Ein Parade-Bodendecker – das Kleine Immergrün
Es ist schon fast ein wenig aus dem modernen Garten verdrängt worden, das Kleine Immergrün aus der Familie der Hundsgiftgewächse sowie der kleinen Gattung Immergrün. Vinca minor, wie die Lateiner sagen, war lange Jahre fixer Bestandteil in Gärten und leistet nach wie vor feine Arbeit als Bodendecker.
Auch in unserem (ursprünglich sehr alten) Garten war schon bei der Übernahme vor vielen Jahrzehnten eine kleine Immergrün-Kolonie (im Schatten einer Birke) vorhanden – welche dann ob Hausbau in eine Ecke übersiedeln musste: Kein Problem – auch dort zeigt das Kleine Immergrün noch immer seine grünen Blätter und dann im April/Mai auch seine schönen hellbau-violetten Blüten.Eigentlich handelt es sich beim Kleinen Immergrün ja um einen (Klein-) Strauch – was allerdings ob Wuchshöhen von 10 bis 25 cm kaum erkennbar ist. Die Bodentriebe verholzen – dies sieht man aber erst bei näherer Betrachtung oder beim Umsetzen bzw. Unkraut jäten.
Seit vielen Jahrhunderten ist das Kleine Immergrün ein sehr beliebter und erfolgreicher -wie auch pflegeleichter- Bodendecker, welcher sich aus dem Süden kommend immer weiter nach Mitteleuropa verbreitet hat. Man munkelt sogar, dass die Römer die Verbreitung nach Mitteleuropa forciert haben, oft findet man in Wäldern rund um alte Burgen bzw. verlassenen oder einstigen Siedlungen nach wie vor Vorkommen von verwildertem Immergrün.
Wildvorkommen (bevorzugt in oder bei eher lichten Laub- oder Mischwäldern) sind aber relativ selten – vielmehr ist Immergrün nach wie vor in Parks, älteren Gärten oder aber auch auf Friedhöfen zu finden.
Immergrün ist -wie der Name schon verrät- wintergrün (also „immergrün“) und auch winterhart. Früher noch als Heilpflanze bezeichnet, gilt sie dieser Tage primär als giftige Pflanze…
Die Blüten sind im Normalfall bläulich, sehr wohl gibt es aber auch schon Züchtungen in weiß, rötlich etc. Natürlich muss es sich bei Immergrün nicht immer um ein Kleines Immergrün handeln – im Handel werden auch ab und an Mittleres Immergrün, Großes Immergrün, Krautiges Immergrün oder andere Arten der kleinen Gattung gesichtet – Arten, bei denen allerdings die Freilandkultur nicht so einfach ist bzw. unterlassen werden sollte.
Standort und Pflege Kleines Immergrün
In der Natur sieht man das Kleine Immergrün bei uns eher in verschatteten bzw. halbschattigen Wäldern mit eher feuchten Böden – Blüten sind ob dieser Standorte aber eher selten zu beobachten.
Je mehr Sonne das Kleine Immergrün hat, desto stärker wird auch die Blühfreudigkeit ausfallen. Halbsonnige Plätze sind demnach fast ideal, Standorte mit voller Sonne hingegen haben eher die Eigenschaft, zu rasch auszutrocknen, was dem Immergrün dann auch wieder nicht so recht ist.
Ein nährstoffreicher Ton- oder/und Lehmboden mit nassem Klima (so nicht vorhanden: Normalerde mit Sand mischen) wäre fein, so man in nährstoffarme Böden ab und an Kompost einarbeitet, so freut sich das Kleine Immergrün jedenfalls und dankt die Gaben mit reicher Blütenpracht.
Die Gießkanne spielt beim Immergrün durchaus eine Rolle – insbesondere wenn diese sonnig oder halbsonnig steht, sollte man in der warmen Jahreszeit schon regelmäßig für Feuchtigkeit sorgen.
Vermehren kann sich das Immergrün leicht selbst: Primär erfolgt dies über die Bodentriebe. Die Vermehrung mit Samen ist da schon weniger beliebt bzw. erfolgreich, Stecklinge von abgeschnittenen Trieben eignen sich auch sehr gut.