Echter Baldrian

Baldrian – Valeviana officinalis

Blüte Baldrian

Blüte Baldrian

Weder in die Rubrik „Blumen“ noch in die Rubrik „Exoten“ passt der Echte Baldrian (Valeviana officinalis) – und mangels einer Rubrik „Kräuter“ reihen wir den Baldrian ob seiner häufigen Nutzung in der Alternativmedizin hier in „Gemüse“ ein;-)

Der Echte Baldrian, auch als Arzneibaldrian, Großer Baldrian, Mondkraut, Hexenkraut uvm. bezeichnet, wird in Österreich zumeist schlicht „Baldrian“ genannt.

Echter Baldrian gehört zur Gattung der Baldriane und zur Familie der Geißblattgewächse.

Es handelt sich beim Baldrian um eine mehrjährige, krautige Pflanze, welche mittels Rhizomen die kalte Jahreszeit überdauert und im Sommer dann auf Höhen bis zu 2 Meter hochschießen kann.

Der Echte Baldrian bildet dabei einen langen Stängel und gefiederte Laubblätter – sowie (quasi zum Saisonhöhepunkt zwischen Mai und Juli, je nach Standort) weiße bzw. leicht weiß-rosafarbene Blüten.

Baldrian ist in fast ganz Europa (Wikipedia besagt, einzig in Portugal nicht) und bis weit in den Westen Asiens verbreitet, mittlerweile aber wohl schon überall weltweit vorhanden, wo es nicht zu trocken ist…

Valeviana officinalis gedeiht bevorzugt auf relativ feuchten Wiesen oder in der Nähe von Gewässern.

Baldrian beinhaltet ätherisches Öl, wobei insbesondere Linarin (ein sogenanntes „Flavonoid“) beruhigende Wirkung haben dürfte. Schon mein Vater fragte mich (in noch sehr jungen Jahren, sobald etwas „hyperaktiv“ bzw. laut): „Brauchst an Baldrian“? Das verweist auch darum, dass Baldrian in unseren Breiten schon sehr lange als Alternativmedizin verwendet wird.

Auch dass Baldriangeruch Kater anlockt, scheint mehr als ein Gerücht zu sein.

In der Heilkunde werden primär unterirdische Pflanzenteile verwendet (siehe Wikipedia-Link am Ende dieses Artikels) – hier streiten aber weiterhin Experten über deren Wirksamkeit.

In der kalten Jahreszeit zieht der Baldrian dann ein, überwintert via Rhizomen in der Erde und lässt sich dann im Frühling wieder blicken.

Standort und Pflege Echter Baldrian

Baldrian

Baldrian

Echten Baldrian wird man wohl primär in Gärten finden, die auch einen Bezug zur Alternativmedizin haben – als Blume ist die Pflanze wohl zu wenig spektakulär.

Baldrian kommt ja bei uns in der Natur gar nicht so selten vor (insbesondere in „Feuchtgebieten“) – wer diesen verwenden will bzw. sich Baldriannachwuchs besorgen möchte, muss nur in der Blütezeit mit offenen Augen durch die Gegend gehen.

Die sehr robuste Pflanze liebt zwar die Sonne, kommt aber im Halbschatten auch gut über die Runden – wichtig ist viel Wärme, ein laufend feuchter Boden (auch etwas Staunässe bzw. in der Natur eine kurze Überschemmungsphase wird überstanden), der aber auch Durchlässigkeit aufweist und nicht zu sandig ist, ist besonders beliebt beim Echten Baldrian. Normale Gartenerde sollte aber in den meisten Regionen Österreichs passend sein.

Auch als Kübelpflanze kann man Baldrian kultivieren – hier sollte man aber den Kübel im Winter entweder etwas eingraben oder z.B. in einen kühlen (nicht zu kalten) Raum verbringen.

Im Garten oder im Kräuterbeet gezogene Baldrianpflanzen müssen insbesondere in längeren Trockenperioden bzw. im Hochsommer relativ häufig gegossen werden.

Bezüglich Substrat stellt der Baldrian ja nur wenig Ansprüche – ist das Substrat halbwegs solide, muss auch nicht gedüngt werden, denn Baldrian kommt auch mit nährstoffarmen Böden recht gut zurecht.

Beim Vermehren von Baldrian gibt es mehrere Möglichkeiten: So kann man z.B. Absenker von Seitentrieben machen, sich Ausläufer (seitliche Bodentriebe abstechen und einsetzen) holen,  Stockteilung („Mutterstock“ zerteilen) oder mit Samen.

Ob der Beliebtheit von Baldrian in der Alternativmedizin gibt es im Handel (oder im Internet) durchaus häufig Baldrian-Samen zum Erwerb. Einfacher aber: Nach dem Verblühen von Naturpflanzen ein paar Wochen später selbst die Samen „ernten“.

Weitere Infos Baldrian:

Echter Baldrian bei Wikipedia

Baldrian bei Gesund.co.at im Heilpflanzenlexikon