Gurken im Garten kultivieren
Keine Frage: Die Gartengurke ist dieser Tage fixer Bestandteil im Gemüse- und Dosenregal. Ob als Einlege- oder Gewürzgurke oder als Salatgurke („Schlangengurke“) – Gurken kommen in vielen Varianten auf den Tisch. Eine kleine Auswahl: Gurkensalat, kleiner (gesunder) Imbiss, Essiggurken, Senfgurken, Honiggurken, Salzgurken, als Beilage uvm.
Die großen länglichen Gurken aus dem Gemüseregal sind dieser Tage in der Regel aus dem Glashaus, wo sie hochgezogen werden und dann auch durch die Schwerkraft schön gerade nach unten wachsen. Einlege- bzw. Gewürzgurken hingegen sind junge, noch nicht ausgereifte Gurken (die ganz kleinen werden „Cornichons“ benannt) – die populärste Form davon sind nach wie vor die Essiggurken.Ursprünglich stammt die Gurke aus Indien – mittlerweile gibt es aber natürlich unzählige Kultursorten. Gurken sind einjährige Pflanzen, die entweder am Boden kultiviert werden und dort weit verzweigte Triebe bilden, es gibt jedoch auch Sorten, die sehr gerne nach oben ranken.
Vor dem Kauf von Samen also genau lesen, was sie da gerade erwerben.
Gurken (Cucumis sativus) sind der Familie der Kürbisgewächse zuzuordnen und zeigen schon sehr bald nach dem Auspflanzen (idealerweise erst im Mai) die für Kürbisgewächse typischen gelben Blüten.
Die Frucht (die Gurke, die eigentliche eine Beere ist) wird 10 bis 60 cm lang und ist üblicherweise grün. Während die Glashausgurken in der Regel eine ganz glatte Haut haben, sind Freilandgurken normalerweise mit kleinen Stacheln ausgestattet – die man aber ziemlich einfach und verletzungsfrei (Handschuhe bzw. schälen) entfernen bzw. abstreifen kann.
Vom Anbau bis zur ersten Ernte vergehen zumeist 8 bis 10 Wochen (ist natürlich auch wetterabhängig), dann kann noch viele Wochen weiter geerntet werden. Schneidet man Früchte (idealerweise glatt mit einem Messer) ab, hilft das der Pflanze bei der weiteren Fruchtbildung. Ein gutes Zeichen für die Reife einer Gurke ist auch, wenn die Färbung ins weißliche übergeht.
Während die Ursprungsformen der Gurken einhäusig sind (männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze), sind bei uns via Samen erhältlichen Gartengurken nunmehr fast alle schon nur mehr mit weiblichen Blüten ausgestattet – eine Bestäubung ist normalerweise nicht mehr notwendig.
Der große Feind der Gartengurke ist der Mehltau: Die weiße Schicht auf den Blättern zeigt diesen ziemlich deutlich an – befallene Blätter sollten Sie rasch entfernen. Mehltau wird durch kühle Nächte sehr begünstigt, auch Trockenheit kann eine Ursache sein. Gießen Sie bei Vorhandensein von Mehltau die Pflanzen idealerweise dann nur von unten (kein Wasser auf die Blätter kommen lassen). Nicht zu dicht gepflanzte Gurken neigen weniger zur Mehltaubildung als sehr eng gesetzte Pflanzen.
Standort und Pflege Gurken
Gurken mögen es gerne warm bis heiß. Daher ist es kein Zufall, dass die meisten Gurken bei uns im Gewächshaus produziert werden und Feldgurken eher eine Ausnahme sind. Durch die recht günstigen Preise einer Gurke ist auch das Kultivieren von eigenen Gurken im Garten ziemlich rar geworden.
Nachdem Gurken aber ziemlich dankbare und auch gar nicht so schwer zu pflegende Pflanzen sind, kann man den Anbau schon ab und an in Erwägung ziehen. Übrigens: Geben Sie dem Boden dann 3-4 Jahre Gurkenpause – die Pflanzen zehren ziemlich stark.
Viele Gurkenfreunde ziehen Gurken schon im April indoor vor und setzen diese dann im Mai (wenn auch die Nachttemperaturen schon nicht mehr deutlich unter 10 Grad fallen – Frost ist tunlichst zu vermeiden…) in Beet – es geht sich aber sehr wohl auch noch locker mit der Fruchtbildung aus (insbesondere im Flachland Österreichs), wenn man die Direktsaat im Mai wählt. Auch für den sonnigen Balkon ist die Gurke natürlich ein Option.
Der Standort sollte jedenfalls sonnig und warm sein – Wind mögen Gurken auch nicht wirklich.
Das Beet sollte einen lockeren Boden aufweisen und auch stark humushaltig sein – wer im Herbst schon Kompost einarbeitet, kann da fast nichts falsch machen.
Halten Sie zwischen den einzelnen Pflanzen ca. 40 bis 60 cm Abstand und idealerweise rund 1 Meter Abstand zwischen den Gurkenreihen. Bei manchen Sorten freuen sich die Gurken auch über Rankgitter – das erspart ab und an auch (durch höher hängende Gurken) Fäulnis bzw. Schneckenangriffe. Profis legen am Boden auch noch eine Strohschicht an, arbeiten weiteren Kompost bzw. Brennnesseljauche ein oder kaufen sich auch diverse Flüssigdünger.
Die Gießkanne ist bei Gurken fast im Dauereinsatz: Diese mögen Feuchtigkeit sehr (aber keine Staunässe) – sodald der Boden abgetrocknet ist, kann man auch schon wieder gießen. Dies gilt natürlich insbesondere bei der sehr wasserintensiven Früchtebildung. Gießt man mit Regenwasser (und nicht mit dem kalten Brunnenwasser), kann man Mehltau ebenfalls deutlich eindämmen.
Bezüglich Vermehrung durch Samen der Gurken rate ich Anfängern eher ab – Gurken „vermischen“ sich nämlich auch gerne mit benachbarten Ziermelonen etc. – das kann dann einerseits „Bittergurken“, andererseits sogar Giftmischlinge ergeben. Die günstigen Samen im Handel reichen ohnehin für viel Ertrag!