ein und geht dann oft bis in den September oder gar in den Oktober.
So man Brombeeren mag (manche Exemplare können auch ziemlich säuerlich sein), eignen sich diese fein zum Rohverzehr, zum Backen, für Säfte, Brombeerweine oder Brombeerliköre. Mit frischen Brombeerblättern (bis maximal Mai ernten) machen viele auch Tee. Brombeeren sind vitaminreich, insbesondere Provitamin A ist viel vorhanden.
Standort und Pflege Brombeeren
Oft sind Brombeeren ohnehin schon in vielen (insbesondere älteren) Gärten vorhanden. Zumeist leider ohne besonderen Fruchtertrag und vielfach auch störend in Blumen- oder Gemüsebeeten. Solche Kleinpflanzen sollte man unbedingt mit den Wurzeln entfernen – sonst kommt da ziemlich sicher im nächsten Jahr (oder noch im selben Jahr) der nächste Trieb…
So Sie Brombeeren im Garten kultivieren wollen, suchen Sie dafür unbedingt einen Platz aus, an dem sie nicht dauernd vorbeikommen – die vielen Stacheln der Brombeerranken sind nicht zu unterschätzen…
Die Brombeeren lieben es durchaus sonnig (schon zwecks Fruchtbildung), halbschattig darf es aber auch sein – Brombeeren sind da keine Diven…
Idealerweise stellen Sie den Brombeeren auch ein Spalier (oder einen Gartenzaun) zwecks Ranken zur Verfügung – mit der Gartenscheere können Sie dann laufend den Wuchs der Pflanze einschränken.
Schon lange gibt es auch Brombeeren ohne Stacheln im Handel zu finden – wer also (zurecht) von den Stacheln großen Respekt hat, wird sich solche Züchtungen sichern.
Bezüglich Boden/Substrat stellen Brombeeren keine hohen Ansprüche – lt. Wikipedia mögen sie es kalk- und stickstoffreich, ich habe aber auch schon andere Empfehlungen gelesen und auch selbst festgestellt, dass sie sowohl bei mir am Stadtrand von Wien im Schatten fein gedeihen als auch neben/in Sträuchern im Burgenland auf einer Wiese (mit völlig anderem Boden).
Düngen ist auch nicht wirklich notwendig – nur bei schlechten Böden sollte man durchaus ein wenig Kompost einarbeiten (vor dem Pflanzen) und dann vielleicht auch später noch ein wenig nachdüngen. Insbesondere wenn der Fruchtertrag zu gering ausfällt, wäre Düngen noch eine Variante…
Bezüglich Gießkanne sind Brombeeren nicht sehr heikel – im Hochsommer bzw. bei Hitzeperioden während der Fruchtbildung sind Wassergaben aber sicher hilfreich. Meine burgenländischen Brombeeren gieße ich gar nicht – und trotz einiger Rekordsommer sind diese Jahr für Jahr sehr brav…
Stachellose Brombeeren wird man wohl primär im Handel erwerben. Möchte man „Wild-Brombeeren“ kultivieren, bietet sich die Stecklingsvermehrung an. Hat man schon Brombeeren im Garten, könnte man mit Absenkern von Ausläufern (einen Teil des Ausläufers in die Erde absenken und ab und an gießen, bildet dann Wurzeln) rasch erfolgreich sein. Auch Samen wären natürlich eine Möglichkeit – diese Arbeit wird aber primär von Ameisen erledigt und mit Stecklingen/Absenkern ist man rascher am Ziel.