Stevia rebaudiana
Eine der lange meistumstrittenen Pflanzen, die auch in unseren Breiten kultiviert werden kann, ist Stevia rebaudiana – auch oft als „Süßkraut“ oder „Honigkraut“ bekannt.
Stevia (und Zitronenmelisse)
Schon lange war von der ursprünglich in Paraguay/Brasilien beheimateten Pflanze bekannt, dass ihre getrockneten Blätter Steviosid (Süßstoff) enthalten. Welchen man via Pulver, Tabletten, Kapseln oder auch diversen Lösungen wunderbar zum Süßen verwenden kann…
Darüber waren natürlich die Hersteller von Zuckerprodukten nicht unbedingt glücklich und so dauerte es lange Jahre, bis Stevia in Form von Stevioglycosiden auch als Lebensmittelzusatzstoff (mit E-Nummer) in der EU zugelassen wurde. Das gilt aber ironischerweise nicht für die Blätter auf den Pflanzen selbst – hier findet man beim Kauf von Steviapflanzen nach wie vor einen Warnhinweis bezüglich Verzehr.
Die süßende Wirkung war in Südamerika schon lange bekannt, erst ab den 1950er-Jahren trat Stevia auch in Japan einen Siegeszug an. Und erst in den 2000ern gab es auch immer mehr weltweite Zulassungen für Steviaprodukte – die die Zuckerindustrie offenbar nun doch nicht „umbringen“ werden…
Mehr zur Geschichte von Stevia bei den Linktipps ganz unten.
Jedenfalls gab es auch bei uns einen kleinen Hype um die Pflanze aus der Gattung der Stevien bzw. der Familie der Korbblütler.
Stevia rebaudiana ist eine eigentlich mehrjährige Pflanze (3 bis 6 Jahre) die bei gutem Wuchs schon gerne 50 bis 100 cm hoch wird und dabei die begehrten Blätter ausbildet. Da die Pflanze Wärme liebt und nicht frosthart ist, ist bei uns primär die einjährige Kultivierung üblich.
Pflege und Standort Stevia rebaudiana
Steviapflanze
Möchte man Stevia aus Samen (Achtung: niedrige Keimrate, Samen sollten max. 6 Monate alt sein) kultivieren, empfiehlt sich eine Vorkultur ab April.
Erst wenn die Temperaturen nicht unter 10 Grad fallen, wird es Zeit, Stevia rebaudiana ins Freie zu verbringen – idealerweise an einem sehr sonnigen (schlimmstenfalls halbschattigen) Standort.
Stevia mag eher lehmige bzw. sandige Böden – jedenfalls solche, die keine Staunässe zulassen und welche auch nicht überdüngt sind. Nur bei besonders nährstoffarmen Böden könnte man auch ein wenig düngen – bei meinem Versuch hat normale Gartenerde absolut ausgereicht.
Mit der Gießkanne sollte man aber schon regelmäßig vorbeisehen – Stevia wurzelt nämlich nicht tief und mag daher regelmäßige Wassergaben sehr.
Nachdem die Pflanzen bei warmer Witterung recht brav wachsen, ist auch ein Seitenabstand von 30-40 cm durchaus anzuraten. Etwas Windschutz schadet auch nicht – gerne brechen nämlich die Stängel bei starken Winden ab.
Möchte man Stevia rebaudiana überwintern, sollte (selber noch nicht probiert) man dies im warmen Glashaus bzw. gar in der Wohnung tun – denn etwas über 10 Grad sollte es dort zumindest schon haben. Stevia rebaudiana zieht im Winter ein und daher nur so ca. 1x pro Monat mit etwas Wasser versorgen.
Bezüglich Ernte der Blätter (und folgender Weiterverarbeitung) wichtig: Ernten Sie diese noch vor der Blüte (weiße Blüten) – dann ist der Gehalt der Blätter höher.
Vermehren lässt sich Stevia mittels Samen – oder auch mit Stecklingen.
Linktipps Stevia rebaudiana: