Aubergine – Melanzani
Schon der Name macht Appetit auf dieses wunderschöne Gemüse – welches allerdings nicht alle Menschen lieben: International ist eher „Aubergine“ üblich, in Österreich wird man zumeist ein „Melanzani“ hören. Das resultiert vom italienischen „melanzan“, welches sich wiederum aus „mela insana“, also „verrückte Fucht“ entwickelte.
Die Botaniker sagen hingegen gerne „Solanum melongena“ zur Aubergine/Melanzani, oft wird sie auch Eierpflanze oder Eierfrucht (Englisch: eggplant) genannt.
Den Ursprung der mittlerweile weltweit (vor allem in wärmeren Ländern) kultivierten Pflanze vermutet man in Asien – in Italien soll sie seit dem 15. Jahrhundert bekannt sein.
Die Topproduzenten von Auberginen: China und Indien. In Europa sind Italien und Spanien auch kräftig in der Melanzaniproduktion tätig.
Bei der Pflanze aus der Familie der Nachschattengewächse haben sich 3 Varietäten herausgebildet: Die runde bis eierförmige „var. esculentum“ (die auch bei uns dominant ist), die schlanke und längliche „var. serpentinum“ sowie die „var. depressum“ (kleine Früchte).
Die bei uns zumeist in Geschäften zu findende Solanum melongena var. escalantum hat in der Regel im Reifezustand eine dunkelviolette Färbung und wird bis zu ca. 20 cm lang.
Sowohl im Handel als auch als Samen gibt es aber auch weiße oder violett-gemusterte Melanzani zu erwerben – mittlerweile gibt es natürlich weltweit sehr viele Züchtungen.
Beim Anbau im Garten bzw. am Balkon ist die Melanzani eher eine schwerere Übung: Man muss nämlich die Reifezeit richtig erwischen. Da die Melanzanifrucht schon sehr früh die typische Färbung annimmt, kommt es oft vor, dass man diese zu früh reift. Aber auch Überreife ist ein häufiges Thema…
Ob stark vorhandener Bitterstoffe und Solanin werden Augberginen/Melanzani nur selten roh verspeist – zumeist dünstet, brät oder kocht man das hübsche Gemüse. Dadurch reduzieren sich auch die Bitterstoffe, welche auch deutlich weniger sind, wenn die Melanzani zum richtigen Zeitpunkt geerntet wird.
Bei uns erreicht die Melanzanipflanze eine Höhe von 50 bis 150 cm. Die eigentlich mehrjährige Pflanze (bei uns im Garten bzw. als Kulturpflanze normalerweise nur einjährig gehalten) reift bei guten Bedingungen (und Vorkultur) zumeist ab August aus.
Ernten Sie Auberginen/Melanzani unbedingt mit Stil (wobei nicht gemeint ist, dass die Ernte elegant durchgeführt werden muss;-) – das erhöht deren Haltbarkeit ein wenig.
Festzustellen, wann eine Melanzani wirklich erntereif ist, erfordert auch ein wenig Erfahrung: Die Färbung sollte passen, sie sollte unter einem (nicht zu starken) Fingerdruck leicht nachgeben und die Samen im Inneren sollten schon ein wenig bräunlich gefärbt sein bzw. im Fruchinneren sollte es keine grünen Stellen mehr geben.
Wer erstmals Melanzani anbaut, wird hier wohl ziemlich sicher Fehler machen – so habe ich ein Melanzanistück etwas zu spät geerntet. Da war dann nur noch der Samen interessant…
Kleiner Tipp dazu: Wenn Sie mehrere Melanzani haben, nicht alle auf einmal ernten sondern erst einmal eine „reifeverdächtige“ Frucht aufschneiden.
Pflege und Standort Melanzani/Aubergine
In unseren Breiten ist das Kultivieren von Melanzani gar nicht so einfach. Die Profis beginnen schon im Februar mit der Vorkultur via Samen – denn die Melanzani benötigen eine recht lange Wachstumszeit.
Ein Glashaus wäre hier ideal – Melanzani wollen aber keine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Daher im Glashaus ab und an lüften.
Es funktioniert aber auch via Anzucht/Vorzucht im Haus – hier droht natürlich bei zu früher Anzucht das „Vergeilen“.
Denn die Melanzani mögen es warm UND sonnig, gibt es im Freien dann einen windgeschützten Platz, freut das die Pflanze doppelt.
Die Erde sollte locker sein und Melanzani mögen auch humusreiche Böden. Vor dem Aussetzen also noch etwas Kompost/Humus in die Beeterde einarbeiten.
Wenn die Temperaturen in der Nacht nicht mehr deutlich unter 10 Grad fallen, kann man die Melanzanipflanzen dann dauerhaft nach draußen verbringen. Davor diese vielleicht schon den einen oder anderen Tag tagsüber draußen Sonne tanken lassen.
Der Pflanzenabstand sollte dann schon rund 40 bis 50 cm betragen, sobald sich die Frucht zeigt und größer wird (oder auch schon davor, insbesondere in windigen Gegenden) ist es sehr wichtig, der Melanzani auch eine Stütze anzubieten. Sonst droht nämlich das Kippen…
Melanzani lieben die mit Regenwasser gefüllte Gießkanne! Gießen Sie aber (ähnlich wie bei Tomaten) nur unten und nicht über die ganze Pflanze.
Von den Experten wird empfohlen, ab und an mit Gemüsedünger zu arbeiten. Das macht wohl Sinn, denn meine Melanzani (ohne Dünger, nur mit Komposterde) waren dann immer eher klein…
Vermehren lassen sich Melanzani via Samen aus reifen bzw. überreifen Früchten. Zumeist kaufen die Hobbygärtner die Melanzani aber schon als Jungpflanze – das garantiert eher die eine oder andere reife Aubergine ab August. Ernte im September geht auch noch, im Oktober wird es den Pflanzen dann aber zumeist schon zu kalt.
Zum Abschluss noch eine kurze „traurige“ Geschichte: Als ich vor vielen Jahren stolz meine erste Melanzani ernten wollte und diese pflückte, bemerkte ich schon beim Pflücken, dass da was nicht stimmt. „Die ist aber leicht“, sagte ich innerlich zu mir, drehte sie um und sah die Katastrophe:
Die Frucht war innen komplett ausgehöhlt – Nacktschnecken hatten ganze Arbeit geleistet…
Am Boden aufliegende Früchte also immer anheben bzw. schützen!
Weitere Informationen zu Melanzani – Auberginen
Melanzani-Aubergine bei Wikipedia