Käferbohne bzw. Feuerbohne- die prächtige Bohne aus Südamerika
Ja, es stimmt, die bei uns ins Österreich als „Käferbohne“ bekannte Pflanze aus der Gattung Phaseolus (=Bohnen, lat.: Phaseolus coccineus) kennt man im Nachbarland Deutschland eher als „Feuerbohne“.
Gerne würde man sie ja in Österreich in der Steiermark eingemeinden (der Begriff „Steirische Käferbohne“ ist sogar geschützt), der Ursprung der Bohne aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (innerhalb der Familie der Hülsenfrüchte) liegt aber eindeutig in Südamerika, von wo aus die Käfer- oder Feuerbohne (die auch gerne Prunkbohne, Blumenbohne, türkische Bohne oder auch arabische Feuerbohne genannt wird) ihre Weltreise begann.
Bei der Käferbohne handelt es sich um eine bei uns einjährige Schlingpflanze (die, frostfrei aufbewahrt sogar eine 2- oder mehrjährige Pflanze sein kann.
Besonders spektakulär ist das Wachstum und die Blüte der Bohne, die daher sogar oft als Sichtschutz oder einfach als Zierpflanze angebaut wird.Die rot-orangen, intensiv leuchtenden, Blüten sind im Kontrast mit dem grünen Blattwerk äußerst hübsch anzusehen und zeigen sich bei uns zumeist zwischen Juni und September. Die Ernte der Bohnen beginnt schon ab Juli und endet dann zumeist im Oktober vor bzw. nach den ersten Frösten.
Sehr nett dabei: Eine Pflanze zeigt oft gleichzeitig Blüten, grüne Bohnenschoten und auch schon ausgereifte Schoten an der Bohnenstange zu bieten.
Die Bohnenhülsen (Schoten) können bis zu 25 cm lang werden und beinhalten bis zu 3 cm lange Samen (Bohnen), welche dann nach der Ernte aber zumeist noch etwas schrumpfen. Zwischen einer und 5 hübschen Bohnen sind zumeist in einer Schote zu finden.
Beachten Sie, dass die rohen Bohnen giftig sind – erst durchs Kochen werden diese zur Delikatesse.
Zumeist kennt man in Sachen Käferbohnen die (auch hier abgebildeten) Rosa-Violett-Schwarz-gesprenkelten Exemplare, es gibt aber auch weitere Sorten und Züchtungen wie z.B. komplett weiße Käferbohnen.
In Österreich (bzw. insbesondere in der Steiermark) ist der Käferbohnensalat beliebt und bekannt – hier werden die gekochten Bohnen mit Zwiebel, Essig und Kürbiskernöl aufbereitet.
Pflege Käferbohnen:
Auch wenn ich selbst eigentlich kein großer Bohnenesser bin (bevorzuge diesbezüglich eher die serbische Bohnensuppe mit den deutlich kleineren Bohnen) – die Käferbohne findet Jahr für Jahr Platz im Garten.
Auch wenn die Bohnen eher pflegeleicht sind, auf ein paar Dinge sollte man schon achten:
Die Saat der Käferbohnen sollte nicht zu früh erfolgen – dann nämlich erfriert die ehemalige Südamerikanerin und verfault im kalten, feuchten Spätwinterboden.
Viele Käferbohnenfreaks züchten sogar im März/April vor, bei mir kommen die Bohnen erst in die Erde, sobald keine Morgenfröste mehr zu befürchten sind, oft also erst im Mai.Die Bohnen keimen dann sehr rasch (man kann diese auch im warmen Wasser vorkeimen).
Wichtig ist auch der Platz: Bohnen lieben es sehr sonnig (volle Sonne ist fein, ein wenig Schatten geht aber auch) und warm, womöglich sollte auch eine ziemlich windstille Stelle ausgesucht werden.
Ich setze immer rund 4 Bohnen (2-3 cm tief) um eine Bohnenstange (bei mir aus Holz) – hier kann man in Sachen Rankhilfe natürlich viel ausprobieren. Auch Gartenzäune eignen sich wunderbar, in meinem Hochbeet haben sich die Käferbohnen zuletzt den benachbarten Marillenbaum als Rankhilfe gesucht. Bedenken Sie aber, dass Sie die sich kräftig windenden (nach links!) Käferbohnen dann nach dem Austrocknen wieder dort entfernen müssen – was durchaus Arbeit sein kann.
In der Regel sind es also lange Stangen (Käferbohnen ranken schon einmal 6-7 Meter in die Länge/Höhe), auf denen sich die Bohnen wohl fühlen – rankt eine Bohne Richtung Boden (oft nach Stürmen der Fall), sollte man dieser wieder in die Höhe helfen.
Setzen Sie zuviele Bohnen um eine Rankhilfe, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass diese Rankhilfe unter der großen Last der Pflanzen im Sommer (nach Stürmen) zusammenbricht bzw. brechen Holzstangen auch sehr gerne. Diesbezüglich kann helfen, dass man mehrere Stangen geschickt zusammenbindet – aber auch hier kann es natürlich zu Zusammenbrüchen kommen. Insbesondere dann, wenn man zuviel Bohnen einsetzt! (wie ich es gerne tue;-)
Auch sehr wichtig in Sachen Standort: Wiewohl es Bohnen (insbesondere in der ersten Wachstumszeit) sehr gerne feucht haben, sollte die Erde gut durchlässig sein, etwas Lehm in der Erde wäre fein, eine vorherige Dotation des Anbauplatzes mit Kompost ist sehr zu empfehlen. Käferbohnen laugen nämich den Boden ziemlich aus (das Wachstum ist enorm) – daher sollte man in den nächsten Jahren auch nicht wieder an der selben Stelle Käferbohnen einsetzen!
Ich selbst dünge nichts (es wird im Gemüsegarten nur selbst angelegter Kompost verabreicht) – manch mehr amitionierter Käferbohnenprofi gibt wohl auch noch alle paar Wochen Flüssigdüngergaben ins Gießwasser.
Noch ganz wichtig beim Anbau: Die gefährlichsten Tage für die Käferbohnen sind die Tage nach dem Austrieb (aus der Erde) – da warten nämlich die gefürchteten Gartenmonster, genannt Nacktschnecken, auf die jungen Triebe. Passt man da nicht laufend auf und schützt die Jungpflanzen, so kann es schon sein, dass man nach einer feuchten Nacht den kompletten Anbauvorgang wiederholen kann, da die Gfraster die gesamten Jungpflanzen komplett abgefressen haben. Erst wenn sich die Triebe in Bodennähe verhältet haben, lässt das böse Getier die Pflanzen in Ruhe.
Die Bohnen kann man fast nicht genug gießen – schwimmen sollten diese aber auch nicht. Tägliche Wassergaben (so es nicht ohnehin regnet) machen Sinn, manche Bohnenfreaks gießen sogar 2x täglich. Ab September nimmt dann aber ohnehin die Bodenfeuchte zu und man kann sich zunehmen auf die Bohnenernte konzentrieren.
Die Vermehrung der Käferbohnen ist einfach: Einfach ein paar Bohnen der letzten Ernte trocken (aber nicht zu warm) über den Winter aufheben und im Frühling in die Erde einbringen.
Noch viel mehr Infos (z.B. in Sachen Krankheiten, mit welchen ich bisweilen keine Zores hatte) zur Feuerbohne bei den folgenden Linktipps.