Stiefmütterchen – ideale Blume für die Stiefmutter?
Die Bezeichnung „Stiefmütterchen“ hat der Beliebtheit der Blume bisweilen immer noch nicht wirklich geschadet – in fast allen bepflanzten Gärten Österreichs ist diese Artengruppe aus der Gattung der Veilchen (!) nämlich im Frühling (und oft auch später) zu finden.
Der Name der Blume resultiert aus der Anordnung der Blüten: Das unterste Brutblatt des Stiefmütterchens bedeckt nämlich die 2 nächstfolgenden Blütenblätter (=die Töchter) und es folgen hinten bzw. oben dann auch noch 2 Blütenblätter, auch Stieftöchter genannt.
Die Stiefmütterchen sind schon seit vielen Jahrhunderten, womöglich auch schon vor ein paar tausend Jahren in unseren Breiten zugegen – es gibt davon eine Vielzahl von Arten wie z.B. das Hornveilchen, das Acker-Stiefmütterchen (oft auch bei uns am Wegesrand in der Sonne zu sehen) oder das besonders stark verbreitete Gartenstiefmütterchen, um welches auch hier primär geht.Das Gartenstiefmütterchen ist eine Kreuzung aus vielen Arten, daher auch die große Blütenvielfalt, welche sich auch bei der Vermehrung mit selber geernteten Samen oft interessant verändert.
Die normalerweise 2-jährigen Pflanzen (Jahr 1: Ausbildung des Blattwerks, Jahr 2: Blüte und Absterben bzw. Samenbildung) werden bis zu 20 cm hoch und haben Blüten von 3 bis 6 cm.
Unsere Stiefmütterchen zeigen sich in freier Wildbahn (bzw. im Garten) zumeist ab April, bei Aussaat im Mai oder im Juni kann es aber auch noch bis zum Oktober zur Blüte kommen.
Pflege Stiefmütterchen:
Die größte Gefahr für gerade im Spätwinter gekauften Pflanzen: Ertränken bzw. Erfrieren. Wiewohl die Pflanzen eigentlich frosthart sind und es gerne feucht haben, werden die im Handel sehr früh erhältlichen Stiefmütterchen im Topf oft deutlich zu stark gegossen und die Wurzeln faulen. Auch macht es Sinn, solche Pflanzen (die bisher wohl nur das Glashaus gesehen haben) nicht sofort vom 23-Grad-Zimmer in den -10-Grad-Winter zu stellen…Bereits verblühte Stiefmütterchen werden ohnehin nicht wieder erblühen: Als Samenlieferant sind Sie aber sehr wohl geeignet und können diesbezüglich dann auch ins Beet eingebracht werden.
Im Garten lieben Stiefmütterchen einen feuchten Boden (im Frühling normalerweise ohnehin vorhanden), Staunässe sollte es aber keinesfalls geben.
Gute Drainage sollte vorhanden sein (das Wasser sollte rasch versickern), ein nährstoffreicher Boden ist auch von Vorteil – wiewohl die Stiefmütterchen in Sachen Boden nicht wirklich wählerisch sind. Ab und an etwas Kompost in das Beet einbringen macht aber sowieso Sinn und man erspart sich damit auch das Düngen der Pflanzen.
Wichtig der Standort: Vollsonnig oder zumindest halbschattig sollte dieser sein, trocknet die Erde schon im Frühling ob wenig Regens, viel Wind und viel Sonne extrem rasch ab, darf man ruhig auch ab und an mit der Gießkanne ein wenig vorbeisehen.
Vermehren lassen sich die Stiefmütterchen sehr einfach mit den gebildeten Samen, solche Jungpflanzen kommen aber in Sachen Größe nicht ganz an die Mutterpflanzen heran – diese sind nämlich in der Regel hochgezüchtete Hybriden…
Die Selbstaussaat funktioniert in der Regel recht gut, wer aber die Vermehrung kontrolliert ablaufen lassen will, kann die Samen (Dunkelkeimer!) auch in Töpfen vorziehen und dann bis spätestens Oktober ins Beet zum Überwintern einsetzen.
Blütenpracht im nächsten Frühling ziemlich sicher garantiert!;-)