Schopflilie – die Ananaslilie
Schopflilien, bei uns auch ab und an als Ananaslilien oder Ananasblumen bezeichnet (die Blätter über der Blüte sind den Ananasblättern ähnlich) findet man im natürlichen Habitat eigentlich nur in Afrika (südlich der Sahara bis Südafrika), und dort sollte man diese auch belassen.
Einige der 10 Arten (von denen 9 in Sommerregengebieten beheimatet sind) sind nämlich schon ziemlich selten – und da macht es durchaus Sinn, sich eine Zuchtform anzueignen.Mein Exemplar wird als „Aloha Lily“, „Leia“ (Child of Heaven) bzw. „Eucomis hybrid“ verkauft, wobei es gleich anzumerken gilt, dass ich die Frosttoleranz von bis zu 26 Grad Minus (mit Schutz) eher nicht glauben kann und daher auch nicht ausreize.
Wie in der Natur ist auch die Zuchtform/Zierpflanze der Schopflilie eine mehrjährige Pflanze, während man diese in Afrika eher in höheren Lagen auf Wiesen vorfindet, ist diese bei uns primär eine Topf- bzw. Balkonpflanze, die einem Jahr für Jahr mit spektakulären Blüten erfreut.
Die Schopflilie wird 5 bis 120 cm hoch, mein Exemplar erreicht in Zeiten der Blüte ca. 40-50 cm.
Als Überdauerungsorgan (Speicher) hat die Eucomis Zwiebeln als Überdauerungsorgan, im Herbst zieht diese dann nach der Blüte langsam ein, leicht abtrennbare Reste kann man entfernen, zackig abschneiden sollte man die Blätter und Blütenreste allerdings nicht: Dann fehlen den Zwiebeln nämlich wichtige Nährstoffe für das nächste Jahr…
Entgegen der Angaben auf dem „Pflegetippskärtchen“ halte ich die Schopflilie gänzlich frostfrei, erst wenn keine Morgenfröste mehr zu erwarten sind und die Nachttemperaturen nicht mehr unter 5 Grad fallen, darf die Eucomis in den Garten.
Alsdann ist Geduld gefragt: Zumeist erst im Juni (in wärmeren Jahren Ende Mai) schließt die Pflanze dann aus der Erde.
Auf die Blüte heißt es dann somit auch ein wenig warten: Erst im Juli oder im August kommt diese dann (in einigen Farben erhältlich), hält aber auch einige Wochen an. Und das Warten zahlt sich aus!
Pflege und Standort Schopflilie – Eucomis
Ein sonniger, gerne aber (fast lieber) auch teilschattiger Platz auf dem Balkon oder im Garten wäre der Schopflilie genehm.
Vor den ersten Nachtfrösten sicherheitshalber einräumen, erst wenn die Frostgefahr deutlich gebannt ist, darf die Eucomis wieder aus dem Winterquartier, welches idealerweise 5 bis 8 Grad Temperatur aufweist und dunkel ist. Bei mir steht der Topf im Winter dunkel in der frostfreien Garage.
Wasser mag die Schopflilie im Winter nur ganz wenig (manche graben auch die Zwiebeln aus und überwintern diese trocken im Sand), ab dem Austrieb (April/Mai) darf man dann schon mehr gießen, im Sommer (mit Blättern und Blüten) entwickelt sich die Pflanze dann zur richtigen Säuferin! Aber wie man sieht, gibt es ja auch einige Pflanzenteile zu versorgen…
Aber Achtung: Keine Staunässe entstehen lassen, diesbezüglich sicherheitshalber vielleicht auch keinen Untersetzer verwenden. Regenwasser mag die Eucomis sehr, kalkhaltiges Leitungswasser hingegen nicht.
Beim Substrat sollten Sie nicht sparen: Gute Blumenerde bzw. ein Gemisch von Gartenerde mit Kompost und Sand ist gefragt. Wichtig ist, dass die Erde sehr gut durchlässig ist und Wasser gut ablaufen kann, sonst ist nämlich Fäulnis vorprogrammiert.
So das Substrat nährstoffreich ist (alle 2-3 Jahre wechseln macht Sinn), reicht es, die Pflanze in der Blütezeit alle 2 Wochen mit Normaldünger zu versorgen.
Vermehren lässt sich die Eucomis via Tochterzwiebeln (empfehlenswert!) oder auch mit den Samen, die sich nach dem Verblühen der Pflanze zeigen.